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„Das ehrt uns“

Elmar Thaler (Foto: SSB)

Freiheitliche, Süd-Tiroler Freiheit – und nun auch die SVP: Südtirols Parteien buhlen im Landtagswahlkampf um die Stimmen der Patrioten und Heimatbewussten – ganz zur Freude von Schützen-Kommandant Elmar Thaler.

Tageszeitung: Herr Thaler, die SVP hat mit Martin Federspieler einen Schützen auf die Kandidatenliste gesetzt und will damit vor allem im patriotischen Lager punkten. Werden Sie nun für die – O-Ton Arno Kompatscher –„wahre Heimatpartei“ die Werbetrommel rühren?

Elmar Thaler: Nein, wir werden für überhaupt keine Partei die Werbetrommel rühren! Das haben wir bisher nie getan und werden es auch in Zukunft nicht tun. Wir werden weder einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken noch einen Kandidaten von außen unterstützen. Das tun vielleicht andere Verbände – bei uns hat es das nie gegeben.

Viele Parteien scheinen ihre Liebe zur Heimat (wieder)-entdeckt zu haben und buhlen im Landtagswahlkampf um die Stimmen der Patrioten. Freut Sie das?

Das freut uns natürlich und ehrt uns. Für uns ist das auch ein Qualitätssiegel, wenn bei den Landtagswahlen Schützen oder eine Marketenderin aufgestellt werden, die unsere Anliegen in die Parteien hineintragen. Das passt! Wichtig ist, dass es nicht umgekehrt abläuft.

Ist die Kandidatur von Martin Federspieler nur eine Feigenblatt-Aktion?

Feigenblatt ist er sicher keines. Federspieler setzt sich schon sehr lange für unsere Anliegen ein, zum Beispiel auch für die Unabhängigkeit Südtirols in einem europäischen Kontext. Ob er für die SVP nur ein Feigenblatt ist, wird man sehen.

Reicht es, einen Schützen aufzustellen, um sich als Heimatpartei bezeichnen zu können?

Das müssen Sie Kompatscher und Achammer fragen, nicht mich! Der Wähler ist imstande, selber zu beurteilen, wer in letzter Zeit unsere Anliegen wirklich weitergebracht hat und wer nicht. Vor den Wahlen werden wir die Kandidaten auch zu einem Hearing einladen und sie zu den Themen befragen, die uns wichtig sind. So können sich unsere Mitglieder einen Eindruck von den Kandidaten verschaffen und das Gesamtpaket beurteilen.

Was wäre für Sie ein gutes Gesamtpaket?

Wenn sich ein Kandidat für die doppelte Staatsbürgerschaft, für die Unabhängigkeit Südtirols von Italien und für das Bündnis mit Tirol, das auf Harmonie und Zusammenarbeit fußt, einsetzt. Und natürlich sollte sich ein Kandidat nicht nur jetzt blicken lassen, um Wählerstimmen zu generieren. Wir werden unseren Mitgliedern aber sicher nicht vorschreiben, wen sie zu wählen haben und wen nicht.

Sie werden also auch keine Anti-Werbung für eine Partei machen?

Überhaupt nicht! Je mehr Ansprechpartner wir im Landtag haben, desto besser. Uns ist nur eines wichtig zu betonen: Bei diesen Wahlen gibt es keinen Schützen-Kandidaten bzw. Kandidaten des Schützenbundes.

Sondern?

Es gibt Kandidaten, die bei einem Musikverein eingeschrieben sind, genauso wie es Kandidaten gibt, die Mitglied des Schützenbundes sind.

Interview: Matthias Kofler

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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