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„Von Italien okkupiert“

Das norwegische Lifestylemagazin „Dagens Næringsliv“ hat eine Reportage über die Unabhängigkeitsbewegungen in Europa (und in Südtirol) veröffentlicht.

Ende Dezember erschien im großen landesweiten norwegischen Lifestylemagazin „Dagens Næringsliv“ (202.000 Leser) eine ausführliche Reportage über die Unabhängigkeitsbewegungen in Europa.

Dabei wurde auch über die Situation in Südtirol und die Südtiroler Schützen berichtet. Zur Sepp-Kerschbaumer-Gedenkfeier in St. Pauls war der bekannte Journalist Eskil Engdal gekommen, um sich ein Bild vor Ort zu machen.

Begleitet wurde er dabei vom Fotografen Aleksander Nordahl.

Zu Beginn des Beitrags wird die Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer in St. Pauls gebracht.

Zu Wort kommt der Landtagsabgeordnete Sven Knoll von der Südtiroler Freiheit, welcher Südtirol als „von Italien ungerechtfertigt okkupiertes Land“ bezeichnet. Laut ihm würden nach dem Vorbild Kataloniens die Unabhängigkeitsbewegungen auch in anderen Teilen Europas Fuß fassen. Es werde ein modernes Europa der Regionen angestrebt, das als ein großes Haus mit mehreren Räumen beschrieben wird. Das sei Jean-Claude Juncker, dem Präsidenten der Europäischen Kommission, zuwider. Dieser sei gegen die Kleinstaaten.

In einem kurzen geschichtlichen Rückblick wurde beschrieben, wie Südtirol zu Italien kam und Mussolini Leid über Land und Leute brachte.

Erwähnt wird auch der Freiheitskampf in den 60er Jahre am Beispiel der Feuernacht und der tragischen Ereignisse um Georg Klotz und Sepp Kerschbaumer. Die Italiener würden die Freiheitskämpfer jedoch als Terroristen bezeichnen, so „Dagens Næringsliv“.

Patrick Kostner, Hauptmann der Schützenkompanie St. Ulrich, wird als ideologischer Kämpfer zitiert, welcher sich Südtirol als freies Land vorstellen könne.

Dem Begriff „weltbeste Autonomie“ unter einem Staat, zu dem Südtirol nicht freiwillig gehöre, könne er nicht viel abgewinnen. Südtirol sei laut Kostner vielmehr der Zahlmeister für den Süden Italiens.

Der Doppelpass, den die neue österreichische Regierung den Südtirolern in Aussicht stellt, wird ebenfalls thematisiert. Hier gebe es Widerstand von Seiten italienischer Nationalisten, welche von Österreich fordern würden, sich aus den Angelegenheiten Italiens herauszuhalten, so das norwegische Magazin.

Neben Südtirol wird auch über die Unabhängigkeitsbestrebungen in Venedig, Bayern und Schlesien berichtet, wobei immer wieder auf die aktuelle Situation in Katalonien Bezug genommen wird.

Die Bilder der Schützen werden beschrieben mit „Die deutschsprachige Bevölkerung marschiert mehrere Male im Jahr, um die zu ehren, die gegen Italiens Herrschaft ankämpften. Nun sehen sie neue Hoffnung für die Unabhängigkeit von Italien.“

Und: „Egon Zemmer und Verena Geier kämpfen für die alten Traditionen der Region Südtirol.“

Letztere hatten Eskil Endal und Aleksander Nordahl im Auftrag des Südtiroler Schützenbundes in St. Pauls begleitet.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (11)

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  • andreas69

    Es muss ein für alle Mal festgehalten werden, dass sich viele deutschsprachige BürgerInnen Südtirols nicht mit den Schützen und deren Gefolge identifizieren.
    Man braucht nur die traditionelle Wählerschaft in Südtirol ansehen und man erhält ein klares Bild über die aktuelle politische Situation im Land. Laut schreien bedeutet nicht, dass man auch automatisch viele Anhänger hat.

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