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„Intervention von oben“

Die SVP-Liste steht. Warum die Vinschger SVP-Frauenkandidatin Elfi Kirmaier ihre Kandidatur einige Tage vor der offiziellen Präsentation zurückziehen wollte.

von Karin Gamper

Zumindest nach außen ist unterm Edelweiß Ruhe eingekehrt. Die landesweit 35 SVP-Landtagskandidaten sind gefunden, die offizielle Präsentation in Vahrn ist vorüber und einzelne absolvieren auch schon ihre ersten Wahlkampfauftritte.

So auch Elfi Kirmaier, die sich im Vinschgau in einem Stechen gegen Sonja Platzer als bindende Frauenkandidatin durchgesetzt hat. Am vergangenen Wochenende war sie beim Erdbeerfest in Martell und mischte sich dort unters Volk. Eine Wahlstrategie, auf die die gebürtige Münchnerin und nunmehrige Wahl-Laaserin in den nächsten Monaten setzen will.

Dabei hat es noch vor wenigen Tagen ganz danach ausgesehen, als ob Kirmaier das Handtuch werfen wolle. In einer Dringlichkeitssitzung in Kortsch konnte die politische Quereinsteigerin nur nach langem Bitten davon überzeugt werden im Ring zu bleiben. Grund für die Rücktrittsdrohung war weniger die Vorgangsweise der SVP-Mutterpartei, über die 10-er Liste noch Bezirkskandidaten aufzustellen und damit in Kauf zu nehmen, die Chancen der zwei bindenden Vinschger Kandidaten Elfi Kirmaier und Sepp Noggler zu schmälern.

Vielmehr soll eine „Intervention von oben“ zu den durchaus ernsten Rücktrittsgedanken Kirmaiers geführt haben. Wie es hinter den Kulissen heißt, mache Vize-Bezirksobmann Helmut Fischer keinen Hehl daraus, dass er das Duo Kirmaier/Noggler für zu wenig bekannt bzw. zu wenig schlagkräftig halte. Detail am Rande: Helmut Fischer ist Bürgermeister in Latsch, wo die unterlegene Sonja Platzer das Amt der Vize-Bürgermeisterin innehat. Fischer habe sich, so heißt es in politischen Vinschger Kreisen, bei Parteiobmann Philipp Achammer dafür stark gemacht, einen dritten Bezirkskandidaten auf die Liste zu setzen. Dies ist mit Dieter Pinggera letztlich auch geschehen.

Frauenkandidatin Elfi Kirmaier soll diese Intervention gar nicht goutiert haben. Vom drastischen Schritt, einen Rückzieher zu machen, hat sie sich nur mit Mühe und Not abbringen lassen.

Der Wahlkampf soll jetzt allerdings, so wünschen es sich alle, fair ablaufen.

 

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