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255 Tonnen Getreide

Das aktuelle Jahr war für Südtirols Getreidebauern nicht einfach. Dennoch nimmt der Bioanbau von Roggen und Dinkel weiter zu. Jetzt stehen die Zahlen der heurigen Ernte fest.

Der Sommer 2017 bot keineswegs ideale Voraussetzungen für das Südtiroler Getreide. „Zu Jahresbeginn war es sehr trocken und während der Erntesaison im August und September hat das Wetter nicht immer zu unseren Gunsten mitgespielt“, so Rudolf von Berg, Inhaber der Meraner Mühle.

Dennoch ist er mit dem Ergebnis zufrieden: „Die diesjährige Ernte weist im Allgemeinen eine sehr gute Qualität auf.“

Insgesamt 255 Tonnen Getreide wurden heuer in den „Kornkammern“ Südtirols, dem Pustertal, Vinschgau und Eisacktal, geerntet. Das waren 36 Tonnen weniger als 2016. 160 Tonnen der Gesamternte entfallen auf Roggen und 95 Tonnen auf Dinkel.

Zuwachs beim Bioanbau

Zugenommen hat hingegen der Anteil an Getreide aus biologischem Anbau. Während es im letzten Jahr 80 Tonnen Bioroggen waren, wurden heuer 92 Tonnen davon geerntet, also 12 Tonnen mehr. Auch der Biodinkel erfreut sich wachsender Beliebtheit; in diesem Jahr wurden 60 Tonnen von den Feldern geholt, rund die doppelte Menge wie im Vorjahr.

Von den insgesamt 85 Hektar Anbaufläche werden aktuell 15 Hektar auf biologischen Anbau umgestellt und anschließend biozertifiziert. Damit reagieren die Bauern auf die wachsende Nachfrage der einheimischen Bäcker nach Getreide aus Südtirol, das sie zu Brot und Backspezialitäten mit dem Qualitätszeichen Südtirol verarbeiten. Auch das nicht biozertifizierte Getreide wird regelmäßig auf seine Qualität überprüft. Der Anbau erfolgt naturnah. Das bedeutet, dass auf mineralische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird.

Steigende Nachfrage

Die Nachfrage qualitätsbewusster Konsumenten nach diesem regionalen Produkt wächst, denn Brot und Backspezialitäten mit dem Qualitätszeichen Südtirol müssen zu mindestens 75 Prozent aus Südtiroler Getreide bestehen und werden nach traditionellen Rezepten hergestellt. Sie dürfen keine Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder chemische Zusätze, sondern nur natürliche Lockerungsmittel wie Hefe oder Sauerteig enthalten. Permanente und unabhängige Kontrollen stellen sicher, dass diese Qualitätskriterien eingehalten werden.

Vor sechs Jahren wurde das Projekt „Regiokorn“ ins Leben gerufen. Mittlerweile bauen 72 Bauern als Teil dieses Netzwerks Getreide an.

Die Initiative wird von IDM Südtirol, Südtiroler Bauernbund, dem Versuchszentrum Laimburg dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol sowie dem Beratungsring Berglandwirtschaft (BRING) unterstützt und verfolgt nach wie vor das gemeinsame Ziel, regionale Getreideprodukte zu fördern und die Vielfalt der Kulturlandschaft Südtirols zu pflegen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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