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„Krachendes Scheitern“

 

 

Die BürgerUnion bezeichnet die IDM-Spaltung als das Scheitern eines 70-Millionen-Experiments auf Kosten der Steuerzahler.

„Die Spaltung der erst vor zwei Jahren von Landeshauptmann Arno Kompatscher federführend gegründeten Südtiroler Marketinggesellschaft IDM ist ein krachendes Scheitern eines 70-Millionen-Experiments auf Kosten der Steuerzahler“, kritisiert der Landtagsabgeordnete der BürgerUnion, Andreas Pöder, die Entwicklung.

Das Land habe bislang weit mehr als 70 Millionen Euro in die IDM gesteckt.

„Die Zusammenführung der ehemaligen Teilorganisationen BLS, TIS, EOS und SMG wurde vom Landeshauptmann Ende 2015 mit großspurigen wirtschaftspolitischen Aussagen und Erwartungen verknüpft und erweist sich nur zwei Jahres später als teurer Gau für Südtirols Wirtschaftspolitik“, so Pöder.

Der Abgeordnete erinnert daran, bereits bei der Gründung der IDM Ende 2015 von einem „Etikettenschwindel“ und einer „aufgeblähten Organisation“ gesprochen zu haben.

Anstatt eine schlankere und effizientere Wirtschaftsförderungs- und Marketingstruktur zu schaffen, sei ein schwerfälliger öffentlicher Apparat mit über 200 Mitarbeitern und über 30 Aufsichts- und Verwaltungsräten errichtet worden.

Andreas Pöder weiter:

„Die IDM hat vor allem hohe Kosten verursacht, wurde aber ihrer Aufgabe einer effizienten Vermarktung und Unterstützung der Südtiroler Wirtschaft, des Dienstleistungssektors und des Tourismussektors nie wirklich gerecht. Zum Schluss diente die IDM sogar als Postenbeschaffungsinstitut für SVP-Funktionäre.“

Wer gedacht hat, dass aus der Fusion der bisher vier Teilorganisationen, die größtenteils vom Land finanziert werden bzw. im Falle des TIS, SMG und BLS sogar dem Land gehören, ein etwas schlankerer Wirtschaftsförderungsbetrieb hervorgeht, sah sich bald weitgehend enttäuscht. Es entstand eine neue Dachorganisation, die IDM mit allen Führungsstrukturen sowie drei Teilbereichen Innovation, Development  und Marketing, jeweils mit Führungspersonen, die aus EOS, TIS und SMG kamen.“

Pöder hielt den Bereich Development für fraglich: „Die zwei Teilbereiche Innovation und Marketing als einfache Abteilungen der IDM wären ausreichend gewesen, zumal BLS, EOS und SMG sich wesentlich mit Marketing und Ansiedelung befassen und die TIS mit Innovation. Development hätte sowohl in den Bereichen Innovation als auch Marketing Platz gefunden“, so der Abgeordnete.

„Aus vier mach vier,  konnte man sagen: Früher waren vier Teilorganisationen, nach der IDM-Fusion gab es eine Dachorganisation und drei Teilbereiche – also wieder vier – dazu aufgeteilt an drei Standorten mit einem Jahresbudget von Anfangs 40 Millionen Euro, das später deutlich anstieg. Rationalisierung sieht anders aus“, so der Abgeordnete der BürgerUnion.

„Zudem brauchte die öffentliche Hand, sprich das Land in den neuen Megasonderbetrieb IDM durchaus mehr mit ein, als die Handelskammer: Die BLS, zu 100% im Eigentum des Landes und im Nominalwert von 48 Millionen Euro, zwei Drittel des TIS (73,273 %), und die Landesagentur SMG. Demgegenüber bringt die Handelskammer die EOS mit einbringt, die aber bislang bereits zu 90 Prozent vom Land finanziert wurde, mit 7 Millionen Euro im Jahr und 22,84 Prozent der TIS mit ein“, rechnet Pöder vor.

„Die neue IDM sollte dann aber zu 60% dem Land und zu 40% der Handelskammer gehören, auch die Finanzierung wurde so aufgeteilt,“ so Pöder, „as IDM-Konzept war von Anfang an nicht stimmig und hätte so nie verwirklicht werden dürfen.“

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