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Friedrich „mit der leeren Tasche“

Bei der Eröffnung: (v. l.) Abt German Erd, Stift Stams, Pfarrer Edmund Ungerer, Abt Eduard Fischnaller, Neustift, Erwin Pokorny, Lukas Madersbacher, die Direktorin der Landesmuseen, Karin Dalla Torre, Andrea Bonoldi und der Direktor von Schloss Tirol, Leo Andergassen

Der Habsburger Herzog Friedrich IV. von Österreich, wie er Wirtschaft und Handel neu organisierte und wie er zu seinem Beinamen gekommen ist: Diesen Themen widmet das Landesmuseum Schloss Tirol die gestern eröffnete Ausstellung „Fridericus Dux Austriae. Der Herzog mit der leeren Tasche“.

Themenschwerpunkte sind die Verlegung der Residenz unter Herzog Friedrich IV. von Tirol-Meran nach Innsbruck und den damit verbundenen nachhaltigen Entwicklungen auf den Gang der Geschichte, die frühe Politik in den Vorlanden, Friedrich am Konzil von Konstanz, die Familie des Herzogs, seine Hofhaltung, die Beziehung zum Adel, vor allem zum rebellischen Heinrich von Rottenburg und zu den Starkenbergern. Grundlegend neu organisierte Friedrich die Wirtschaft und den Handel. Eine spezielle Freundschaft verband ihn mit Hans Wilhelm von Mülinen, an die in der Ausstellung ein Deckelbecher erinnert, der die Wappen beider trägt. Neben einem Blick auf die Kunstproduktion der Zeit ermöglichen zahlreiche Bildquellen den Blick auf seine Memoria, sein Nachleben in Bild, Text, Theater, Tonkunst und Skulptur. Abschließend wird der kritische Reflex in der Geschichtsschreibung aufgezeigt.

Für das Landesmuseum Schloss Tirol schließt die Ausstellung an die monographischen Ausstellungen zu Meinhard II., Margarete von Tirol und Oswald von Wolkenstein an. Sie rückt erstmals einen Landesfürsten ins Zentrum, der nicht den Grafen von Tirol angehörte, sondern mit der Geschichte der frühen Habsburger verbunden bleibt. Herzog Friedrich IV. schuf die Grundlage für die weitestgehende, aber nicht unwidersprochene Akzeptanz Österreichs in Tirol, sein Sohn Sigmund wird die Engbeziehung zum Land noch weiter ausbauen. Das 15. Jahrhundert kann in der lokalen Herrschaftsgeschichte auf Friedrich IV. und Sigmund fokussiert werden.

Die Ausstellung bindet konzeptuell ein ihr im Oktober 2017 vorausgegangenes Symposion mit ein, das sich mit Spezialfragen zum Wirken des Habsburgers beschäftigte und Fragen neu stellte. Aus der Darstellung der Referentinnen und Referenten wurden zahlreiche Anregungen zu den 140 Objekten in der Ausstellung gehoben, so dass sich die Aufgabe der Konzeption auf mehrere Köpfe verteilte (Joachim Schneider, Gottfried Kompatscher, Peter Niederhäuser, Alois Niederstätter, Ansgar Frenken, Julia Hörmann, Christian Hagen, Christian Lackner, Daniela Rando, Gustav Pfeifer, Lukas Madersbacher, Martin Wagendorfer, Leo Andergassen, Claudia Feller, Armin Torggler, Helmut Rizzolli, Alexandra von Goldegg). Die Autoren stellten für den Ausstellungskatalog auch eine Kurzfassung ihrer Beiträge zur Verfügung, die nun am Beginn der einzelnen Ausstellungsabteilungen stehen und einen raschen Überblick zum Thema bieten.

Die Ausstellung ist bis 25. November 2018 täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr zu sehen (im August bis 18 Uhr).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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