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„Neuwahlen ändern nichts“

Julia Unterberger bei Sergio Mattarella (Foto: Quirinale)

Staatspräsident Sergio Mattarella sucht noch immer einen Ausweg aus der derzeitigen Pattsituation in Rom. Gestern fanden erneut Sondierungsgespräche statt. 

von Lisi Lang

Nach mehreren gescheiterten Sondierungsversuchen hat Staatspräsident Sergio Mattarella gestern die Parteichefs erneut zum Gespräch geladen. Auch zwei Monate nach den Wahlen hat Italien noch keine neue Regierung – und es sieht aktuell nicht danach aus, als würde sich etwas an dieser verzwickten Lage ändern. 5-Stelle-Chef Luigi Di Maio erklärte nach seinem Treffen mit Mattarella, dass die einzige Chance, Neuwahlen zu verhindern, eine Koalition mit der Lega sei. Matteo Salvini hält aber weiterhin am Mitte-Rechts-Bündnis mit Silvio Berlusconi fest.

„Wir haben dem Staatspräsidenten unsere Sorge über den aktuellen Zustand ausgedrückt – einige Parteien verhalten sich nicht sonderlich verantwortungsvoll“, erklärte Julia Unterberger nach dem Treffen mit dem Staatspräsidenten.

Renate Gebhard nach dem Treffen mit Sergio Mattarella (Foto: Quirinale)

In die gleiche Kerbe schlugen auch Manfred Schullian und Renate Gebhard, die nur kurz nach der Autonomiegruppe gemeinsam mit der gemischten Fraktion in der Abgeordnetenkammer von Sergio Mattarella empfangen wurden. „Die Regierungsbildung ist ins Stocken geraten und dieses Verhalten ist einfach nur verantwortungslos“, betonte Renate Gebhard, die nach aktuellem Stand der Dinge davon ausgeht, dass der Staatspräsident eine technische Regierung einsetzten wird.

Auch Julia Unterberger erklärte, dass sie dem Staatspräsidenten zugesichert habe, für eine technische Regierung zu stimmen. Unter einer Bedingung: „Wenn diese technische Regierung mit der Ausarbeitung eines neuen Wahlgesetzes betraut wird, dann muss garantiert werden, dass auch die sprachlichen Minderheiten berücksichtigt und geschützt werden“, so die Sprecherin der Autonomiegruppe im Senat. Sowohl die Lega als auch die 5-Stelle sind allerdings gegen eine Expertenregierung mit zeitlich beschränktem Mandat.

Neuwahlen im Sommer mit dem aktuellen Wahlgesetz hält die Sprecherin der Autonomiegruppe  für nicht sinnvoll: „Wir würden wieder vor einem ähnlichen Ergebnis mit nur wenigen prozentuellen Unterschieden stehen“, so Julia Unterberger. Die derzeitige Krise würden Neuwahlen nicht lösen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • andreas

    Mit den 4 Egomanen Renzi, Salvini, Di Maio und Berlusconi kann noch 10x gewählt werden, das wird nichts.

    Der Grund ist nicht das Wahlgesetz, Koalitionen unterschiedlicher Parteien sind üblich und auch notwendig, um die Macht nicht einem Verrückten, wie z.B. di Maio oder Salvini, in die Hand zu geben.
    Keinen dieser 4 geht es um das Volk, es wird nur herum taktiert um an so viel Macht wie möglich zu kommen.

    M5S hat nicht annähernd die Erwartungen erfüllt, sie haben sich dem System angepasst und auch keine Lösung.

    Italien sollte akzeptieren, dass nach über 60 Ministerpräsidenten seit dem 2 WK, demokratische Wahlen nicht dazu geeignet sind, einen Ministerpräsidenten zu finden. Technische Regierungen einsetzen und gut ist.

    Was aber immer wieder überrascht ist, dass die Staatspräsidenten besonnen und recht klug agieren.
    Es scheint als würden sie sich von Kindergärtnerinnen inspirieren lassen. 🙂

  • tiroler

    Sell glab i, dass die DRIN DRIN koane Neuwahlen will.
    Noamol af die SVP Liste in DDR Manier würde sie woll nimmer kemmen

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