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„BBT nützt nichts“

Die BBT-Kritik des Rechnungshofes bestätige die Notwendigkeit für Sofortmaßnahmen auf der A22. Der BBT löse das Transitproblem nicht, meint der Umwelt-Dachverband.

„Es war eine Kritik mit Ansage. Bereits im heurigen Frühjahr wurde vom EU-Rechnungshof ein neuer Bericht zum Brennerbasistunnel für Juni in Aussicht gestellt. Dieser fällt, wenig überraschend, in vielen Bereichen sehr negativ aus“, schreibt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Aussendung.

Neben der Kritik am Bauvorhaben selbst könne dieser Bericht aber auch als weitere Aufforderung gelesen werden, endlich auf der A22 in Sachen Transitbelastung direkt und konkret tätig zu werden.

„Oskar Herics, österreichischer Vertreter im Europäischen Rechnungshof, hat bereits des Öfteren den BBT kritisiert. Vor allem an drei Punkten lässt sich die Kritik festmachen: die langen Realisierungszeiten, die sich seit Planungsbeginn kontinuierlich nach hinten verschieben, die in dieser Zeit steigenden Kosten des Jahrhundertbauwerks sowie die immer noch fehlende Anbindung des BBT im Norden und Süden mit geeigneten Zulaufstrecken“, so Dachverbands-Präsident Klauspeter Dissinger und -Geschäftsführer Andreas Riedl.

Der Europäische Rechnungshof geht mittlerweile davon aus, dass der BBT sein Potential nicht vor 2040 entfalten könnte, weil eben nur am Tunnel selbst und nicht auch an den Zulaufstrecken gebaut werde.

„Bei den nördlichen Zuläufen in Bayern besteht daran kein Interesse, im Süden wären große Teile der Zulaufstrecken in Tunnelbauweise auszuführen. Die dafür nötigen erheblichen Mittel hätte Italien alleine zu stemmen, was bei der derzeitigen Haushaltslage Italiens ein mehr als fragwürdiges Unterfangen darstellt“, meinen Dissinger und Riedl.

In ihrer Aussendung schreiben sie:

„Dabei hätte der BBT ursprünglich bereits 2016 in Betrieb gehen sollen. Mit diesem Datum hat man auch immer wieder vor Ort für das Bauvorhaben geworben und damit der betroffenen Bevölkerung entlang der heutigen Brennerachse eine entscheidende Entlastung von Emissionen und Lärm in Aussicht gestellt. Der Tunnel selbst wird noch mindestens zehn Jahre auf sich warten lassen, wobei er auch dann nicht die versprochenen entlastenden Effekte entfalten können wird. Hierzu fehlen schlicht die Zulaufstrecken wie auch verbindliche, gesetzliche Verlagerungsgarantien, die der im Juni stattgefundene Verkehrsgipfel von Bozen nicht gebracht hat.“

Daher sei es umso dringender, endlich konkrete und griffige Sofortmaßnahmen auf der A22 umzusetzen.

„Dies fordern nicht nur wir vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz, sondern mittlerweile auch das Verwaltungsgericht Latium in einem Urteil. Passiert ist bis dato –– abgesehen von politischen Absichtsbekundungen –– sehr wenig Konkretes. Steckt die Politik nach wie vor den Kopf in den Sand und weigert sich weiterhin proaktiv Lösungen umzusetzen, werden wir auf juristischem Wege die Umsetzung des Urteils einklagen, mit allen Folgen, für die dann auch die bisher untätige Politik die Verantwortung zu tragen haben wird“, betonen Dissinger und Riedl.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • george

    Entschuldigt mir bitte die paar Tippfehler.

  • george

    Meine Stellungnahme von 13:28 Uhr scheint der Zensur zum Opfer gefallen zu sein.

  • andreas

    Einerseits beklagen Dissinger und Riedl, dass es mit dem Bau nicht schnell genug weiter geht, andererseits sind es Leute wie sie, welche einen Baustop fordern, wenn sich zufällig mal eine Kröte auf den Bau verirrt.

    Auch sind sie für Volksbefragungen, natürlich nur, wenn es ihren eigenen Interessen dient und die Aussicht zu gewinnen groß genug ist, akzetpieren jetzt aber nicht, dass sich die Leute, wie z.B. im Unterland, gegen die Zulaufstrecken wehren.

    Was genau wollen die beiden eigentlich, außer halt die übliche eierlegende Wollmilchsau?

