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„Nicht der Nabel der Welt“

Der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann bescheinigt dem Movimento 5 Stelle, „auf dem Weg zum Macronismus“ zu sein. Er sagt: Europa stehe vor einem großen Umbruch.

In Brüssel blickt man derzeit gespannt auf die laufenden Koalitionsgespräche in Italien zwischen dem Movimento 5 Stelle und der Lega. „Es ist sehr interessant zu sehen, welche Botschaft die beiden europakritischen Parteien nach Brüssel schicken werden“, sagt der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann.

Doch während die Lega – ähnlich wie US-Präsident Donald Trump oder der französische Front National – „eine beinharte Rückkehr zum Nationalismus“ propagiere, befänden sich die Grillini „auf dem Weg zum Macronismus“, meint der SVP-Politiker.

Dorfmann ist überzeugt, dass die EU vor einem großen Umbruch stehe. Im kommenden Frühjahr wird das Parlament neu gewählt. Laut dem EU-Parlamentarier dürfte seine Europäische Volkspartei 2020 erneut die stärkste Fraktion stellen. Düster sehe die Zukunft für die Sozialdemokraten aus, die sich in vielen Staaten in Auflösung befinden würden, während rund um den französischen Präsidenten Emmanuel Macron eine neue politische Kraft entstehen könnte, die „jung, urban und liberal“ aufgestellt sei. Macron könnte dabei auch den Movimento 5 Stelle und die spanische Partei „Ciudadanos“ von Albert Rivera mit ins Boot holen. „Wir befinden uns in einer spannenden Zeit“, sagt Dorfmann.

Heute fehle in Europa der Grundkonsens, dass die europäische Integration weiter forciert werden soll. Für die Bürger wirke Brüssel „wenig interessant, weit weg und nicht direkt greifbar“. Europa und Amerika würden zunehmend feststellen, dass sie „nicht mehr der Nabel der Welt seien“. Der in vielen Mitgliedsstaaten erstarkende Nationalismus sei die „Antwort auf die Globalisierung der letzten Jahrzehnte“, wo nun jeder Staat sein eigenes Süppchen kochen wolle. „Das macht unsere Arbeit in Brüssel nicht einfacher“, so Dorfmann (mat).

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (16)

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  • andreas

    Amüsant, wenn sich Salvini und Di Maio einen ehemaligen Linkswähler als Ministerpräsident aussuchen, welcher gar nicht gewählt wurde.
    Ein Aspekt, welcher von Lega und M5S Wählern im Vorfeld der Wahl immer wieder den vorherigen Ministerpräsidenten angekreidet wurde.

    Auch kann ich mit schwer vorstellen, dass Conte den Unsinn, welchen die beiden von sich geben, ungefiltert weitergibt, dafür ist er, wenn man seine Biographie ansieht, zu klug.

  • erich

    Lassen wir sie arbeiten, wie oft wurde ein Wechsel in Italien gefordert, nun ist er da. Höchste Zeit, dass die Linken abgelöst werden! Die EU braucht sich nicht wundern, von den deutschen angetrieben soll jeder Staat nach deren Pfeife tanzen. Wie kann man alle zwingen Flüchtlinge aufzunehmen, wobei die meisten die zu uns kommen nicht die Bedürftigsten sind. Was ist heute bedenklicher, einzelne die eine eigene Meinung haben oder andere die einem Hype nachlaufen?

  • noxxer

    die EU hat in Katalonien unterstrichen daß sie für Nationalismus und Nationalstaaten und gegen Europaregionen ist!!
    Aber wenn man Ihre Arbeit im Parlament anschaut, … da haben Sie ja NUR Landwirtschaftsthemen behandelt! Das ist ihr alleinige (SVP)Aufgabe!

  • tiroler

    Dorfmann hat leicht reden in seinem goldenen Cocoon

  • morgenstern

    Den Umbruch kann man getrost als Scherbenhaufen bezeichnen, dank Junker, Schulz und deren linksgrüne Handlanger.

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