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Kind findet gerissenes Reh

Monica Brunelli, eine Mutter aus Proveis, fordert zur Teilnahme an der Wolf-Petition auf. Ihr achtjähriger Sohn hat am Mittwoch auf dem Schulweg ein gerissenes Reh entdeckt. Die Angst ist seither groß.

von Karin Gamper

Es war am Mittwoch gegen 13.00 Uhr, als sich der achtjährige Bub auf dem Heimweg von der Schule befand.

Der elterliche Hof liegt in 3,5 Kilometer Entfernung von Proveis im Bereich der Landesstraße. Der Grundschüler hatte schon beinahe sein Zuhause erreicht, da entdeckte er auf dem Asfalt ein gerissenes Reh. In Panik rannte das Kind über einen Umweg nach Hause.

Als die Eltern den Kadaver kurze Zeit später inspizierten, war er noch warm. Das Reh musste also nur wenige Minuten vor seiner Entdeckung durch den Buben gerissen worden sein. Wie es ausschaut – von einem Wolf.

Es ist nur der jüngste einer ganzen Reihe von Vorfällen, die die Eltern in Proveis in Angst und Schrecken versetzen. „Bereits seit dem Herbst hält sich ein einzelner Wolf immer wieder im Bereich unseres Hofes auf“, erzählt Monica Brunelli, die Mutter des Schulbuben.

Sie habe ihre Kinder daher angehalten, auf dem Heimweg laut zu singen oder sich anderweitig bemerkbar zu machen, um dadurch einen möglicherweise sich umtreibenden Wolf zu verscheuchen. Brunelli sagt von sich selbst, dass sie von Kindesbeinen an eine Sympathie für Wölfe gehegt habe und sich in die Materie eingelesen habe.

Jetzt jedoch sei ihr nicht mehr wohl: „Die zuständigen Ämter versichern mir zwar, dass ein Wolf kein Kind attackiert, aber schriftlich geben will mir das niemand“. Sie habe deshalb für ihren älteren Sohn – er ist 13 Jahre alt – eigens ein Gerät erworben, das mittels Ultraschall Hunde bzw. Wölfe vertreiben soll. „Jetzt werde ich wohl meinen jüngeren Sohn auch damit ausstatten“, sagt sie ratlos.

Monica Brunelli hatvia Facebook zur Teilnahme an der Wolf-Petition von Agrarlandesrat Arnold Schuler aufgerufen.

„Ich sage nicht, dass alle Wölfe abzuschießen sind“, erklärt die Mutter, „aber die Population muss unter Kontrolle bleiben. Wenn sich Rudel bilden, sind wir hier am Berg nicht mehr sicher, ganz zu schweigen von den Almen, die wir nicht mehr bewirtschaften können.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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