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Der Brixner Tüftler 

Sie werden bereits in der Industrie und Forschung eingesetzt, sind aber auch bei Hobby-Technikern und Bastlern immer beliebter: 3D-Drucker. Der Brixner Moritz Stubenruss hat den 3D-Drucker neu erfunden.

von Lisi Lang

3D-Drucker erzeugen dreidimensionale Objekte, indem sie Material in dünnen Schichten auftragen und so nach und nach zum fertigen Modell formen. Was für viele nach einem komplizierten und aufwändigen Fertigungsverfahren klingt, ist für den Brixner Moritz Stubenruss tagtägliche Arbeit. Er arbeitet aber nicht mit 3D-Drucken und Produkten, die mit dem speziellen Drucker gefertigt werden, sondern hat einen neuen 3D-Drucker erfunden, der für Aufregung auf dem Markt sorgen könnte. Technikmagazine schreiben gar, dass er den 3D-Drucker neu erfunden hat. Der Brixner Erfinder hat nämlich einen neuen Weg gefunden, um den 3D-Drucker vielseitiger einsetzen und auch die Kosten der Fertigung reduzieren zu können.

Aber von Anfang an: Seit einigen Jahren schon arbeitet Moritz Stubenruss an seiner Erfindung, dem Starfort-Drucker. Die Idee an sich ist aufgrund eines Eigenbedarfs entstanden. „Ich habe an einem Projekt gearbeitet, aber um dieses Projekt fertigstellen zu können, habe ich einige spezielle Teile gebraucht, die ich nicht handelsüblich erhalten habe“, erklärt Moritz Stubenruss. Daher hat der Einzelunternehmer seinen ersten 3D-Drucker gekauft. Aber da das Gerät nicht den Vorstellungen des Brixners entsprach, wurde kurzerhand daran gebastelt, um das Gerät zu verbessern. „Ich habe mit verschiedenen Stoffen gearbeitet und irgendwann festgestellt, dass es noch keinen 3D-Drucker gibt, der direkt mit Granulat arbeitet und dieses zu fertigen Formen verarbeitet“, erklärt Moritz Stubenruss.

Mittlerweile ist der neue 3D-Drucker fertig, produziert wird die patentierte Erfindung des Brixners bisher aber noch nicht. „Sie befindet sich noch im Stadion des funktionierenden Prototypen, ist aber noch nicht marktreif“, erklärt Stubenruss.

Was bedeutet seine Erfindung konkret für den 3D-Drucker-Markt? „Man kann schneller und kostengünstiger mit diesem Gerät drucken, da man große Mengen Kunststoffgranulat einschmelzen kann. Im Gegensatz zu den Kunststoffdrähten, wo die Spitze abgeschmolzen wird, was bei einer bestimmten Menge natürlich viel länger dauert. Zudem – und das ist der eigentliche Kostenfaktor – kann das Rohmaterial direkt eingeschmolzen werden – Kunststoffgranulat kostet nämlich weniger als ein Zehntel im Vergleich zu Kunststoffdrähten“, erläutert der Brixner Unternehmer.

Moritz Stubenruss geht davon aus, dass 3D-Drucker in Zukunft noch viel mehr Verwendung finden werden, beispielsweise in der Medizin in der Prothesenanfertigung oder in der Autoindustrie.

Ein großes Thema, wenn nicht das Größte, ist die Stabilität der Teile, die ein 3D-Drucker produziert. Die Verschweißung der Schichten entscheidet darüber, ob das gedruckte Teil als Bauteil verwendet werden kann und nur als Anschauungsteil dient. „Mein Drucker wird ein Drucker für die industrielle Fertigung und deshalb bin ich bereits im Kontakt mit Großkonzernen, die als Kunden großes Interesse zeigen“, so Stubenruss.

Wie geht es jetzt weiter? Wie sieht es mit der Markttauglichkeit des Produkts aus? „Ich strebe eine Zusammenarbeit mit einer Firma an, die schon viel Erfahrung im Maschinenbau hat, um meinen Drucker zu einen verkäuflichen Produkt zu machen“, erklärt Stubenruss. Also der Weg vom Prototyp zum markttauglichen 3D-Drucker.

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