Die Mini-Rente
Mit Stichtag 15. September haben Roms Neo-Parlamentarier das Recht auf eine kleine Politikerpension angereift. Der Grüne Florian Kronbichler verteidigt die Rente: „Politiker sind dumm, falsch, aber nicht faul.“
Von Matthias Kofler
Am 15. September knallten im römischen Parlament die Sektkorken: Mit dem Erreichen dieses Tages haben die Volksvertreter, die 2013 erstmals ins Parlament eingezogen waren, ihr Anrecht auf eine Politikerpension angereift. Seit der Reform von 2012 erhalten die Parlamentarier nur mehr dann eine Politikerrente, wenn die Legislaturperiode mindestens viereinhalb Jahre dauert.
Die umstrittene Leibrente gehört seit 2013 der Geschichte an. Die Rente der Neo-Abgeordneten beginnt mit Erreichen des 65. Lebensjahres.
Die Rente der neuen Abgeordneten basiert auf dem beitragsbezogenen System. Sie beträgt pro Legislatur rund 1.000 Euro brutto – dies sind zwischen 500 und 800 Euro netto. Wäre das Parlament vor Verstreichen der viereinhalb Jahre aufgelöst worden, wären die Senatoren und Kammerabgeordneten komplett leer ausgegangen.
Florian Kronbichler verteidigt das neue System, auch wenn er – so behauptet es der Grüne Kammerabgeordnete zumindest – nur in den Zeitungen gelesen habe, dass man mittlerweile das Stichdatum erreicht habe.
„Ich bin der Meinung, dass die Politiker sich diese kleine Abfertigung oder Belohnung verdienen. Denn Politiker können dumm oder falsch sein – sie sind aber sicher nicht faul“, so der Kammerabgeordnete.
LESEN SIE IN DER PRINT-AUSGABE: Was die SVP-Abgeordnete Renate Gebhard zur Rente sagt.
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Kommentare (17)
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yannis
man kennt Menschen die haben sich, meist sind es Frauen, die sich ein ganzen Leben lang für die Gesellschaft den Arsch aufgerissen haben und bekommen dafür nicht mehr Rente als jene Politiker die sich durch eine einzige erbärmliche Legislatur „gemergelt“ haben
Hoch lebe die soziale Gerechtigkeit !
hubi
Ich muss dem Kronbichler recht geben, faul sind die Politiker sicher nicht, aber dafür sicher ganz schön verlogen.
Wie kann es denn sein, dass in Europa Rentner mit der Rente nicht über die Runden kommen, und andererseits das Geld mit vollen Händen den Vettern zugeschanzt wird, das allerdings mit Unterstützung der EU Diktatur und der Politiker der einzelnen Länder.
drago
Es scheint wirklich so, als ob Rom (und jedes italienische (Lokal)Parlament) die gewählten Personen korrumpiert. Warum sollte ein Politiker, der jetzt wirklich nicht schlecht bezahlt wird, für 4 1/2 Jahre ab 65 eine Rente von € 1000 brutto erhalten? Warum können diese Herren nicht in ihre bestehende Rentenversicherung (INPS oder eine Sonderverwaltung) einzahlen wie jeder andere? Das würde z.B. auch das Problem (?) der Rente unserer Bürgermeister erledigen. Bei Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze erhalten sie dann die Rente auf der Grundlage der eingezahlten Beträge. Aber das wäre wahrscheinlich zu wenig (siehe Peterlini, der ja eine Familie zu erhalten hat und mit knapp € 10.000 brutto im Monat gerade auskommt).
andreas
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube er sagte, dass er die 9.000 Euro netto benötigt, da er eine junge Familie hat.
drago
Kann ohne weiteres sein. € 10.000 brutto wäre nun ja wirklich etwas wenig.
tiroler
Ja Ja, der grüne Wendehals, wenigstens gibt er Falschheit zu…
andreas69
Florian war schon immer schlaues Bürschchen
sogeatsschungornet
Wenn ich auch für viereinhalb Jahre „Arbeit“ rund 1000 Euro brutto bekäme, wäre ich gerne freiwillig falsch und dumm!
Und wennich für neun Jahre das doppelte bekommen könnte, könntet ihr mich alle mal… 😀
unglaublich
Florian, Florian, was für eine Haltung. Ein echter „VOLKSvertreter“. Aber wenn ihr wirklich fleißig wärt, dann hätte Italien keine Sorgen.
yannis
dies kann man so sagen, fleissig sind sie zumindest beim sich SELBST bedienen, immerhin.
george
Wieso hängt ihr euch so an 600-700 Euro netto (1000 brutto) auf und nicht an allen Politikerrenten? Ein Peterlini erhält 10 000 Euro monatlich. Jede Politikerrente, die zusätzlich zur normalen Beitragsrente gegeben wird, ist eine Rente zuviel und gehört auf jene verteilt, die keine Rente oder nur eine „Trostrente“ erhalten.
andreas
Es ist nicht mal der Betrag, sondern der Unsinn, den er verbreitet.
„Politiker sind dumm, falsch, aber nicht faul.“
Was will er damit sagen, außer dass er anscheinend zugibt, dass er deppat ist und von sich auf andere schließt?
george
@Ihre Aussage ist genauso „deppat“, ‚andreas‘ und schließt andere damit ein. Gehen Sie doch auf die Argumente ein und zeigen die Umstände an, anstatt andere als „deppat“ zu bezeichnen.
drago
Jede zusätzliche Politikerrente ist zuviel. Sie sollen wie alle einzahlen und ab Pensionalter eine Rente für all das, was sie über die Jahre, egal als Politiker oder aus sonstigem Einkommen, eingezahlt haben, bekommen. Aber für die Politikertätigkeit, egal ob für 4,5 oder mehr Jahre, eine Extrarente zu erhalten, zusätzlich zu ihrer normalen Rente, ist die übliche Frechheit von Politikern (und Bürgermeistern).
servusguitanocht
besser wäre faul, aber nicht dumm und falsch. faule richten wenigstens keinen schaden an. Dumm + falsch ist keine gute kombination für einen politiker. für einen 1.000er brutto würde ich mich auch als dummer, falscher grüner bezeichnen lassen. aber schon eher tief gesunken würde ich sagen.
george
@servusguitanocht
Sie sind anscheinend genauso das, was Sie schreiben, ohne Politiker zu sein, da Sie ihre Kritik nur auf Kronbichler ausrichten, aber selber sehr wohl aber auch dieses Geld auf diese Weise haben möchten. Es gibt weit größere Geldfresser, denen es nicht zusteht. Die erwähnen Sie aber nicht.
servusguitanocht
@george
klar, ich würde das geld auch so nehmen wie der kronbichler. einem geschenkten gaul schaut man nicht ins maul. wenn das ein volksvertreter darf, dann ich wohl erst recht, oder? die größeren geldfresser wie Sie sie bezeichnen sind wenigstens schlau genug und sagen es nicht……