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„Ich trete an“

Franz Kompatscher

Der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, will auf der SVP-Liste für den Südtiroler Landtag kandidieren – und mit dem Flüchtlingsthema punkten.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack!

Der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, ist bereit für Kandidatur bei Landtagswahlen.

Am Donnerstag erklärte Kompatscher:

„Nach reiflicher Überlegung und nach vielen Ermutigungen von verschiedenen Seiten bin ich bereit und entschlossen, für den Südtiroler Landtag zu kandidieren, vorausgesetzt der Bezirksausschuss der SVP nominiert mich.“

Für seine Kandidatur gebetes verschiedene Beweggründe:

Die Streichung der Geburtenabteilung und die nachteiligen Auswirkungen der Sanitätsreform auf das Sterzinger Krankenhaus und auf den Bezirk hätten seine bereits vorher vorhandene Überzeugung gefestigt, dass das Wipptal unbedingt eine politische Vertretung in Bozen und im Südtiroler Landtag braucht, und zwar in der Regierungspartei! „Nur wer vertreten ist, kann mitentscheiden und hat politisches Gewicht. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es zu dieser negativen Entwicklung im Sanitätsbereich niemals gekommen wäre, wenn wir einen Vertreter/eine Vertreterin im Landtag gehabt hätten“, so Kompatscher.

Er schreibt weiter:

„Als das Wipptal noch Vertreter in Bozen und in Rom hatte, Karl Oberhauser, Hans Widmann und kurzzeitig Christian Egartner, konnten die Probleme des Bezirkes besser und schneller gelöst und wichtige Einrichtungen ins Wipptal geholt werden.

Auch das couragierte Eintreten der Bezirkspartei, des Bezirkspräsidenten, der Bürgermeister, Gemeindeverwalter und Gemeinderäte für die Bezirksanliegen kann das Fehlen eines Vertreters/-in im Landtag oder im Parlament nicht ganz aufwiegen.“

Viele Probleme so Kompatscher weiter, harrten einer Lösung:

  • Krankenhaus Sterzing und Sanität: Eine Wiederaufwertung des Krankenhauses und eine gute flächendeckende Gesundheitsversorgung der Wipptaler Bevölkerung sind mein oberstes Ziel
  • Sicherung des Wirtschaftsstandortes Wipptal – Voraussetzungen hierfür sind vor allem kürzere Genehmigungsverfahren
  • Der ständig wachsende Verkehr erfordert endlich gezielte Maßnahmen. Die Belastungen müssen reduziert und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen für die betroffenen Gemeinden getätigt werden
  • Übergang von Militärarealen an das Land bzw. an die Gemeinden
  • Realisierung wichtiger Bauvorhaben von Landes- und Bezirksinteresse
  • Mobilität: Sicherung der Erreichbarkeit des Wipptales nach Inbetriebnahme des BBT
  • Gute Ausbildungsmöglichkeiten für die jungen Wipptaler/-innen, Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen
  • Einsatz für die Berglandwirtschaft sowie eine Aufwertung des ländlichen Raumes.

Südtirol stehe, so Kompatscher, vor der großen Herausforderung, die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen so zu steuern – „auf dass es unser Südtirol bleibt“. Kompatscher spricht in diesem Zusammenhang von einem Südtirol, „das nicht überfremdet wird und die Sicherheit der Bürger/-innen garantiert“.

Eines seiner Wahlkampfthemen wäre die Flüchtlingspolitik.

Kompatscher schreibt:

„So müssen in der Ausländer- und Flüchtlingspolitik neue Wege beschritten werden. Als Bürgermeister einer Gemeinde, die einen hohen Ausländeranteil hat und tagtäglich- wenngleich zurzeit geringer – das Flüchtlingsproblem zu spüren bekommt, weiß ich, dass eine Reihe von Maßnahmen unerlässlich sind, um sowohl die legale als auch die illegale Zuwanderung einzuschränken. Dringend notwendig ist ein Mitspracherecht bzw. ein Einspruchsrecht bei der Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen und Staatsbürgerschaften durch den Staat. Hier müssen Land bzw. Gemeinden mitreden können.

In diesem Sinne ist es auch notwendig, dass Südtirol meinungsbildend nach oben – sprich Staat und Europa- wirkt.

Integration ist vielfach nur ein Schlagwort geblieben. Initiativen gibt es nur wenige. Hier sind wir gefordert, wenn wir nicht wollen, dass wir morgen unliebsame Überraschungen erleben. Integration ist aber keine Einbahnstraße, hier gilt sowohl die Hol- als auch die Bringschuld!

Südtirol war in den letzten Jahren wirtschaftlich sehr erfolgreich. Nicht alle konnten von dieser positiven Entwicklung profitieren. Arbeit muss sich in Zukunft wieder lohnen genauso wie unternehmerisches Risiko. Auch hier muss der Hebel angesetzt werden.

Weitere Schwerpunkte werden eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung für alle, leistbares Wohnen, Verteidigung der sozialen Errungenschaften und eine zukunftsorientierte Ausbildung für die jungen Menschen.

Die Bürokratie hat längst ein vernünftiges Maß überschritten. Hier gilt es endlich massiv einzugreifen, bevor sie uns alle endgültig lähmt.

Ich bin bekannt dafür, dass ich die Probleme der Menschen anspreche und mich mit Nachdruck einbringe, besonders werde ich dies für die Südtiroler/-innen tun, denen es nicht so gut geht. Einen Kuschelkurs wird es da mit mir nicht geben.“

 

 

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