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Bauern gegen Flughafen

Bei einem Treffen mit den bäuerlichen SVP-Kandidaten für die Landtagswahl hat der erweiterte Bezirksbauernrat Bozen seine Anliegen für die nächsten fünf Jahre klargemacht.

Ganz oben auf der Agenda der Funktionäre stehen der Flugplatz, die Bürokratie und die Freizeitnutzung.

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, noch vor der Sommerpause mit allen sechs erweiterten Bezirksbauernräten zusammenzutreffen und die Anliegen zu besprechen, die den Funktionären vor Ort besonders am Herzen liegen.

Nach dem Eisacktal, dem Unterland, dem Burggrafenamt und dem Pustertal waren die vier bäuerlichen SVP-Kandidaten für die Landtagswahl Maria Hochgruber Kuenzer, Josef Noggler, Franz Locher und Joachim Reinalter beim erweiterten Bezirksbauernrat Bozen zu Gast.

Eines der ganz großen Themen war der Flughafen, den die Funktionäre am liebsten geschlossen sehen würden – und dabei auf offene Ohren bei den bäuerlichen Kandidaten gestoßen sind.

Einhellige Meinung: Die Gemeinde Leifers soll den Beschluss zur Streichung der Verlängerung der Landebahn im Bauleitplan treffen. Zudem soll das Referendum umgesetzt werden.

Zweites wichtiges Thema beim Treffen in Bozen war die Wassernutzung. Auch hier war die Botschaft der bäuerlichen Kandidaten klar: Die Südtiroler Landwirtschaft darf nicht benachteiligt werden, wenn in besonders trockenen Sommern das Veneto mehr Wasser braucht.

Josef Noggler sprach sich zusätzlich für eine flexiblere Regelung bei den Wasserkonzessionen aus. „Vor allem eine Vorverlegung der Bewässerungszeit, wenn die Vegetation früher als normal startet, sollte unbürokratisch möglich sein.“ Das sei bisher leider nicht der Fall. Wie zu erwarten, wurde auch die zunehmende Bürokratie und der große Einfluss der Beamten kritisiert. Dem schloss sich auch Franz Locher an, der „die Bauern vielfach mit der Bürokratie überfordert“ sieht. „Grundsätzlich soll die Politik die Entscheidungen treffen, dafür wurden die Politiker gewählt“, so Josef Noggler.

Maria Hochgruber Kuenzer erinnerte an die Bemühungen der bäuerlichen Kandidaten, zusätzliche Bürokratie zu verhindern. „Wir sind für einen Bürokratiecheck. Wenn die Bürokratie zu groß wird, müssen wir gegebenenfalls auch Gesetze ändern.“

Beim Raumordnungsgesetz habe sich Kuenzer zusammen mit Josef Noggler dafür eingesetzt, dass Rekurse gegen Verwaltungsentscheide von der Landesregierung entschieden werden und nicht von Beamten. Besonders viel Bürokratie gibt es im Bereich Arbeitssicherheit. „Die Umsetzung der Arbeitssicherheit sollte in die Zuständigkeit des Landes übergehen“, forderte Joachim Reinalter. Bei der Digitalisierung müssten möglichst viele Menschen „mitgenommen“ werden.

Die Unterfinanzierung des ländlichen Wegenetzes kritisierte Franz Locher. „Wir brauchen zusätzliche Geldmittel für das ländliche Wegenetz und den ländlichen Raum allgemein. Bei einem über fünf Milliarden Euro großen Haushalt muss das möglich sein.“

An das neue Gesetz zum Feldschutz erinnerte Maria Hochgruber Kuenzer. „In der nächsten Amtsperiode werden die bäuerlichen Abgeordneten das Gesetz umsetzen.“

Ein weiteres Thema in Bozen war der Verkehr. Davon kann auch der Pusterer Joachim Reinalter ein Lied singen. „Wir müssen den öffentlichen Nahverkehr ausbauen, besonders im ländlichen Raum. Zudem braucht es neue Mobilitätskonzepte. Immerhin geht es hier auch um die Lebensqualität der Menschen auf dem Land“, stellte Joachim Reinalter fest.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • criticus

