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„Schlechte Karten“

Die Freiheitlichen präsentieren einen Maßnahmenkatalog zur Bekämpfung der prekären Arbeitsverhältnisse.

Kurzzeitarbeiten, befristete Arbeitsverträge und niedrige Löhne, gemessen an den hohen Lebenshaltungskosten, sind nur einige Indikatoren für prekäre Arbeitsverhältnisse. Der Anteil der befristeten Arbeitsverhältnisse liegt in Südtirol derzeit bei insgesamt 26 Prozent. Der Anteil der Nicht-EU-Arbeitnehmer erhöhte sich in diesem Bereich von 37,3% im Jahr 2014 auf 43,8% im laufenden Jahr. Mit dem offenen Ausbruch der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise hat der Anteil der prekären Arbeitsverhältnisse zugenommen und besonders junge Menschen können kaum noch für die Zukunft planen.

Die Zahlen skizzieren eine dramatische Situation. Die Hälfte der jungen Menschen unter 25 Jahren in einem Arbeitsverhältnis ist an eine befristete Tätigkeit gebunden. Besonders bei den Frauen in dieser Alterskategorie ist der Anteil von 56,6% im Jahr 2008 auf 64,4% im Jahr 2014 angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist er bei den Männern von 48,2% auf 55,6% angestiegen. Selbst mit dem Abflauten der Krise hat sich die Situation nicht gebessert, sondern weiter zugespitzt. 57,4% der Männer und 65,8% der Frauen unter 25 Jahren sind an befristete Verträge gebunden. In der Kategorie der unter 35-Jährigen gehen derzeit bei den Frauen 43,2% und bei den Männern 35,8% einem befristeten Arbeitsverhältnis nach.

Walter Blaas ist überzeugt: „Eine längerfristige Lebensplanung oder Investitionen in die Zukunft haben unter solchen Rahmenbedingungen äußerst schlechte Karten. Mit der Krise wurde der Jugend Europas die Zukunft verbaut. Eine ganze Generation von jungen Menschen wird schlichtweg übersehen. Es ist höchste Zeit zu handeln, denn prekäre Arbeitsverhältnisse sind bestimmt nicht das wirtschaftliche Fundament von Morgen.“

Die Freiheitlichen haben deshalb einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, mit dem die prekären Verhältnisse bekämpft werden sollen. „Während die SVP auf römische Maßnahmen zählt und aufgrund ihrer Untätigkeit keine Trendwende erhofft, gäbe es Ansatzpunkte, welche das Phänomen der prekären Arbeitsverhältnisse eindämmen könnte“, so Blaas.

Die Maßnahmen lauten: Abbau von bürokratischen Hürden, Finanz- und Steuerautonomie von Rom einfordern, Südtirol gezielt als attraktiven Wirtschaftsstandort lancieren, Rahmenbedingungen zur Diversifizierung der Wirtschaft optimieren, Förderung von Start-ups und Umsetzung des Generationenpaktes.

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