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Baumgartner schreibt Minister

Hannes und Thomas Baumgartner

Der Verkehrsgipfel am 12. Juni: Thomas Baumgartner, Präsident der italienischen Frächtervereinigung, fordert vom neuen Transportminister freie Fahrt für Euro-6-Lkw und Prämien für emissionsarme Lkw.

Die italienische Frächtervereinigung ANITA und der italienische Verband der Automobilindustrie ANFIA haben sich mit einem Schreiben an den neuen Minister für Infrastruktur und Transport, Danilo Toninelli, gewandt. Und zwar im Hinblick auf das vorgesehene Treffen zwischen Italien, Österreich und Deutschland am 12. Juni in Bozen, das sich mit dem Ausbau der Brenner-Bahnlinie und der Eindämmung der durch den Straßentransport verursachten Schadstoffemissionen befassen wird.

Das Brenner-Meeting werde ausschlaggebend zur Lösung der Probleme im Zusammenhang mit der Alpenüberquerung über den Brenner sein, wobei laut ANITA und ANFIA insbesondere einseitige Initiativen, wie die von Tirol umgesetzte Kontingentierung des Lkw-Transits, möglichst vermieden werden sollten.

„Solch einseitige Initiativen wie die Lkw-Blockabfertigung sind nicht nur wettbewerbsverzerrend, sondern stehen auch im Widerspruch zum EU-Recht und führen zu genau entgegengesetzten Auswirkungen bezüglich Verkehrsüberlastung und erhöhte Schadstoffemissionen, wie die langen Lkw-Staus nach den Fahrverbotstagen beweisen. Außerdem verursachen sie ein soziales Problem für die Fahrer“, erklärt Thomas Baumgartner, Präsident der ANITA.

„Die Lösung des Problems könnte eine Differenzierung der Fahrzeugklassen darstellen“, meint Gianmarco Giorda, Direktor der ANFIA , „indem emissionsintensive Fahrzeuge benachteiligt werden und jenen mit Euro-6-Motoren die Durchfahrt garantiert wird, wobei zusätzlich ein Prämiensystem für Fahrzeuge mit innovativer und sauberer Antriebstechnik vorgesehen werden sollte, vornehmlich mit Flüssigerdgas (LNG) oder komprimiertem Erdgas (CNG) bzw. Elektrofahrzeuge sowie für innovative Technologien wie Platooning, verlängerte Sattelauflieger des Projektes 18 oder auch die EMS.“

„70 Prozent des italienischen Exports und Imports queren die Alpen, der Großteil davon geht über den Brenner, eine sehr wichtige Verbindung zwischen Italien und den großen Märkten Mittel- und Nordeuropas“, erinnert Thomas Baumgartner.

Er betont: „Es wäre unrealistisch zu glauben, dass alle Waren auf die Schiene verlagert werden können: Die Verlagerung muss selbstverständlich gefördert werden, aber gleichzeitig braucht es Lösungen, die die Durchlässigkeit des Warentransports über die Alpen sicherstellen und die Erfordernisse eines aktiven Umweltschutzes und der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigen.“

Eben diese Lösung scheine die wohl angemessenste zu sein, „nicht nur weil sie sofort umsetzbar wäre, sondern auch weil sie in der Lage wäre, die ökologische Nachhaltigkeit mit der Wirtschaftsleistung des Speditionsgewerbes zu kombinieren“, so Baumgartner.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (2)

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  • george

    Herr Th. Baumgartner; was haben die Umweltverbände eigentlich anderes gefordert, als Sie hier eigentlich dem neuen Minister schreiben: Den Haushalt der Natur/der Umwelt und den Haushalt des wirtschaftenen Menschen so zu harmonisieren bzw. die entsprechenden Maßnahmen so zu setzen, dass Umwelt und Gesundheit nicht ständig so geschädigt werden, dass irgendwann kein ordentliches Wirtschaften mehr möglich ist, weil sich die Wirtschaft selbst ihre eigenen Wurzeln abschneidet.
    Sie haben die Umweltverbände und deren Vertreter ob dieser klaren Forderungen bisher immer beschimpft, erniedrigt und als wirklichkeitsfremd und wirtschaftsfeindlich abgetan. Was tun Sie jetzt, Herr Th. Baumgartner? Sie stellen an den neuen Verkehrsminister in etwa dieselben Forderungen, nur etwas verschönt und umschrieben, garniert mit Beilagen die wiederum weder nach Fleisch noch Fisch riechen. Am Ende sollte dann wiederum nur das herauskommen bei diesem Gipfel mit den Ministern, was Ihnen am besten schmeckt. Sie sind mit ihren Worten nicht ernst zu nehmen. Besinnen Sie sich doch auf das Wesentliche einer umfassenden Ökowirtschaft.

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