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Die Zweifel bleiben

Das Landesamt für Jagd und Fischerei verzichtet im Fall der fünf im Zerzertal tot aufgefundenen Schafe auf Laboruntersuchungen. Die Burgeiser Schafzüchter schließen aber kategorisch aus, dass die Tiere abgestürzt sind.

von Karin Gamper

Zwei völlig unterschiedliche Ansichten prallen im Fall der fünf verendeten Schafe aufeinander, welche vor zwei Wochen im Zerzertal aufgefunden wurden. Während ein Experte des Landesamtes für Jagd und Fischerei vor Ort war und nach der Begutachtung der Kadaver von einem Absturz der Tiere ausgeht, schließen dies die Schafzüchter selbst kategorisch aus.

„Es ist schon allein durch die Beschaffenheit des Geländes unmöglich, dass die Schafe abgestürzt sind“, unterstreicht Werner Thöni, seines Zeichens Obmann des Burgeiser Schafzuchtvereins. Dem Verein gehören fast ausschließlich Bauern an, die die Schafe als Hobby halten. „Darunter sind auch viele junge Burschen, die eine Freude mit den Tieren haben“, unterstreicht Thöni. Abzüglich der tot aufgefundenen Schafe befinden sich auf der Weide unterhalb der Seebodenspitze jetzt noch 115 Tiere, darunter auch einige Ziegen.

Es ist laut Thöni in 20 Jahren kein einziger ähnlicher Fall vorgekommen. Der Obmann geht deshalb weiter davon aus, dass die Tiere einer Bärenattacke zum Opfer gefallen sind. Bärensichtungen seien zuletzt aus dem Laaser Tal und später aus dem Tiroler Pfunds gemeldet worden. „Wahrscheinlich ist der Bär hier durchgezogen“, vermutet Werner Thöni. Dafür spreche auch, dass noch zwei verletzte Schafe mit der Herde im Zerzertal unterwegs seien. Deren Verletzungen könnten unmöglich von einem Absturz herrühren, und in diesem Fall seien die Tiere auch nicht von einem Fuchs oder Greifvogel angefressen worden. „Wir konnten die zwei verletzten Schafe witterungsbedingt und weil sie extrem schreckhaft sind noch nicht einfangen“, so Thöni. Sobald dies geschehen sei, werde er nochmals Kontakt mit dem Landesamt aufnehmen.

Dort schließt man jedoch weiterhin aus, dass Wolf, Bär oder Hund die Tiere gerissen haben könnten. Dies sei bei der Inspektion der tot aufgefundenen Schafe und der näheren Umstände eindeutig geklärt worden. Die Tiere seien abgestürzt, weswegen das Amt aus Kostengründen auch auf die zunächst angekündigte Laboruntersuchung verzichtet hat. Der Fall aus dem Zerzertal sei lückenlos dokumentiert und die Burgeiser Schafzüchter könnten jederzeit in die Akte Einsicht nehmen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • meinemeinung

    ja die Fachleute vom Landesamt ,handeln nach Auftrag ,die Geschichte flach zu halten ,keine Panik ,(Touristen könnten ausbleiben) , nichts falsches im Protokoll (Land müßt zahlen ) und die Kompetenz der Beamten ist Hoch zu halten .
    Wer war der Beamte ,Kriminal Laborierst oder gar Tiermediziner mit Fachwissen Wolf-Bär risse.
    Der Bauer hat schaden erlittet ,das ist Fakt ,soll von der Arbeit Zuhause bleiben um den ganzen Bürokratischen Zeitaufwendigen Papierkram von jemanden machen lassen (weil selbst kann und darf man nicht) um einiger maßen den Schaden zu bereinigen , wo unterm Strich noch mehr kosten entstehen.
    Das Landesamt hätte den Bauern das Ansuchen machen könne und das Schaden umgehend begleiche können ,damit dem Kleinbauer die Freude am Kleinvieh nicht vergeht und die Kleintierzucht auf dem Nagel hängt.

    • andreas

      Da hat doch fast jeder Viehzüchter seinen eigenen Verband, warum soll das Land dann Anträge ausfüllen?
      Ich finde es richtig, dass Bergbauern gefördert werden, die kontinuierlichen Drohungen, dass sie ja aufhören könnten, sollten sie sich aber sparen. Dann sollen sie es halt lassen, wenn es nichts bringt.

      • meinemeinung

        @andreas ,Sie haben allen Anschein auch kein Gefühl oder Ahnung vom Vieh halten ,dass ist wie mit dem Lieblingsspielzeug eines Kinder.
        Wenn ein Mutterschaf ein Lamm im Jänner lämmbert (Dialekt), und ein Jungbauer pflegt und füttert das kleine Lamm bis im Mai ,damit es mit den Muttertieren auf die Alm kann und im Oktober wieder gesund in s Tal kann ,dann ist das für das Tier und auch für den Bauer das schönste was passieren kann ,aber wenn das schwächste Tier gerissen wird und der Bauer nur zuschauen kann ,weil Nichtwissende Gesetze machen irgend wo in der Welt ,die für den Bauer nicht nachvollziehbar sind ,hört der Spaß auf ,
        Einen Verband haben die Viehbauern ,sicher, aber ein Lamm (Wert in Euro ca. 80 )ist für den Bauer 10x soviel Wert (gefühlsmäßig) und wenn der Bauer von der Arbeit ausbleiben soll um diese Kosten zu erklären ,damit man einen Landesausgleich bekommt ,versteht sich von selbst ,daß der Bauer außer Spesen ,Ärger usw. nichts hat und seine (echte) liebe zum Tier bald vergeht . Deshalb lieber Andreas ,Tierliebe ,wenn man das nicht von klein auf kennt ,wirdst Du nie verstehn.

        • andreas

          Stelle die Bauern doch bitte nicht als arme unbeholfene Deppen hin.
          Es gibt den Kleinviehzuchtverband und der kann sich um ihre Interessen kümmern.
          Wozu leisten wir uns sonst die mit Steuergeldern gefütterten Verbände?

          Ob dies dann über die emotionale oder rationale Schiene geschieht, ist mir eigentlich egal.
          Ich würde nebenbei alle Bären und Wölfe „entnehmen“, ob mit oder ohne Segen von oben, da ich nicht zusehen würde, wie ein Bär/Wolf meine Herde zerstört. Ich kenne auch niemanden, der es nicht so sieht.

  • sepp

    na na das wor koan wolf do oben isch jo do plangger und do nogler va dei hoben sogor die wölfe ongscht kimp koaner hahahahahah

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