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Schael kauft Visiten

Stefano Crespi, Paolo Bonvicini, Rupert Waldner, Thomas Schael, Luca Armanaschi und Martin Matscher

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb will durch den Ankauf von Gesundheitsleistungen die Wartezeiten für die Bürger verkürzen.

Ein Ankauf von Gesundheitsleistungen von privaten Südtiroler Anbieter soll die Wartezeiten für bestimmte Bereiche verkürzen. Am Mittwoch wurde eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Südtiroler Sanitätsbetrieb und dem Verband der Südtiroler Privatkliniken SAPS (Südtirol Alto Adige Privati in Sanità) getroffen.

Erleichterung verschaffen soll die Zusatzvereinbarung vor allem in den „notleidenden“ Fachbereichen. Der Verband der Südtiroler Privatkliniken wird bis Ende des laufenden Jahres –die Vereinbarung gilt bis 31. Dezember 2018 – Leistungen im Bereich Radiologie, Dermatologie und Augenheilkunde für den Südtiroler Sanitätsbetrieb durchführen.

Die Wartezeit in Südtirol für eine Erstvisite in der Augenheilkunde betrug im zweiten Semester 2017 mehr als 120 Tage.

Ebenso kritisch sind die Wartelisten im Bezirk Bozen für Eingriffe des grauen Stars (Katarakten). Bedingt durch den Ärztemangel in der Augenheilkunde und der zunehmenden Nachfrage vonseiten der Bevölkerung ist die Zusammenarbeit mit den Privatkliniken für den Südtiroler Sanitätsbetrieb unumgänglich. Das eingekaufte Kontingent wird von den vertragsgebundenen Privatkliniken St. Anna in Meran und Bonvicini in Bozen angeboten und beinhaltet ein Paket von 4.000 Erstvisiten, 800 Kontrollvisiten, 500 grauen Stars/Katarakte-Eingriffen, 400 Gesichtsfelduntersuchungen und 400 Optische Kohärenztomographien (OCT).

Auch in der Dermatologie betrug die Wartezeit in Südtirol im zweiten Semester 2017 im Durchschnitt mehr als 100 Tage. Hier beinhaltet die künftige Zusammenarbeit ein Paket von insgesamt 2.500 Erstvisiten sowie 500 Kontrollvisiten und eventuelle Zusatzleistungen, wie zum Beispiel Entfernungen von Hautläsionen oder Verbandswechsel. Diese werden von den vertragsgebundenen Privatkliniken Bonvicini in Bozen und Martinsbrunn in Meran durchgeführt.

Längere Wartezeiten gibt es auch in der Radiologie, vor allem für die Leistung der Magnetresonanz im Bezirk Bozen, wo die durchschnittliche Wartezeit im zweiten Semester 2017 rund 100 Tage betrug. Aufgrund des Personalmangels in der Radiologie in Bozen und des derzeitig hohen Anteils an Südtiroler Patienten, welche aufgrund der langen Wartezeiten für radiologischen Leistungen in Bozen sich an Einrichtungen in der Provinz Trient wenden, wurde ein Zusatzpaket von 1.500 Magnetresonanzen beim Verband der Südtiroler Privatkliniken SAPS eingekauft.

Die Vormerkungen für die Erstvisiten und die Magnetresonanzen erfolgen weiterhin über die Vormerkstellen des Südtiroler Sanitätsbetriebes.

SABES-Generaldirektor Thomas Schael:

„Mit dieser Zusatzvereinbarung mit dem Verband der Südtiroler Privatkliniken setzen wir eine weitere Maßnahme aus dem „Mehrjährigen Plan zur Eindämmung der Wartezeiten in Südtirol 2016-2020“ um, weitere Umsetzungen werden in den kommenden Monaten folgen. Nutznießer dieser Zusatzvereinbarung sind auf jeden Fall die Bürgerinnen und Bürger Südtirols, denn die Verbesserung bei den Wartezeiten in den betroffenen Bereichen wird klar spürbar sein.“

In Kraft treten wird die Vereinbarung mit März 2018.

 

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Kommentare (30)

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  • andreas

    220 Euro und 1 – 2 Stunden später hat man in Bozen in Privatkliniken eine Magntresonanz. Viel Geld, aber wenn man Schmerzen hat, gut investiert.

  • besserwisser

    „Erstvisite in der Augenheilkunde betrug im zweiten Semester 2017 mehr als 120 Tage“ … und heit hon i an privaten termin beim augenarzt gmocht für nächste woche. kostet 70 euro ohne ärger und mit freundlicher und persönlicher bedienung.
    a wenns geld kostet, der ärger isch überschaubarer …

  • pingoballino1955

    Na dann sind wir mal neugierig,was in Zukunft mit den Wartezeiten wirklich KONKRET passiert.Nach welchen Kriterien wird überhaupt vorgegangen???? Wer entscheidet,wer eine Privatvisite erhält??? Bitte klärt mal transparent auf!!!! Oder ist dies nur ein Wahlgag ?????

  • andreas

    @pingoballino1955
    Wenn momentan eine Kapazität von z.B. 1.500 jährlich vorhanden ist und 500 dazugekauft werden, sollte es in Zukunft schneller gehen.
    Es handelt sich nicht um Privatvisiten im herkömmlichen Sinn, sondern um Visiten in Privaten Kliniken, welche die Sanität bezahlt.
    Die Entscheidung wer, wann, wo, welche Visite bekommt, wird wohl von der Auslastung abhängen. Private sind nicht grundsätzlich besser als das KH.

    Welchen Sinn siehst du aber darin, immer alles nur schlecht zu reden?

    • pingoballino1955

      Ich habe von PRIVATVISITEN und Wartezeiten gesprochen nicht von Visiten,haben sie das verstanden sie Oberschlauer!!!!

    • pingoballino1955

      Ich rede nichts schlecht, ich weise nur auf die Tatsachen und Misstände hin.OK! Zur Beruhigung ich persönlich warte seit Mitte September 2017 auf eine urologische Visite,da es zum Glück nur eine Kontrollvisite ist und ich Steuern bezahle nehme ich mir das Recht die Visite zu beantragen.Das nächste Jahr werde ich sie privat bezahlen,es wird mir langsam zu blöd!!!!

  • exodus

    Wären Sie so freundlich und würden Sie den Namen Ihres Augenarztes
    bekanntgeben. Mein Augenarzt verlangt pro Visite 190,00€ und nicht 70,00€
    wie Ihr Augenarzt. Wieso solche enorme Unterschiede?

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