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Der Geldbeutel der Autohändler

Nach Einführung der Förderung ist das Interesse für Elektroautos gestiegen, doch laut „Green Mobility“-Koordinator Harald Reiterer reden viele Autohändler ihren Kunden ein E-Auto aus – „weil sie nur auf ihren Geldbeutel schauen“.

von Heinrich Schwarz

Im Vorjahr hat das Land Förderungen für Elektroautos eingeführt. Bei einem Kauf eines Autos gibt es einen Preisnachlass von bis zu 4.000 Euro, fünf Jahre Befreiung von der ohnehin vergünstigten Autosteuer sowie bis zu 1.000 Euro für eine Ladestation.

Noch sei es verfrüht, ein Resümee zu ziehen, sagt Harald Reiterer, Koordinator der Landesinitiative „Green Mobility“, da es die Förderungen noch nicht so lange gibt: „Die Menschen müssen sich erst richtig mit der Elektromobilität vertraut machen. Noch gibt es eine bestimmte Unsicherheit.“

Sehr wohl sei aber ein großes Interesse zu beobachten. Bei den zuständigen Stellen gebe es viel Nachfrage.

Harald Reiterer und sein Team haben allerdings auch negative Erkenntnisse gewonnen: „Die Unsicherheit der Verbraucher wird teilweise vonseiten jener unterstützt, die eigentlich die Fahrzeuge bereitstellen sollten. Leider Gottes gibt es in Südtirol Autohändler, die den Leuten, die sich für ein Elektroauto interessieren, das E-Auto bewusst wieder ausreden. Sie zählen Nachteile und vermeintliche Nachteile auf, und drehen den Kunden schlussendlich einen Verbrenner an.“

Reiterer zeigt mit dem Finger auf die Autokonzerne: „Zuerst verkauften sie Fahrzeuge, die rechtlich nicht in Ordnung waren, weil bei den Emissionswerten betrogen wurde. Und jetzt führen sie ihr traditionelles Geschäft mit Verbrennerfahrzeugen fort, da die Gewinnmargen größer sind. Wenn einem die Händler ein Elektroauto ausreden, dann muss man wissen, dass sie dabei nur an ihren eigenen Geldbeutel denken.“

Das sei schade und traurig. Es gebe aber auch Händler, die gegenüber Elektroautos bereits sehr aufgeschlossen sind und erkennen, dass es in Zukunft keine Alternative mehr geben werde.

Laut Harald Reiterer hat man künftig nur mit einem Elektroauto die absolute Sicherheit, überall fahren zu dürfen. Für Verbrenner werde es aufgrund der schlechten Luftwerte nach und nach neue Fahrverbote geben.

„Wichtig ist auch die Information, dass Elektroautos zwar beim Ankauf teurer sind, man sich danach aber viel Geld spart, weil man von der Steuer befreit ist, Strom viel günstiger als Benzin und Diesel ist, die Versicherungstarife wesentlich niedriger sind und die Wartung wesentlich günstiger ist, weil beim Elektroauto aufgrund der einfacheren Technologie viele Verschleißteile fehlen. Je mehr Kilometer man fährt, desto mehr holt man den ursprünglichen Preisnachteil wieder auf“, erklärt Reiterer.

Ein Vergleich beim VW Golf – Diesel und Elektro – habe ergeben, dass man sich mit dem Elektroauto auf acht Jahre gerechnet Tausende von Euro spart.

Die Sache mit den Wartungskosten sei auch ein Grund, warum einige Autoverkäufer lieber Benziner und Diesel verkaufen: „Viele Händler sind mit Werkstätten verbunden. Verkaufen sie ein Elektroauto, sehen sie den Kunden nur noch selten. Bei einem Verbrenner kommt es häufiger zu Kontrollen und Reparaturen.“

Ein effektiver Nachteil von Elektroautos ist die geringe Reichweite von 200 bis 300 Kilometern bei günstigeren Modellen. Hier argumentiert Harald Reiterer so: „Wer im Alltag nur kurze Strecken fährt, hat überhaupt kein Problem und kann das Auto über Nacht wieder aufladen. Und für die Fahrt in den Urlaub kann man einen Stopp bei einer Ladestation einplanen – die Infrastruktur wird ja ständig ausgebaut – oder für eine Woche das Auto tauschen.“ Wer hingegen regelmäßig weite Strecken fährt, könne ein Premiummodell in Betracht ziehen, wobei auch günstigere Modelle an Reichweite gewinnen.