    Liebe Bauernvertreter im Landtag!
    Zum Thema Flughafen:
    Wie schaltet man die Bauern bezüglich Flugplatz auf Neutral?
    Man nehme den Obmann Leo Tiefenthaler und gebe ihn ein Vorstands-Wirtschaftsposten, wo Herr Tiefenthaler die Erreichbarkeit Südtirols (genau wie Herr Ebner) immer wieder bemängelt.
    Aber was solls, wir schieben den schwarzen Peter jetzt der Gemeinde Leifers in die Schuhe.
    Zum Thema Wassernutzungsrecht:
    Liebe Abgeordnete, das Veneto hatte voriges Jahr leider ein Wasser-Notstand..
    Aber, die Firma Forst bekommt das Wasser ja jahrzehntelang Gratis. Da getraut sich von Euch keiner was zu sagen. Wohl auch ein Notfall?
    Und zu den anderen Problemen:
    Es ist ja eure Partei die Im Landtag und in Rom fleißig die Hände zu den Gesetzen aufhebt.
    Haben das die Bezirksbauernräte noch nie begriffen?

    • tiroler

      Ohne Flughafen gehts nicht, das ist halt so.
      Oder glaubt jemand, dass wir ohne Flugplatz die dt. Nationalelf oder Angie begrüssen können?

      • besserwisser

        beüglich sbb würde ich mir keine sorgen machen, die wollen halt alle reinkommen und versprechen jetzt alles was nur irgendwie geht.
        die haltung des sbb bei der volksabstimmung , vor allem jene des obmannes der aus dem unterland stand dürfte ja noch allgemein bekannt sein (im übrigen wird ja vermutlich auch der svp vertreter des unterlandes die rechnung für die rückgratfreie haltung im herbst präsentiert bekommen).

        @ tiroler man muss nur staunen dass noch irgendjemand nach südtirol findet obwohl wir so unerreichbar sind. die steigenden nächtigungszahlen sind wohl alle frei erfunden oder….

  • sepp

    wos moanen die scheinheiligen bei Bürokratie abbau das die Bauern ba die gummistiefln koan onsuichenmoch miessen das sie sie aso bekemmm hahah und herr reinalter sein sie überhaupt af der liste

  • sepp

    zum Thema flughafen do gehört die Landebahn bis salurn ohi verlängert das die unterlandler mol aufwochen und nett immer no den SVP sauhaufen wählen denen isch nett guit helfen ba der volksbefregung verlangt das die hintersten pustra gegen den flughafen stimmen und suscht fleissig SVP wählen

  • ostern

    Bäuerliche Anliegen:
    Anhebung der Steuern und Abbau der Beiträge…..
    Ha,ha, ha

  • andreas

    Als Obstbauer, Viehbauern sind in Ordnung und gehören unterstützt, würde ich mich über die Subventionen und die niedrigen Steuern freuen und nicht noch groß was fordern, um nicht noch den restlichen Teil der Bevölkerung, welcher nichts gegen Obstbauern hat, gegen mich aufzubringen.

    Um etwas für die Volkswirtschaft zu tun, könnten sie an einem Bauernfeiertag wie heute, da es regnet, vielleicht 2-3 Glasln beim Blindwatten mehr trinken, so ist wenigstens dem Wirt geholfen.

  • pingoballino1955

    Ja Herr Landeshauptmann-SVP Obmann und Konsorten,äussert euch doch mal bitte noch v o r den Wahlen,was ihr im stillen Kämmerlein bezüglich Flughafen schon in der fertigen Schublade habt??? Doch nicht ewta „keine Landebahnverlängerung??? ach ja ,wird nach den Wahlen kommen,oder?????Und dann???die Schuld wird dann wer haben,dass der Flugbetrieb trotz des Willens des Volkes erweitert wird??? Die Athesia Medien werden dies dann schon ins RICHTIGE Licht rücken,wie auch immer,das Volk ist sowieso BLÖD!oder????????????????????????????

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