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Wörter wie Pistolenkugeln 

Schmierereien in Bozen: Abteilungsdirektor Luca Critelli wird wörtlich als „Mörder“ bezeichnet

Während das Beweissicherungsverfahren zum Tod des Flüchtlingsjungen Adan immer noch nicht gestartet ist, wird auf Bozner Häuserwänden gegen Abteilungsdirektor Luca Critelli gehetzt. 

von Thomas Vikoler

Edi Rabini von der flüchtlingsfreundlichen Alexander-Langer-Stiftung ist schockiert: „Auch wenn wir sein Rundschreiben kritisieren, distanzieren uns von derartigen Aktionen“. Die Gruppe Bolzano Antifascista hat nämlich verbal ordentlich zugelangt. Auf ihrer Facebook-Seite berichtet sie „in heuchlerischer Neutralität“, wie Rabini findet, von ihren jüngsten Protestaktionen zum Tod des 13-jährigen kurdischen Flüchtlings Adan Anfang Oktober.

Und die richten sich direkt gegen jenen Mann, den die Antifaschisten offenbar für den Verantwortlichen für den Tod des Buben halten: Luca Critelli, Autor des umstrittenen Rundschreibens, das festlegt, welche Flüchtlinge Schutz erhalten und welche nicht.

„Critelli Assassino“ steht ohne Umschweife, unterschrieben mit einem Anarchisten-A, auf zwei Säulen vor einer Baustelle am Bozner Boden.

Wörter wie Pistolenkugeln.

Außerdem berichtet Bolzano Antifascista davon, am Dienstag vor dem Sozialassessorat in der Schlachthofstraße, dem Arbeitsplatz Critellis, Flugzettel mit ähnlichem Inhalt verteilt zu haben. An anderer Stelle wurde „A BZ si muore per strada“ auf die Wand geschmiert.

Critelli wird im Facebook-Post als „kalter Bürokrat“ bezeichnet, der eine rassistische Ideologie vertrete. Bereits am 12. Oktober hatte Bolzano Antifascista den Abteilungsdirektor für Soziales indirekt für den Tod des Flüchtlings verantwortlich gemacht.

Nach der von SOS Bozen organisierten Gedenk-Demo mit mehreren hundert Teilnehmen, bei dem der Rücktritt von Landesrätin Martha Stocker gefordert wurde, eskaliert der Folge-Konflikt zum tragischen Tod des Flüchtlings.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • tiroler

    Morgen findet nach langem Weigern wieder eine Bürgerversammlung zum Thema Flüchtlingsaufnahme statt. In der Schule in Kaltern. Einberufen von der Kalterer Bürgermeisterin bzw. Gemeinde.
    Da können Befürworter und Gegner diskutieren mit den politischen Vertretern und verantwortlichen in Südtirol

  • prof

    Frau K.Cirimbelli kann sich unter das Plakat stellen darauf achten daß jemand von den Medien dabei ist und dann PLÄRREN!!

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