Für Kritik sorgt beim Elektroauto auch der sehr hohe CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Batterie. „Dieser Umweltnachteil wird aber nach 40.000 Kilometern aufgeholt, da die Emissionen bei der Benutzung wegfallen. Wird nur grüner Strom verwendet, sogar schon nach 20.000 Kilometern. Zudem wird die Herstellung laufend optimiert“, meint Reiterer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (43)

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  • tiroler

    Dass man im Elektroauto extrem hohen elektronagnetischen Strahlen ausgesetzt ist, wird leider nirgends erwähnt.

  • sougeatsnet

    Da scheint jemand ja richtig vom Fach zu sein. Strahlungsquelle könnte einzig der Umrichter und die Leitungen bis zum Drehstrohmmotor sein, sowie der Motor sein. Der Rest ist Gleichstrom, dh nix mit der Strahlung. Die magnetische Wirkung (Lorentzkraft) ist räumlich sehr begrenzt, da müsste man schon ganz in der Nähe der Leitungen sein (einige cm). Mit dem elektrischen Feld (auch vorwiegend nur statisch) verhält es sich ähnlich. Schlimmer scheinen da Hybridautos zu sein, da sie auch Strom produzieren.
    Das mit der Stromrechnung ist aber so eine Sache, der Staat ist auf die Einnahmen von den Steuern aus den Treibstoffen angewiesen. Sollten jetzt viele Leute E-Autos verwenden, werden halt diese besteuert werden. 2/3 der Teibstoffpreise sind Steuern. Letztlich wir man diesen Betrag, der heute bezahlt wird, irgendwie auch in Zukunft bezahlen, da der Staat das Geld benötigt.

    • leser

      sougeatsnet
      du sagst das richtige abgesehen vom technischen aspekt vonwegen strahlung, da sieht man wieder wo die leute ihre fantasie hernehmen wohl vom internet oder von umweltschützern, die einseitig lobby machen
      aber der hauptsuccus ist wohl die besteuerung und damit verbunden die gewinne für den staat, den der weiss noch nicht soll er elektromobilität fördern (und er weiss nicht wie er steuerlich davon kommt) , fakt wird sein, dass er auf die steuereinnahmen weder beim verbrennungsmotor noch beim elektroauto verzichten kann und wird, da werden wir von der politik noch unsere blauen wunder erleben
      auf jeden fall werden die kosten so oder so über den kleinen bürger ausgetragen , weil es das einfachste bleibt ihn dafür zur kasse zu bitten egal ob verbrennungsmotor oder elektro
      eine andere frage glaubst du dass eine elektroauto mit 1000 ps wie es heute von tesla angeboten wird sinnvoll ist für den einfachen bürger, tesls ist doch momentandas gepriesene mass aller dinge im bezug auf elektromobilität
      ob reiterer da recht hat, dass sich ein solches autobeispiel nach 20.000 bis 40.000 km wieder aufhebt, das sind schon verwegene theorien oder? und vor allem aus dem munde von experten

      • sougeatsnet

        Für die E-Mobilität ist freilich die Lebensdauer der Batterie ausschlaggebend. Experten sprechen davon, dass damit problemlos 200.000km gehen, aber auch durchaus 400.000 möglich sind. Dies würde bedeuten, man wechselt nie die Batterie (in D werden die Autos durchschnittlich 18 J alt). Ob dies so ist, wird die Realität zeigen und da habe ich halt meine Zweifel. Autobatterien und Batterien von Smartphones haben wenig gemeinsam. Leute, welche Fotovoltaik über Batterien puffern, diese verwenden die Technik wie E-Autos, betreiben diese bereits mehrere Jahre mit großer Zufriedenheit. Wie es dann nach 10 bis 15 Jahren ausschaut, kann wohl niemand ganz genau sagen.
        Dass die frequenzmodulierten Drehstrommotoren keine Probleme bereiten, weiß man. Die Umrichter müssen stark genug verbaut werden.
        Der Faktor des Steuerausfalls bleibt bestehen. Der Staat benötigt dieses Geld und wird es sich bei den einfachen Leuten holen.

        • andreas

          Das Problem mit den Akkus beim Auto sind die Spitzen, welche die Akkus liefern müssen, diese belasten ihn stark. Ein Tesla kann z.B. nur einige Minuten die max. Geschwindigkeit halten, dann wird er gesperrt. Ausrangierte Autoakkus, welche nur mehr 70-75% Leistung aufnehmen sollen dann in Privathäusern genutzt werden um Solarstrom zu speichern.

