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„Bestrafte“ Familien

Die BürgerUnion kritisiert: Für kinderreiche Familien sei es in Südtirol sehr schwierig, eine Wohnung zu finden.

Anhand eines Beispiels einer Südtiroler Familie mit drei Kindern möchte der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, aufzeigen, wie schwierig die Suche nach einer leistbaren Mietwohnung gerade für Mehrkind-Familien mittlerweile ist.

„Eine fünfköpfige Südtiroler Familie (Elternpaar + 3 Kinder), die in der Umgebung von Bozen wohnt und nach einer leistbaren Mietwohnung sucht, macht seit Monaten eine negative Erfahrung nach der anderen: Entweder die Mieten sind unerschwinglich, oder es stehen keine geeigneten Wohnungen für eine Familie dieser Größe zur Verfügung, oder die Vermieter wollen einfach nicht an eine Familie mit mehreren Kindern vermieten“, so Pöder.

„Allein in Bozen stehen rund 2.500 Wohnungen leer, trotzdem gelingt es der Familie weder in Bozen noch in der Umgebung eine erschwingliche Wohnung zu finden. Die Familie will die Wohnung auch nicht geschenkt. Aber eines der Hauptprobleme scheint die Zahl der Kinder zu sein.“

Pöder zeigt als Beispiel einen Chatverlauf zwischen der Familie und einem möglichen Vermieter auf, der durchaus keinen Einzelfall bezeichnet. Darin bekunden die Eltern Interesse für eine Wohnung, die sowohl hinsichtlich der Miethöhe als auch aufgrund der Größe und der Beschaffenheit angemessen wäre. Als Antwort erhalten sie aber: „Wir vermieten nicht an eine Familie mit so vielen Kindern!“

„Natürlich dürfen Wohnungseigentümer ihre Wohnung vermieten oder nicht vermieten an wen sie wollen, aber hier tritt ein politisches und gesellschaftliches Problem offen zu Tage:  Die Politik stellt ständig neue Baugründe und Baukubatur zur Verfügung, aber leistbares Wohnen auch für Mehrkindfamilien wird dadurch nicht garantiert. Und eine Familie, die in der heutigen Zeit noch mehrere Kinder hat und großzieht, sollte nicht ´bestraft´ sondern belohnt werden“, so der Abgeordnete.

„Auch das neue Raumordnungsgesetz, das derzeit im Landtag diskutiert wird und in dessen Zusammenhang viel von ´leistbarem Wohnen´ die Rede war und ist, hat leider noch keine vernünftige Antwort auf die Frage: Wie können sich Familien mit Kindern künftig noch Wohnungen in Südtirol leisten“, so Pöder.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • postfackisch

    Jetzt wo der Impfdrop gelutscht ist, wird versucht auf anderer familiärer Seite zu punkten. Hatte bis dato mit ähnlicher Familienkonstellation selbst noch kein Problem eine Mietwohnung zu finden.

  • robby

    LH Kompatscher mit seinen 7 Kindern würde sicher unter vielen Angeboten auswählen dürfen.

  • paul1

    Nicht alle sind schlecht, aber bei einen Familien mit vielen Kindern läuft immer die Gefahr, dass aus einer Wohnung Brennholz gemacht wird, dann noch Hund und Katzen dabei und die Sache ist komplett, als Vermieter spreche ich aus eigener Erfahrung.

    • guyfawkes

      Wenn der Vermieter nicht so naiv gewesen wäre die (zweifelhafte) „Begründung“ so plump in den Chat zu schreiben, hätte Herr Pöder keinen „Aufhänger“ gehabt und er hätte sich ein anderes Thema für die obligatorische wöchentliche Pressemitteilung suchen müssen.

    • guyfawkes

      @paul1
      Mein Kommentar war eigentlich nicht als Antwort auf Ihren gedacht. Sorry.

  • criticus

    Also wenn man in der Tagezeitung online Kommentare liest, dann kann man nur den Kopf schütteln. Entweder es wird Quatsch geschrieben oder der Neid fließt durch die Tastatur. Es wird kaum über ein Thema geschrieben bzw. „sachlich diskutiert“. Lieber hackt man sich gegenseitig im niedersten Niveau auf den Köpfen herum und bedenkt gar nicht, dass diese Kommentare weltweit gelesen werden. Die Tageszeitung selbst trägt die Hauptschuld, solche Kommentare gehören nicht freigeschalten.
    So und nun zum Thema:
    Bin kein Pöder-Fan, finde es aber erstaunlich, dass diese Themen nicht von den SVP-Arbeitnehmern aufgegriffen werden. Wenn es dann ein Herr Pöder ist, der dieses Thema vorbringt, finde ich es immerhin besser als wenn es verschwiegen wird. Kinder sind und bleiben die Zukunft eines Volkes. Politiker sollten mit familienfreundlichen Gesetzen und Regeln diese Zukunft sichern.

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