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„Hast du einen Opa …“

Ulli Mair

Die Freiheitliche Ulli Mair bezeichnet die SVP-Kandidatensuche für Rom als „aufgewärmte Suppe“ und „Schmierentheater mit abgewählten Parteidienern“.

Die freiheitliche Fraktionssprecherin im Südtiroler Landtag, Ulli Mair, bezeichnet die SVP-interne Kandidatenkür für die italienischen Parlamentswahlen Anfang März als ein politisches Schmierentheater. Dessen Protagonisten – längst ausgediente und von den Bürgern zum Teil schmetternd abgewählte Parteidiener – würden die von Parteispitze gepredigte Erneuerung als leere Worthülse enttarnen.

Unter dem Spottspruch „Hast Du einen Opa, schick ihn nach Europa“ wurde das „Entsorgen“ von Politikern der zweiten Garde in das europäische Parlament bekannt. Eine Vorgehensweise, wie sie die freiheitliche Volksvertreterin Ulli Mair auch beim aktuell stattfindenden parteiinternen Kandidaten-Poker der Südtiroler Volkspartei identifiziert: „Die SVP scheint bei den kommenden italienischen Parlamentswahlen nach demselben Prinzip vorzugehen, wie es bei Europawahlen in Vergangenheit typisch war: Erfolglose, von dem Bürgern in der Wahlkabine schon vor Jahren abgestrafte Alt-Politiker versuchen erneut ihr Glück. In der Hoffnung, sich selbst neu erfinden zu können, wollen sie der Partei einen Gefallen tun und sich gleichzeitig einen Platz am parlamentarischen Futtertrog sichern“, ärgert sich Mair.

„Sieht so die Erneuerung aus, von der Kompatscher und Achammer immer wieder gesprochen haben?“, zeigt sich Mair verwundert. „Die SVP lässt sich ein maßgeschneidertes Wahlgesetz anfertigen, um dann – die Kandidatenvorschläge für den Senat zeigen es – ausgerechnet jene Politiker, die eigentlich vom Wähler längst abgewählt wurden, durch die Hintertür nicht nur wieder ins politische Spiel zu bringen, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem lukrativen Mandat in Rom zu belohnen.“ Die Kandidatenwahl gleiche einem Schachspiel, bei dem Politiker wie Figuren hin und hergeschoben, sowie wahllos an Posten gesetzt werden. Damit würden laut Mair die Vorwahlen ad absurdum geführt und obendrein der Wählerwille missachtet.

Die freiheitliche Abgeordnete kritisiert zudem die äußerst fragwürdige Positionierung der SVP im Zusammenhang mit den Senatswahlen, die augenscheinlich stark von eigennützigen Überlegungen beeinflusst ist, wie sie an einem konkreten Beispiel festmacht: „Die Volkspartei hat sich anlässlich der Verfassungsreform von 2016 massiv für ein Ja und somit auch für die Abschaffung des Senates ausgesprochen. Es ist durchaus interessant zu beobachten, wie ernst sie mit ihren eigenen Positionen umgeht. Der „Run auf die begehrten Senatssessel“ scheint ungebrochen groß zu sein. Diese demokratiepolitische Tragödie wird sogar noch von dem Umstand übertroffen, dass sich die Volkspartei durch die Frauenquote in den eigenen Fangnetzen verstrickt.“

Die freiheitliche Fraktionssprecherin rät dem politischen Mitbewerber, sich bei der Vertretung der Interessen Südtirols und Bürgeranliegen in Rom nicht mit einer zweitklassigen Mannschaft zufrieden zu geben. „Aufgewärmte Suppe schmeckt bekanntlich nicht!“, so Mair abschließen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • morgenstern

    Wie war das noch mit „Opa“ Pius und nach Europa.

  • leser

    jawohl liebe ulli mair
    das passt, was du da sagt, aber deine feststellung stimmt wohl nur , wenn man , wie der grösste teil in unserem strammen tirol, alles vergisst, wie es war.
    dass ausgediente politiker einen versorgerposten zugeschoben bekommen, ist nicht nur im strammen tirol so sondern gang und gäbe, dass sie dabei mit der wahl ihrer posten es nicht so zimperlich nehmen , können wir daran sehen wo sie sitzen.
    dass nur die SVP die suppe aufwärmt, wie du sagst kann man auch in euren reihen feststellen, aber warum nicht wenns funktioniert, ich denke ihr könnt euch alle glücklich schätzen dass ihr in eurem land so eine schafherde habt, euch praktisch gar nichts nachträgt, dabei ist es egal ob SVO , Freiheitliche , Bürgerunion Südtiroler Freiheit und Co., seid ihr doch bis heute , wenns darauf ankam, immer geschlossen mitgegangen, wichtige erneuerungen ja nicht durchzusetzen, die krönungen hast wohl du sebst vollzogen , als du die „EIER“ nicht hattest, dem drachen den kopf abzuschlagen, als du die gelegenheit hattest, dass es nun so ist ist wohl euer aller verdienst,
    wenn man euch so ein kleinwenig verfolgt, wie ihr es mit der erneuerung in den bezirken macht , hat man wohl auch eher das gefühl dass ihr die alten schuhe nur im besten falle neu besohlt, wohlwissend, dass auch ihr damit durchkommt und dabei euer dasein garantiert
    im diesen sinne es leben die worthülsen

    • besserwisser

      wie wahr.
      und wie es in der demokratie nun mal ist gewinnt man mit den meisten stimmen. auch die sogenannten freiheitlichen könnten ja wieder mal den ausgeleierten pius leitner aufstellen.
      leibe frau mair: es ist mir zwar wurscht was sie tun, weil eine pseudofreiheitliche partei ist für mich nicht wählbar. aber anstatt auf die anderen zu schiessen könnten sie ja selber die besseren kandidaten aufstellen. wär das nicht mal ein konstruktiver demokratischer vorschlag?

  • tiroler

    etwas wird schon stimmen was frau mair sagt. allerdings sind solche worte aus ihrem mund ebenfalls ein hohn für die wähler. wenns ums eingemachte geht, dann ist sie genau gleich wie alle anderen.
    südtirol braucht dringend eine wählbare oppositionspartei. die freiheitlichen wären das. allerdings nur ohne uli mair und pius leitner. mit den zweien absolut unwählbar. also ihr 2: macht wenigstens etwas gut und verabschiedet euch aus der politik. die partei und das volk würden es euch danken

  • sepp

    va mir brauch fa dei Damen und Herrn niemand ongscht hoben das i oan wähl sell woas i holt

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