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„Uns reicht’s“

Gert Lanz

lvh-Chef Gert Lanz kritisiert die Zusammenlegung der Landesämter Handwerk und Industrie scharf – und droht mit dem Rückzug aus den Landesgremien.

Mit großer Enttäuschung reagiert der Wirtschaftsverband auf die Zusammenlegung der Ämter Handwerk und Industrie. „Klarer könnte man die geringe Wertschätzung gegenüber dem Handwerk nicht zum Ausdruck bringen“, kritisiert lvh-Präsident Gert Lanz.

Das Südtiroler Handwerk habe gerade in den letzten Jahren Stärke bewiesen. Kaum mussten in der wirtschaftlich schwierigen Phase Mitarbeiter entlassen oder Betriebe geschlossen werden. Im Gegenteil: das Handwerk habe sich als ziemlich krisenresistent erwiesen und konnte sowohl Ausbildungs- als auch Arbeitsplätze erhalten. „

Grund hierfür seien die kleinen Strukturen, die das Handwerk flexibel und kurzfristige schnelle Reaktionen auf Veränderungen möglich machen“, erklärt Lanz.

Eine Reihe von Veränderungen stünden dem Handwerk – vor allem hinsichtlich der Digitalisierung – auch in Zukunft noch bevor. „Diesen Herausforderungen stellen wir uns gern. Nicht nachvollziehen können wir allerdings, dass die Sorgen und Bedürfnisse des Handwerks zukünftig wohl unter den Tisch gekehrt werden“, befürchtet Lanz.

Mit der Zusammenlegung der zwei Ämter Handwerk und Industrie könnten die so unterschiedlichen Interessen und Notwendigkeiten nämlich nicht mehr berücksichtigt werden.

„Das gesamte Südtiroler Handwerk – immerhin einer der stärksten Wirtschaftspfeiler im Land mit über 13.000 Betrieben und mehr als 43.000 Beschäftigten – ist enttäuscht über die geringe Wertschätzung unseres Sektors. Ich persönliche überlege, meine Ämter in den Landesgremien niederzulegen, denn: Was bringt es, sich für das Handwerk einzusetzen, wenn wir ohnehin keinen Stellenwert im Land haben“, so der Verbandspräsident.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • leser

    lieber gerd lanz
    vielleicht wäre deine überlegung aus dem LVH zurückzutreten gar keine schlechte entscheidung, abgesehen dass zig andere darauf warten in diese position nachzurücken, aber vielmehr könnte das wohl in deinem betrieb vorteile bringen, die hättest mehr zeit deinen laden richtig zu positionieren
    kürzlich hat lantschner in einem interview festgestellt in südtirol wird die politik vom Bauernbund und den gastwirten geleitet, ich hätte noch den handwerkerverband mitgenommen, denn letztendlich sind die parteisoldaten in diesen drei gruppen untergebracht, das brauch man dir aber nicht zu erklären
    das alle drei verbände nur wasserträger der regierenden kaste sind, sprich den paar grossunternehmen aus industrie und dem bankensektor dienen ist ebenso wenig ein geheimnis als auch entsprechende tatsache, dem unsere regierenden politiker mehr oder weniger ausgeliefert sind
    dein protest kann hierbei wohl nicht mehr als inhaltleeres wortgeplänkel verstanden werden

  • wm

    Ebenfalls lieber Gerd.
    Von mir aus kannst du gerne zurücktreten. Der Verband hat sowieso in letzter Zeit nicht mehr die Interessen uns Handwerker vertreten. Es ist vielleicht sogar mal gute die ganz Kaste auszutauschen. Dass wir Handwerker uns nicht schämen müssen weis jeder. Aber unsere Intreressensvertretung gab es in letzter Zeit nicht mehr. Ich bin dafür zusammenzulegen, vielleicht haben wir dadurch eine größere Macht den starken Bauernvertretern gegenüberzutreten. So wie wir momentan sind, ist ja erbärmlich, jede Gruppe einen eigenen Verband, parallel dazu auch noch die Handelskammer. Und nur eine Spielwiese für Personen welche in irgendwelchen Gremien oder politischen Ämtern sein wollen soll ein Verband nicht sind. Kurz gesagt es wurde alles verschlafen in der letzten Zeit und das ist jetzt die Rechnung.

  • criticus

    Schon eigenartig, eigentlich hat der LVH dem Land immer das Sparen aufgedrängt. Ein Amt für alle finde ich gut. Die Handwerker vertretet ja immer noch der LVH oder?

  • sepp

    des isch woll richtig aso no kennts fleissig empfählen SVP zu wählen

  • george

    Herr Lanz, Sie setzen auf das falsche Konzept, auf dem falschen Pferd ließen Sie sich ohnehin schon allzu lange kutschieren. Zuerst plädiert ihr für Kosteneinsparung durch Ämterzusammenlegung und gemeinsame Verwendung von Ressourcen, Wenn es dann etwas ist, was eure Eigenbrötelei trifft, dann ist das plötzlich falsch. Diese Einstellung ist sicher nicht zum Wohle derHandwerker, sondern nur um bestimmte egoistische und private Interessen in der eigenen Lobby zu bewahren.

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