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„Das ist unser Revier“

Davide Gallo (Foto: Facebook)

Drei Exponenten von Casapound müssen wegen der politisch motivierten Attacke gegen den Bozner Davide Gallo vor Gericht. Der Vorwurf: Körperverletzung.

Es vergeht einige Zeit, bis der Mann im grauen Hemd zuschlägt.

Er versetzt seinem Gegenüber einen strammen Fausthieb ins Gesicht, entreißt ihm sein Handy und wirft es in einen nahen Privatgarten in der Bozner Mendelstraße.

Das ist die Schlüsselszene in einem wackeligen Video, dem wichtigsten Beweismittel in einem Strafverfahren wegen Körperverletzung mit erheblichen politischen Konnotationen.

Denn der Mann im grauen Hemd, der seine rechte Faust einsetzt, war ein damals amtierender Volksvertreter: Davide Brancaglion, Stadtviertelrat von Casapound in Bozen/Don Bosco.

Ein zweiter Aktivist der offen faschistischen Bewegung, ist ebenfalls auf dem Video zu sehen. Sein Name: Mirko Gasperi.

Laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren beide an der Gewaltattacke gegen den 20-jährigen Bozner Davide Gallo am 15. Juli 2016 in der Bozner Mendelstraße beteiligt.

Nicht nur sie: Eine weitere Exponentin von Casapound, Alicia Cristofolini, war ebenfalls zugegen.

Gegen sie hat der Bozner Vorverhandlungsrichter Andrea Pappalardo nun auf Antrag der Staatsanwaltschaft ein Hauptverfahren eingeleitet.

Der Vorwurf: Körperverletzung.

Der Prozess beginnt im Herbst.

Auf dem Beweisvideo nicht dokumentiert ist der vermeintliche Anlass für die Gewaltattacke:

Fünf Jugendliche, die in der Mendelstraße die Partisanenhymne „Bella Ciao“ singen.

„Wir waren gut aufgelegt und haben das Lied einfach so gesungen. Ich bin kein politischer Aktivist, es hätte auch ein anderes Lied sein können“, sagte Davide Gallo später. Die Casapound-Exponenten hätten, bevor die Fäuste flogen, gesagt: „Das ist unser Revier, hier werden bestimmte Lieder nicht gesungen.“

Davide Gallo hatte sich bei der rechten Attacke eine blutige Nase geholt und musste ins Krankenhaus, wo die Ärzte eine Heilungsdauer von 20 Tagen angaben.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • pat

    Der Typ hat bewusst provoziert um genau dies hier zu erreichen. Casapoundimage schädigen.
    Spielt hier das Opfer, und bei den nächsten Randalen ist er wahrscheinlich wieder voll im Vandalismusrausch mit dabei mit Schwarzer Kaputze, Steine schmeissend und und und.
    Nutzloses linkes hirnloses Gesindel das einem Trend folgt um cool zu sein und dabei einen ganzen Kontinent in ein Drecksloch verwandelt.

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