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Die EU-Millionen

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Über 17 Millionen Euro an EU-Agrargeldern gingen im Vorjahr an den Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften. Er ist damit Italiens drittgrößter Zahlungsempfänger. Die Liste der Top-Empfänger in Südtirol.

von Heinrich Schwarz

In der nationalen Liste der EU-Zahlungsempfänger sind erneut zwei Südtiroler Organisationen ganz weit vorne zu finden: der Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) und der Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse (VI.P). Sie erhielten von der Europäischen Union im Vorjahr insgesamt mehr als 27 Millionen Euro an Agrargeldern.

Doch der Reihe nach:

Bei ihren Zahlungen legt die EU Wert auf höchste Transparenz. Das betrifft insbesondere die milliardenschwere Agrarpolitik. Die Mitgliedsstaaten sind dazu verpflichtet, Informationen über die Empfänger der Gelder aus den Agrarfonds zu veröffentlichen.

Die Agrarausgaben an die Mitgliedsstaaten erfolgen aus zwei verschiedenen Fonds. Deshalb kann der Grund für die Geldzahlungen je nach Empfänger unterschiedlich sein. Zum einen gibt es den Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL), mit dem Direktzahlungen an die Bauern und Marktregulierungsmaßnahmen finanziert werden – zum anderen den Europäischen  Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), mit dem Programme der Mitgliedsstaaten kofinanziert werden.

Allein Italien erhält in der Förderperiode 2014-2020 insgesamt 37,5 Milliarden Euro an Finanzierungen im Rahmen der sogenannten „Gemeinsamen Agrarpolitik“ der EU. Es geht also um viel Geld.

Jetzt wurden von der zuständigen Behörde Agea die Zahlungen des Jahres 2017 veröffentlicht. Der VOG mit Sitz in Terlan ist nach wie vor der drittgrößte Zahlungsempfänger Italiens. Er erhielt im Vorjahr fast 17,7 Millionen Euro. Das sind rund 1,5 Millionen Euro mehr als im Jahr 2016.

Bei den Zahlungen an den VOG handelt es sich um die Beiträge im Rahmen der operationellen Programme, die in der Marktordnung der EU vorgesehen sind. „Mit den Beiträgen werden unter anderem Investitionen in Strukturen der Genossenschaften bzw. in Marketingmaßnahmen der Erzeugerorganisationen getätigt“, heißt es vom VOG.

Der Grund für die jährlich unterschiedliche Höhe der Zahlungen an den größten Obstgenossenschafts-Verband ist das sich ändernde Preisniveau. Die Berechnung der Beiträge erfolgt nämlich auf Grundlage des verkauften Netto-Warenwertes der jeweiligen Erzeugerorganisation.

Im Jahr 2016 etwa sorgte das allgemein niedrige Preisniveau für geringere Beiträge. Im Vorjahr stiegen die Preise wieder an.

Mehr EU-Gelder als der VOG haben im Vorjahr nur die „F.In.A.F. – First International Association Fruit“ mit 33,7 Millionen Euro und der Verband „AOP Gruppo Vi.Va.“ mit 20,7 Millionen Euro erhalten. Für beide gab es jedoch einen Rückgang von mehreren Millionen.

Nach „AOP Unolombardia“ und dem Olivenhersteller-Verband „Unaprol“ mit jeweils über elf Millionen Euro ist in der nationalen Zahlungsempfänger-Liste schon der Vinschger Genossenschafts-Verband VI.P zu finden. Er erhielt im Vorjahr über 9,4 Millionen Euro und damit rund 100.000 Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Gleich dahinter folgen die Trentiner Kollegen vom „Consorzio Melinda“ mit etwas mehr als neun Millionen Euro.

Nach den weiteren Südtiroler Empfängern muss man länger suchen. Der Leiferer Betrieb VOG Products, der in der Vermarktung und Verarbeitung von Früchten tätig ist, konnte sich über Zahlungen in Höhe von fast 1,6 Millionen Euro freuen.

Weitere Zahlungsempfänger aus Südtirol: Kellerei Bozen mit 634.000 Euro, Bergmilch Südtirol mit 452.000 Euro, Konsortium Stilfser Käse mit 327.000 Euro, Milchhof Brixen mit 286.000 Euro, Südtiroler Wein mit 274.000 Euro, Gebrüder Clementi mit 258.000 Euro, Kellerei Kaltern mit 238.000 Euro, Baumschule Nischler mit 224.000 Euro und das Land Südtirol mit 200.000 Euro (siehe auch Grafik für die restlichen Empfänger mit einem sechsstelligen Betrag).

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