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Dem Tod so nah

Auf Josef Hader ist Verlass, auch wenn er wie in „Arthur&Claire“ nur mitspielt. Etwas Drehbuch hat er auch gemacht.

von Renate Mumelter

Im Angesicht des Todes ist das Leben anders, auch für Arthur Schlesinger. Er ist nach Amsterdam gekommen, um in einer Klinik zu sterben und er hat nur noch diese Nacht. Zufällig trifft er Claire, eine junge Holländerin, die auch nicht mehr weiterleben möchte. Eigentlich wollte Arthur früh schlafen gehen, damit er zum Sterben fit ist, dann zieht er doch mit Claire durch die Stadt.

In Miguel Alexandres Film ist der Tod immer präsent, es wird aber nie drückend schwer, und im Kinosaal wird gelacht. Die Lacher kommen meistens mit einer kleinen Verzögerung und nach etwas verlegenem Schlucken, denn Haders Pointen denken gerne um die Ecke, und sie treffen gerne tief ohne grob zu sein. Bereits in Maria Schraders Zweig-Film „Vor der Morgenröte“ hat Josef Hader bewiesen, dass er ein ausgezeichneter Schauspieler ist, in „Arthur&Claire“ zeigt er’s erneut. Der Film beruht auf einem Theaterstück des Vorarlberger Autors und Kabarettisten Stefan Vögel. Das Drehbuch stammt vom deutsch portugiesischen Regisseur Miguel Alexandre selbst und von Hader auch. Diese Kombination war vermutlich das definitive Aus für ein möglicherweise betuliches Sterbensmelodram, das in einem solchen Stoff auch stecken würde, wenn jemand möchte.

Arthur&Claire (A, D, NL 2017), 98 Min., Regie: Miguel Alexandre, mit Josef Hader, Hannah Hoekstra, Bewertung: Kratzig, tragisch, amüsant

Was es sonst noch gibt: „The Post“, „Figlia mia“, „Die göttliche Ordnung“ (Kaltern, DO 20.30)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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