    • george

      Was willst du eigentlich, ‚andreas‘, als mit deinen Beschimpfungen und übertriebenen Polemiken den Dachverband schlecht machen und deibei deine eigene Umwelt. Aber ein Egomane hat anscheinend nur diese Sicht.

      • andreas

        Beschimpfungen?
        Überall wo einer mit einer Schaufel seinen Garten umstechen will, kommt Dissinger dahergelaufen und will das Großprojekt stoppen.
        Nun beklagt er sich, dass der Bau des BBT zu langsam geht und der Grund ist unter anderem, dass sich die Anwohner der Zulaufstrecken dagegen wehren.

        Man muss schon gewaltig ideeologisch geblendet sein, um diesen Widerspruch nicht zu sehen.
        Dieses Jahr kann er sich seinen vermeindlich lustigen Preis selbst überreichen.

        • george

          Meine vorherige Aussage zu ihm hat sich ‚andreas‘ nun selber bestätigt: Er ist anscheinend nicht imstande eine andere Sicht der Dinge gegenüber bestimmten ökosozialen Umweltorganisationen zu entwickeln als diese hier. Ist das Verblendung oder etwas anderes?

  • george

    @beobachter
    Vorschläge vom Dachverband bzw. deren Stützer und Denker kamen schon viele und sie wären teilweise wesentlich leichter und schneller umsetzbar und finazierbar gewesen. Aber das ist für solche Leute wie den ‚beobachter‘ ohnehin egal, alles was nicht von ihrer seite kommt, wird überhört oder übersehen und ist für sie nichts wert. Deshalb ist es müßig, Ihnen die Alternativen oder prospektiven Vorschläge nochmals zu erklären. Viel besser werden solche Leute es erst verstehen und bgreifen, wenn es ihnen von außen gesagt wird, wie schief ihr Konzept liegt: ein Bau in der Wüste, wo vorne und hinten noch lange keine Anbindung da ist und eigentlich keiner so richtig sagen kann, ob das überhaupt jemals den Verkehrskonflikt lösen kann. Und das Volk, das zahlen muss, wird ständig belogen.

  • sougeatsnet

    Welche Berechtigung, die Bevölkerung zu vetreten, hat überhaupt der Umwelt-Dachverband? Meine Meinung vertritt er auf alle Fälle nicht.
    Das Beispiel von Meran zeigt wie schlecht dort Verkehrspolitik funktioniert. Straßen schließen, das gelingt, aber sinnvolle Maßnahmen ergreifen, dh auch Geld für Unterführungen usw., wie sie andernorts zB in Innsbruck gemacht wurden, findet man hier nicht. Leider, dies liegt wohl an der fehlenden langfristigen Planung.

  • george

    Nachstehende Stellungnahme zum Kommentar von „beobachter“, bereits um 13:28 Uhr hier geschrieben, wurde bis jetzt einfach unterschlagen.
    „Vorschläge vom Dachverband bzw. deren Stützer und Denker kamen schon viele und sie wären teilweise wesentlich leichter und schneller umsetzbar und finazierbar gewesen. Aber das ist für solche Leute wie den ‚beobachter‘ ohnehin egal, alles was nicht von ihrer seite kommt, wird überhört oder übersehen und ist für sie nichts wert. Deshalb ist es müßig, Ihnen die Alternativen oder prospektiven Vorschläge nochmals zu erklären. Viel besser werden solche Leute es erst verstehen und bgreifen, wenn es ihnen von außen gesagt wird, wie schief ihr Konzept liegt: ein Bau in der Wüste, wo vorne und hinten noch lange keine Anbindung da ist und eigentlich keiner so richtig sagen kann, ob das überhaupt jemals den Verkehrskonflikt lösen kann. Und das Volk, das zahlen muss, wird ständig belogen.“

  • george

    Anscheinend werden Stellungnahmen zum Kommentar vom ‚beobachter‘ ganz einfach nicht freigeschaltet.

  • erich

    Der BBT wird nicht alle Probleme lösen, aber es ist ein richtiger Schritt. Bin dafür auch die Alemagna zu bauen, bis die fertiggestellt ist fahren eh die meisten Fahrzeuge elektrisch. Die Anzahl an Fahrzeuge wird weiter zunehmen, wieso muss man dann alle durchs Eisacktal und Etschtal pressen?

    • george

      ‚erich‘, da Sie weiterhin auch noch die Alemagna einfordern, zeigt, dass Sie vom Schutz des Apenraums niichts verstehen und auch von nachhaltigem ökosozialem Wirtschaften recht wenig. Wer eine solche Schiene fährt, schadet der Wirtschaft mehr als er nützt und der Gesellschaft sowieso.

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