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Die Boschi-Ente

Die Opposition schießt sich auf Elena Maria Boschi ein, weil diese sich 2014 für die Abschaffung der Sonderautonomien ausgesprochen haben soll. Die TAGESZEITUNG zeigt auf, was die SVP-PD-Kammerkandidatin wirklich gesagt hat.

Von Matthias Kofler

„Es ist nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, aber ich wäre für eine Abschaffung der Sonderautonomien.“

Diese Aussage soll Maria Elena Boschi, damals amtierende Reformenministerin im Kabinett Renzi, im Jahr 2014 bei einer Rede in der Florentiner „Leopolda“ getätigt haben. Aufzeichnungen von diesem Statement gibt es zwar keine. Trotzdem hält sich bis heute hartnäckig der Verdacht, dass sich die nunmehrige SVP-PD-Kammerkandidatin im Wahlkreis Bozen-Unterland in Florenz für die Abschaffung der Südtirol-Autonomie ausgesprochen habe.

Seitdem bekannt ist, dass Boschi am 4. März in Südtirol kandidiert, wiederholt die Opposition mantraartig ihre Kritik an der „autonomiefeindlichen Haltung“ der PD-Politikerin. Der Freiheitliche Andreas Leiter Reber etwa wirft der SVP vor, nun eine „zentralistische Antiautonomistin aus der Toskana“ zu schützen und damit absichtlich Südtirols Vertretung in Rom zu schwächen.

Bemerkenswert ist, dass die Reformenministerin schon drei Tage nach der Rede in Florenz diese – wie sie sagt – „Fake News“ der Zeitungen richtiggestellt hatte. In der kurzen Mail betont die PD-Politikerin unmissverständlich, dass eine Abschaffung der Sonderautonomien nie zur Diskussion gestanden habe. Der TAGESZEITUNG liegt das entsprechende Schreiben vom 26. Oktober 2014 vor:

„Regioni speciali, non sono in discussione. Bene così. In discussione in questa riforma non c’è il mantenimento delle Regioni a statuto speciale. E soprattutto non ho mai sostenuto che sia un obiettivo di questo governo il superamento delle Regioni a statuto speciale.“

Man darf gespannt sein, ob Boschis Klarstellung Früchte tragen wird – oder ob sie den Verdacht, eine Autonomiefeindin zu sein, nicht mehr loswird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (50)

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  • andreas

    Es ist doch komplett irrelevant, was sie gesagt hat, dieser Politikimport von PD und SVP ist schon deshalb nicht wählbar, weil es hier nur um Postenschacher geht.
    Die Politikerkaste hat den Bezug zur Realität verloren, schon die Aussagen der SVP den Leuten Boschi „schmackhaft“ machen zu müssen, ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten.

  • tiroler

    Zeller und co. haben die Südtiroler Wähler vollkommen entmündigt. Zuerst mit diesem Wahlgesetz, wo einzig und alleine die SVP in Südtirol ihre Kandidaten durchbringt und somit eine dt Opposition keine Chance hätte. Dann mit den Pseudovorwahlen, wo wiederum keine Auswahl bestand und jetzt unterstützt die SVP mit Boschi eine autonomiefeindliche Kandidatin, die mit Südtirol nicht das geringste zu tun hat und selbst in Skandale verwickelt ist. Da können Kompatscher, Achhammer und Co.den Erfolg in Rom noch so viel preisen.

  • adobei

    Man soll sie an den Taten messen. Tatsache ist, dass Boschi viel dazu beigetragen hat, dass in der letzten Legislaturperiode über 20 Durchführungsbestimmungen zur Südtirolautonomie erlassen worden sind, so viele wie noch nie zuvor. Das sollten die Wähler vor dem Kreuzchenmachen vor allem bedenken.

  • tiroler

    Die svp scheint die schreiberlinge organisiert zu haben hier.
    Aber auch Durnwalder und Brugger sind gegen Boschi und haben Gründe dafür.
    Was jetzt ihr SVP schafe?
    Aber Hirnwäsche wirkt.

    • noando

      ist man pro opposition, passt’s. ist man kontra opposotion, ist man ein manipulierter svpd schreiberling. liegt nun mal immer im auge des betrachters. die einen regen sich auf, wenn sie sofort in die rechte ecke gestellt werden; die anderen sind dafür linke gutmenschlichen lämmchen.

  • prof

    tiroler,ich kann nicht verstehen welchen Grund Herr Durnwalder hat gegen Frau Boschi zu sein,sie ist ja eine tolle Frau,fühlt er sich etwa schon zu alt?

  • robby

    Wirklich bemerkensrecht, wie die SVP Schäfchen ihren Leithammeln nach dem Mund reden. Die Aussage Boschis zu den Sonderautonomien hat es gegeben, zahlreiche – wohlgemerkt ITALIENISCHE Politiker haben sie dafür gerügt weshalb sie schleunigst zurückgerudert ist. Die Berichterstattung der staatlichen RAI hat diesen Spezialbericht aus der Leopolda zeitgerecht gebracht, zu einem Zeitpunkt als es noch keine Aufschreie gegeben hat. Als diese dann kamen hat Frau Boschi zurückgerudert. Sie hat aber auch dann nicht behauptet dass sie diese Anmerkung nicht gesagt hat ( da hätte sie nämlich gelogen) sondern dass das Thema nicht auf der Agenda der derzeitigen Regierung steht. Gelogen hat sie damit nicht, nur ihre ursprüngliche Aussage dementiert auch nicht.
    Übrigens interessant wie sich die diversen SVP Einpeitscher hier im Forum echauffieren, denn dieses Thema interessiert nur die SVP Mitglieder in Südtirol. Die Italiener, egal aus welcher Partei, beschäftigt zum Einen die undurchsichtige Rolle der Frau Boschi im Fall „banca etruria“ und zum anderen die Entmündigung der italienischen Bewohner Südtirols durch den nationalen PD. Die Gefahr für die Autonomie geht diesen Leuten am Arsch vorbei.

  • sepp

    du des isch oanfoch nett wählen den sauhaufen

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