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Ist Gelegenheitssex wichtig?

Hannes Zingerle (Bild: Die Freiheitlichen)

Der Freiheitliche Jugendkoordinator und Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle hat die Astat-Jugendstudie analysiert – und übt Kritik.

Der Freiheitliche Jugendkoordinator und Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle nimmt Stellung zu einem Teil der am Mittwoch vorgestellten und sehr umfangreichen Jugendstudie des Landesinstituts für Statistik Astat:

Zahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund steigt

Besonders interessant sei die Feststellung der Begründung, warum in Zukunft die Zahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund noch weiter ansteigen wird: wegen der relativ hohen Fruchtbarkeitsrate bei ausländischen Frauen.

„Hier muss sich die Landesregierung ernsthaft Gedanken und Überlegungen machen, warum dies so ist. Es ist nicht so, dass es irgendwo an Aufklärungsarbeit fehlt. Die einheimische Bevölkerung muss sich angesichts der finanziellen Situation immer öfter die Frage stellen, inwieweit sie sich einen Kinderwunsch auch leisten können. Und dabei spielt nicht nur die finanzielle Lage eine bedeutende Rolle, sondern auch die Organisation zwischen berufstätigen Eltern und Erziehung der Kinder“, so Zingerle.

Erhebung Religionsangehörigkeit unwichtiger als Gelegenheitssex

In der Studie wird darüber berichtet, dass die Religionsangehörigkeit hierzulande nicht direkt erhoben wird. „Darüber kann also nur gerätselt werden“, so Zingerle.

Viel wichtiger in der Erhebung seien, so Zingerle polemisch, die Angaben, wie viele Jugendliche Cannabis konsumieren und ob sie eine feste Beziehung haben und wie hoch der Anteil jener Jugendlichen ist, die mindestens einmal Gelegenheitssex hatten.

Bei der Religionsangehörigkeit kann man hingegen bloß „davon ausgehen“, dass rund die Hälfte der ausländischen Jugendlichen nicht dem Christentum angehört. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind mindestens 40 % der ansässigen jungen Ausländer Muslime.

„In Anbetracht dessen im Zusammenhang mit der – so die Information der Studie – hohen Fruchtbarkeitsrate bei ausländischen Frauen darf davon ausgegangen werden, dass sich in Zukunft auch in Südtirol der Islam immer mehr ausbreiten wird. Auch diese Situation soll der Landesregierung bewusst sein und es darf die Frage erlaubt sein, wie es in unserem Land wohl aussehen würde, wenn das Christentum eine religiöse Minderheit darstellen würde?“, fragt sich Zingerle.

Unerschwingliches Wohnen

Es sei bedenklich, dass sich mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen nicht leisten können von zuhause auszuziehen. 53 % der volljährigen Jugendlichen geben finanzielle Gründe an, während bloß 8 % aus Bequemlichkeit im Elternhaus bleiben. „Wohnen und in den eigenen vier Wänden leben muss endlich wieder leistbar werden!“, fordert Zingerle.

Jugendzentren out?

Bei der Angabe um Treffpunkte mit Freunden, konnten die Jugendlichen maximal zwei Antworten geben. Während mehr als 60 % der Jugendlichen angaben, sich an privaten Orten zu treffen, sind es bloß 5,9 % aller Befragten, welche sich in Jugendzentren begegnen. Der Treffpunkt in „Sozialen Netzen“ ist mit 5,8 % fast gleich oft genannt.

„Sind Jugendzentren noch zeitgemäß? Sind die Angebote den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen angepasst? Wenn die Angabe des Treffpunktes mit Freunden in Jugendzentren gleich hoch bzw. niedrig ist wie in sozialen Netzwerken, so muss das zum Nachdenken anregen“, so Zingerle.

Südtiroler Schulsystem

Einige Bedenken gebe es in der Studie betreffend dem Südtiroler Schulsystem.

Jeder vierte Ober- bzw. Berufsschüler ist der Meinung, dass die Vorbereitung auf die Arbeitswelt eine Schwäche im Schulsystem darstellt. Auch die Vorbereitung auf das Universitätsstudium sowie die Ausbildung in den Fremdsprachen ist für weniger als die Hälfte der Schüler eine Stärke im Bildungssystem. „Bei der Auflistung der beliebtesten Fächer bildet die Zweitsprache das Schlusslicht. Dies ist ein sehr interessanter Fakt. Hier muss wohl die Art und Weise des Zweitsprachenunterrichtes sehr genau analysiert bzw. verbessert werden!“, ist Zingerle überzeugt.

„In all den vielen verschiedenen Statistiken und Angaben vermisse ich aber eine zentrale Frage: Fühlen sich Südtirols Jugendliche beim Ausgehen sicher?“, so abschließend der Freiheitliche Jugendkoordinator und Landtagsabgeordnete Hannes Zingerle.

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