        • leser

          lieber sougeatsnet
          eine batterie, wie sie heute gebaut wird hat eine maximale standzeit von 6 jahren (in der praktischen anwendung), um batterien in der LIPO technologie für die mobilität einzusetzen ist wohl theoretisch möglich, praktisch scheitert dieser weg wohl erstens daran, dass dafür nie die rohstoffrecourcen dafür ausreichen und zweitens würde diese qualität am preis scheitern, das heisst bei einem herstellungspreis von etwa 200 euro pro KW kosten die batterien annähernd soviel wie das auto selbst, immer wenn man auto für eine reichweite von mindestens 600 bis 800 km, was dem eines diesels entsprechen würde, also da erübrigt sich die frage, warum man zur zeit an hybridautos tüftelt, bei speicherungen von elektroenergie aus regenerativer energie mit batterien wird kein anständiger techniker dieser materie diesen weg empfehlen
          aber warte einfach die nächsten 3 bis 5 jahre ab was auf diesem gebiet passieren wird und vielleicht triffst du nocheinmal auf diese statement von reiterer
          wirsd sehen wenn du noch haare auf den kopf hast die stehen dir zu berge

  • exodus

    @goggile
    Was hat Ihr unverständliche Schreiberei mit den Problemen der E-Autos zu
    tun.
    Ich sorge mich hingegen, bezüglich Umweltschädigung, um die Produktion der dazu nötigen Batterien. Abbau von Lithium und Kobalt und wie werden
    in Zukunft diese Batterien umweltfreundlich entsorgt. Nebenbei erwähnt, für
    einen weltweiten Durchbruch der Elektromobilität, fehlen die nötigen Ressourcen, ganz von den Kosten für die Anschaffung und das Rundherum
    eines Elektroautos abgesehen.

  • florianegger

    Da wird wieder einmal eine ganze Berufskategorie in Verruf gebracht. Es geht erstens darum zufriedene Kunden zu generieren, die auch ihr nächstes Auto wieder beim selben Händler kaufen und es geht auch darum, einen fairen Preis beim Eintausch auszahlen zu können. Wenigstens solange die Händler und nicht die Provinzbeamten die gebrauchten E-Mobile in Zahlung nehmen

  • leser

    herr reiterer
    ihre empfehlungen und argumentationen sind schon zum schmunzeln und von hoher kompetenz und besonderem fachwissen noch dazu
    bemerkenswert ist auch noch ihre aussage, wenn man weitere reisen machen würde dann solle man sich ein auto ausleihen (du meintest wohl damit einen diesel oder verbrennungsmotor), ganz so als ob ich dann eh nicht umweltschaden mache
    bezüglich deiner aussage wegen der kritik für hohe co2-ausstoss bei der herstellung von batterien, dass dieser nachteil nach 40.000 , ja sogar schon nach 20.000 km ausgeglichen wird, es ist schon bemerkenswert, wie du dich traust solche aussagen zu machen, ich denke du weisst schon , dass batterien eine begrenzte standzeit haben und diese nach einer bestimmten zeit ersetzt werden müssen, momentan ist es so, dass batterien zum elektroauto nicht eigentum sind sinst über einen wartungs- oder mietvertrag defacto verliehen sind (dazu ist die gesetzliche handhabe noch nicht definitiv gelöst)
    weiters deine aussage zum grünen strom, der nach deiner definition in naher zukunft ausreichen wird , die elektromobilität zu versorgen, wie siehst du den handel momentan mit grünzertifikaten, um die sich stromkonzerne raufen, damit sie ihren pflichtanteil abdecken können um ihre konventionellen stromproduktionen zu halten
    meinst du nicht , man sollte mit mit diesem thema etwas tiefgründiger an die öffentlichkeit gehen und ehrlichere argumentationen schreiben, schliesslich sind wir bürger doch auch nicht so dumm und es könnte doch durchaus sein, dass deine berichte der eine oder andere techniker mitliest, abgesehen, dass wir fussvolk den ganzen zauber und die scharlatanerien, die die autoindustrie hand in hand mit der politik verzapft bezahlen müssen
    deshalb mach deine berichte etwas professioneller und vor allem ehrlicher oder lass es sein
    wahrscheinlich bezahlt dein einkommen auch der steuerzahler , aber das traue ich mich nicht zu behaupten

