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„Würde ihn sofort wählen“


Der mit der Regierungsbildung beauftragte Universitätsprofessor Giuseppe Conte hat bei den SVP-Parlamentariern in Rom einen positiven ersten Eindruck hinterlassen. Und er verabschiedete sich in Deutsch mit „Auf Wiedersehen“.

von Matthias Kofler

Der mit der Regierungsbildung beauftragte Giuseppe Conte hat im Rahmen der gestern begonnenen Konsultationen mit allen im Parlament vertretenen Fraktionen auch die Vertreter der Südtiroler Volkspartei zu einer ersten Aussprache empfangen.

Es sei ein „sehr freundliches und offenes Gespräch“ gewesen, berichtete Julia Unterberger.  Der Ministerpräsident habe großes Interesse an den Sonderautonomien gezeigt und insgesamt einen „guten Eindruck“ gemacht. „Ich habe ihm gesagt: Wenn nur er ganz alleine zur Wahl stünde, dann würde ich ihm sofort das Vertrauen aussprechen”, so Unterberger. Er sei der „intelligenteste in seiner Truppe”, habe aber „keine eigene Hausmacht hinter sich”.

Renate Gebhard gefiel Contes „besonnene, ruhige Art“. Zudem habe er gut vorbereitet gewirkt. Auch der Abgeordneten Manfred Schullian erklärte nach dem Treffen, dass Conte über die Verhältnisse in Südtirol durchaus informiert gewesen sei. Er habe sich den lokalen Bedürfnissen gegenüber aufgeschlossen gezeigt und seine Bereitschaft bekundet, in seiner Regierungstätigkeit auf die Besonderheiten der Südtirol-Autonomie Rücksicht zu nehmen und diese stets zu respektieren.

Conte schmierte den SVP-Parlamentariern auch ein wenig Honig ums Maul, als er sagte: „Ich weiß, dass ihr eure Autonomie gut nutzt und das Land vorbildhaft verwaltet. Wir wollen die gut funktionierenden Realitäten weiter aufwerten.“

Kleines Detail am Rande: Der Abgeordnete Schullian legte im anschließenden Gespräch mit den Medienvertretern Wert auf die Feststellung, dass die Konsultationen in Italienisch geführt worden waren – trotz der von Conte in seinem Curriculum angegebenen Deutschkenntnisse. Einzig die Verabschiedung machte der Ministerpräsident auf Deutsch. Er sagte zu Dieter Steger und Co.: „Auf Wiedersehen“.

MEHR ZU DEN KONSULTATIONEN IN DER PRINT-AUSGABE

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • andreas

    Es wäre wohl im Interesse von Südtirol, wenn Frau Unterberger sich etwas zurückhalten würde.
    Erstens ist eine solche Anbiederung nach dem ersten Gespräch nicht angebracht und noch weniger angebracht ist es, die anderen der „Truppe“, wo Conte anscheinend der Intelligenteste ist, damit als Idioten hinzustellen, da davon auszugehen ist, dass sie mit den wenigsten der „Truppe“ gesprochen hat.

    Ich hoffe sie taucht das nächste Mal nicht mit einem „Conte“ T-Shirt auf…. 🙂

    • guyfawkes

      @andreas
      Wollte soeben in etwa dasselbe schreiben.
      Man könnte noch hinzufügen dass sich selbstverständlich nur die „Allerhellsten unter der Sonne“ erlauben können über die Intelligenz anderer Personen (öffentlich) zu urteilen. Sozusagen ein Beweis Ihrer ganz hervorragenden Intelligenz und Ihres einzigartigen diplomatischen Geschicks.

  • pat

    Ich frage mich ob die Unterberger wirklich denkt, jemand würde interessieren was sie von irgendjemanden hält xD
    Noch dazu, hat diese Aussage wahrscheinlich einen negative Auswirkung auf die Beziehung zur neuen Regierung.
    Unkompetenter gehts wohl kaum noch.

  • andreas

    @checker
    Was macht dich so sicher, dass diese Regierung es um „Welten“ besser macht. Wobei, was verstehst du unter Welten?

    Bis jetzt gibt es ein Regierungsprogramm, in welchem viel versprochen wird, aber wenig drin steht, wie es finanziert werden soll.

    Wenn die einzige Finanzierung die ist, andere Euro Länder zu erpressen, kann das zwar kurzfristig eine Erleichterung bringen, mittel- und langfristig ist es aber eine eher bescheidene Lösung.

    Das Problem Italiens ist die Schattenwirtschaft. Die 15%-20% Steuer könnten diese zwar vielleicht etwas eindämmen, doch sehe ich wenig Hoffnung, da Italien nun mal so ist.
    Lies dir den Artikel über die italienischen Verhältnisse mal durch, die Schweizer sind normalerweise unverdächtig, etwas gegen die Italiener zu haben.
    https://www.aargauerzeitung.ch/ausland/ueber-20-millionen-gebaeude-sind-illegal-erstellt-worden-mit-verheerenden-folgen-bei-erdbeben-131664086

    Die Probleme Italiens sind hausgemacht, die Schuld immer nur bei den anderen zu suchen, ist selten zielführend.

  • criticus

    @Andreas
    Völlig richtige Darstellung!
    Warum sich Frau Unterberger so äußert kann ich nicht verstehen. Sie benimmt sich, als wär Sie die wichtigste Person in Rom.

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