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Alle zwei Wochen Streik

Der SAD-Streik am Montag war nur der erste von vielen in diesem Jahr. Die Gewerkschafterin Anita Perkmann über die schier aussichtslose Situation der Busfahrer, das Ende von Zweisprachigkeit und Ortskunde – und über das Verhalten von Ingemar Gatterer.

Tageszeitung: Frau Perkmann, kann man jetzt davon ausgehen, dass bei der SAD – wie schon im Herbst – alle zwei Wochen gestreikt wird?

Anita Perkmann (AGB-CGIL): Ich wünsche es mir nicht, aber ich befürchte schon.

Bei den Verhandlungen tut sich nichts?

Nein. Die SAD hat sich bis jetzt überhaupt nicht verhandlungsbereit gezeigt und zieht ihr Programm durch. Wir müssen leider Gottes auf die Missstände aufmerksam machen. Denn es kündigen immer mehr Buschauffeure und die Arbeitsbedingungen werden immer schlechter. Besonders am Herzen liegen uns auch die Zusatzverträge. Die SAD hat die Aufkündigung dieser zwar bis 2018 suspendiert, aber vom Lohnstreifen werden trotzdem bis zu 100 Euro monatlich abgezogen, weil drei Zuschläge nicht gezahlt werden. Die Arbeiter sind erbost, erzürnt und auch frustriert. Sie sagen, das können wir nicht einfach hinnehmen.

Und die einzige Möglichkeit der Gewerkschaften sind Proteste über Streiks?

Für uns ist ein Streik immer das letzte Mittel. Und das müssen wir ziehen, wenn jemand herkommt und tut, wie es ihm gerade passt – auf Kosten der Arbeiter. Die Provinz würde die Mehrkosten ja zahlen. Aber die SAD will den Busfahrern nicht mehr geben. Das ist unverständlich für uns.

Mit der Neuausschreibung der Busdienste könnte sich Ende des Jahres die Betreiberstruktur ändern. Bis dahin wird sich wohl nichts tun, oder?

Die Konzessionen verfallen im November 2018. Wir haben bei der Provinz nachgefragt, aber dort ist man ziemlich verschlossen und gibt wenig Auskunft. Wir erwarten aber Rekurse. Das ist voraussehbar.

Also dass es womöglich noch viele Jahre so weitergehen könnte?

Ja, es gibt leider die Befürchtung, dass sich alles verzögert.

Interview: Heinrich Schwarz

DAS AUSFÜHRLICHE INTERVIEW LESEN SIE IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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