    • meinemeinung

      @Leser ich bin deiner Meinung ,
      dass ein Beamter Luft ab lässt ,weil man angeblich als Koordinator und Verantwortlich für das Projekt Green Mobility keine fortschritt macht ,werden Autohändler herangezogen und beschuldigt . Herr Reiterer ,haben Sie sich überhaupt Gedanken gemacht oder nur Ihre angestaute Luft abgelassen ? Ich bin Otto Normalverdiener mit Familie und wenn ich mein Auto eingeben muß hab ich nicht die gewünschte Geldmaschine um das E Auto zu kaufen und meine Bank sagt niäet , Ich bekomme kein Darlehen und und… und so ist der Traum vom E Auto schon vorbei und geh zum Autohändler ,kauf einen gebrauchte Diesel weil Benziner sind rahr … und so geht weiter E Ladestation und und und…das alles nur für gut betuchte und nicht für Otto Normalverbraucher

      • leser

        meinemeinung
        du musst nicht mir recht geben
        tatsache ist, dass herr reiterer behauptungen aufstellt, die weder dem technischen standpunkt entsprechen und noch der kommerziellen richtung gerecht werden
        und dann noch empfehlungen geben, bei weiteren reisen das problem zu lösen einen benziner oder diesel zu leihen, also da bleibt einem im wahrstem sinne die spucke weg und das noch von vorsitzenden einer vereinigung, die eigentlich den ecoweg vermitteln sollte
        ich persönlich würde zugerne mit solchen leuten in einem öffentlichen diskussionstagung oder abend mit diesen leuten an einem podium sitzen, ich hätte eine menge fragen für sie , aber wahrscheinlich geht die arbeitszeit für herrn reiterer nur bis 16:00, damit er rechtzeitig nach hause kommt und die schöne natur geniesen kann

  • george

    Hier wird von jenen, die sich um die gute und gesunde Umwelt nicht kümmern, wieder einmal alles schlecht geredet uns sie selber tun so, als wären sie die eigentlichen Umweltschützer.

  • leser

    lieber herr reiterer und zur überschrift
    nur zum geldbeutel der autohändler
    in deutschland gehen zur zeit etwa im durchschnitt 1.500 bis 2.000 private autowerkstädte und autohändler in insolvenz, weil der zur zeit laufende autoabgasskandal von der politik nicht effizient geandet wird
    es kann doch nicht sein dass man vor den autoproduzenten, die eh schon autozuliefereranten bevormunden und unter druck setzen, ihre vorsätzlichen betrügereien an den verbraucher nicht bestraft werden
    lieber sitzen die politiker dieses thema aus und lenken durch themen wie die immigration von den milliardenschäden, die dadurch verursacht werden ab
    aber als braver beamter betrifft dies das wohl auch nicht
    genaugenommen, ist ja der politiker dein vorgesetzter, obwohl ihm wahrscheinlich die dafür nötige kompetenz fehlt

  • andreas

    @leser
    Es gehen keine 1.500 -2.000 insolvent und kein Tesla hat 1000 PS. An deiner Stelle würde ich anderen nicht mangelndes Wissen vorwerfen.

    • leser

      na ja andreas
      ich geb dir einen tip
      zur leistung von tesla gehst du in eine verkaufsstelle und holst dir ein prospekt, da kannst du das leistungsblatt herauslesen
      zu den insolvenzen, da geb ich dir auch einen tip informier dich über dem LEVEL der südtiroler tageszeitung und dem südtiroler tagesblatt, dann wirsd du neue informationen bekommen
      übrigens fachwissen aus dem google zu holen ist auch nicht empfehlenswert, weil die meisten quellen , die daten laden eben auch nicht mehr als wochenendexperten sind, damit du nicht gleich ins grübeln kommst sage ich ausdrücklich die meisten
      hilft dir das?
      und noch etwas die erde dreht sich nicht um um die weltbeste prvinz bozen mein lieber

      • andreas

        Sag mal, bist du wirklich so bescheuert?
        Der stärkste Tesla mit Allrad hatte laut Werbung 772 PS, brachte aber nur unter 500 PS auf die Straße, deshalb haben ca. 100 Norweger Tesla verklagt. Der Wagen wird nicht mehr gebaut.
        Und das mit den Insolvenzen ist eine Blödsinn, den du erfunden hast.

        Wenn du etwas behauptest, solltest du es belegen können und Google ist nebenbei eine Suchmaschine und liefert selbst keine Infos.

        Und ich habe dir schon mal geschrieben, schreibe doch nicht so einen Unsinn. Du scheinst ein überzeugter Bildleser zu sein.

  • exodus

    @luca88
    Danke für Ihre Links. Vielleicht kann ich mich beim nächsten Autokauf für ein
    E-Auto entschließen. Etwas Sorge bereiten mir die Ladestationen auf Reisen.

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