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„Wir arbeiten dran“

Das 2008 in Betrieb gegangene Fernheizwerk Schlanders hat nach einigen Startschwierigkeiten Fahrt aufgenommen. Dennoch beläuft sich der Schuldenberg noch auf 14,8 Millionen Euro. Warum dies so ist, erklärt der Präsident Dieter Pinggera.

von Karin Gamper

14,8 Millionen an Verbindlichkeiten gegenüber Bankinstituten weist die Fernheizwerk Schlanders GmbH laut letzter Abrechnung auf. Die Anlage gehört zu 51 Prozent der Gemeinde und zu 49 Prozent Alperia. Was für Außenstehende eine bemerkenswert hohe Summe ist, bringt den Schlanderser Bürgermeister und Präsidenten der Fernheizwerk Schlanders GmbH nicht aus der Ruhe: „Das entspricht dem Businessplan“, sagt er. Die Errichtung der 2008 in Betrieb genommenen Anlage und des 28 km langen Leitungsnetzes habe 35 Millionen Euro gekostet, rechnet Pinggera vor. Ein Großteil davon sei mit Eigenmitteln und Förderungen finanziert worden. Von den 25 Millionen Euro an Verbindlichkeiten seien in den letzten sechs Jahren unter seiner Präsidentschaft über 10 Millionen Euro an Schulden abgebaut worden. „Wir arbeiten also dran“, so Pinggera, der darauf verweist, dass das Werk nach den anfänglichen Schwierigkeiten mittlerweile gut arbeitet. Versorgt werden heute beinahe der gesamte Hauptort Schlanders, Zweidrittel der Fraktion Kortsch, die Hälfte der Fraktion Vetzan sowie das gesamte Gewerbegebiet mit insgesamt 670 Kunden. Mit 593 Übergabestationen steht in Schlanders innerhalb der Alperia-Gruppe das größte Heizwerk – vor Meran, Sexten und Klausen. Bezogen auf die Anschlussleistung steht es an dritter Stelle hinter Bozen und Meran.

Die weiteren Eckdaten der jüngsten Bilanz hat Pinggera unlängst über die Homepage der Gemeinde mitgeteilt.

2017 wurden 30.020 MWh Wärme an die Schlanderser Bürger geliefert. 2016 waren es noch 27.902 MWh, was einer Steigerung von 7,6 Prozent entspricht. Zudem wurden 10.481 MWh Stromproduziert. Im letzten Jahr wurde ebenso der neue Pufferspeicher in Betrieb genommen. Er hat ein Volumen von 210.000 Liter, womit das ursprüngliche Speichervolumen von 250.000 Liter annähernd verdoppelt wurde. Durch diese Investition kann der Biomasseheizkessel nun noch länger betrieben werden. Durch den Einsatz von Biomasse und der kombinierten Erzeugung von Strom und Wärme konnten gegenüber einer konventionellen Erzeugung 6,6 Mio. kg CO2 eingespart werden, was 2,49 Mio. Liter Heizöl entspricht.

Das Werk verfügt über drei Wärmeerzeuger: ein Biomasseheizkessel mit 6,0 MW, ein Erdgas-BHKW mit 1,49 MW und ein Gas-Reserve- und Spitzenlastkessel von 9,0 MW. 62,8% der produzierten Wärme kamen 2017 aus der Biomasse, 20% aus der Kraft-Wärmekoppelung mittels Gasmotor und 17,24% aus dem Gaskessel.

2017 wurden 46.749 Schüttraummeter Hackgut verbraucht. Der Großteil stammte aus Rundholz aus dem Vinschgau, Passeiertal, Burgrafenamt und Eisacktal; das Hackgut kam aus Schlanders (Schwarzkiefern), dem Vinschgau und vom Nonsberg.

Das Fernheizwerk Schlanders konnte das Geschäftsjahr 2017 mit einem Gewinn von Euro 913.000 abschließen. Mit diesen Geldern werden der Ausbau in Kortsch Mitterdorf, ein neuer Reservegaskessel von 4,0 MW sowie die Rückzahlung von Schulden finanziert. Geplant ist der Ankauf eines Elektroautos.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • leser

    herr pinggera warum listest du laufend nur produktionsdaten auf, es wäre sicher auch interessant zu erfahren wie die rentabilitätsdaten ausschauen und wieviel geld extern zufliesst sprich förderungen und auserordentliche beiträge
    ausser gebrauchscomfor gibt es wahrscheinlich wenig vorteile für ein fernheizwerk, oder gibt es eines welches aktiv arbeitet?
    aber auch hier gibt wieder ein paar direktoren oder verantwortliche die sich ein tolles gehalt verdienen, ja eben halt manager zum wohle der bevölkerung und völlig selbstlos

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