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Die neue Gesellschaft

Bevor die Tourismusverbände aufgelöst werden, entsteht im Gadertal eine neue Gesellschaft, in der die Größen des Tourismus zusammenfinden. Alta Badia Brand soll mehr als ein Ersatz sein.

von Silke Hinterwaldner

Je näher das Ende der Tourismusverbände rückt, desto augenscheinlicher wird, dass es ohne sie gar nicht geht. So kommt es, dass in den Tourismusregionen des Landes neue Strukturen gegründet werden, die mehr oder weniger als Nachfolgeorganisationen der ausgedienten Tourismusverbände gesehen werden.

Im Gadertal hat Oscar Alfreider vor acht Monaten damit begonnen, alle möglichen Interessenten an einen Tisch zu locken. In fünf Tagen stellt der Präsident des Tourismusverbandes Alta Badia gemeinsam mit Marcello Varallo vom Skiweltcupkomitee, mit Michil Costa von der Maratona dles Dolomites und mit Andreas Varallo von der Seilbahngesellschaft die neu gegründete Marketinggesellschaft Alta Badia Brand vor.

Wie der Name der neuen Gesellschaft bereits einflüstert, wurden die Tourismusgrößen im Gadertal auf ihrem Weg vom ehemaligen SMG-Direktor Christoph Engl beraten, der jetzt für das Marketingunternehmen Brand Trust in Nürnberg arbeitet. Aber das nur nebenbei.

„In gewisser Weise“, sagt Oscar Alfreider, „sind wir sicherlich eine Nachfolgeorganisation des Tourismusverbandes. Aber die neue Gesellschaft soll weit darüber hinausreichen.“ Schon seit Jahren überlegt man im Gadertal, wie man nicht nur die Tourismusvereine, sondern alle großen Player im Tourismus zusammenführen könnte. Erst mit der Reorganisation der Tourismusorganisationen kamen ernsthafte Gespräche zustande. Mit einem großen Problem: Die IDM hatte diese Reform angestrebt, um die Tourismusverbände durch so genannte DME zu ersetzen.

Obwohl diese Destinationsmangementeinheiten mit Jahresbeginn operativ werden, entstehen auf kleinerer Ebene eigene Strukturen. Macht man sich so gegenseitig Konkurrenz? Kann in Zukunft eine Zusammenarbeit trotzdem funktionieren?

„Wenn jetzt die Verbände aufgelöst werden, dann kann das auf jeden Fall nicht funktionieren“, sagt Alfreider rundheraus, „auch die IDM braucht einen Ansprechpartner vor Ort, deshalb gehen wir davon aus, dass es eine gute Zusammenarbeit geben wird. Wir versuchen offen zu bleiben.“ Ziel der neuen Gesellschaft Alta Badia Brand sei es demnach nicht, die Reform der Tourismusorganisationen zu Fall zu bringen.

Der Ist-Zustand: Derzeit arbeiten im Gadertal drei Tourismusvereine zusammen. Corvara-Colfosco, Badia und 
La Val treffen sich in einem Tourismusverband, der gewissermaßen immer schon nebenher gelaufen ist. So war Oscar Alfreider stets nicht nur Präsident des Verbandes, sondern gleichzeitig des Tourismusvereines Corvara. Auch die Strukturen blieben so überschaubar.

Am Mittwoch kommender Woche wird die neue Gesellschaft ganz offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Das hoch gesteckte Ziel ist laut eigener Definition: „Alta Badia zu einem erstklassigen Urlaubsziel, das sich von anderen Urlaubsregionen hervorhebt, entwickeln und als die ‚Größte Fülle wertvoller Genussmomente in den Bergen’ wahrgenommen wird.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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