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Gute Stimmung

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Das Geschäftsklima in der Südtiroler Landwirtschaft bleibt positiv. Das zeigt die Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.

Die Erwartungen für das laufende Jahr sind vor allem bei den Kellereien und den Sennereien gut. In der Obstwirtschaft ist die Stimmung aufgrund der niederen Apfelpreise eher verhalten, fast alle Obstgenossenschaften gehen aber von zufriedenstellenden Erzeugerpreisen aus.

Die Südtiroler landwirtschaftlichen Genossenschaften bleiben zuversichtlich: 96 Prozent werden heuer laut eigenen Angaben den Bauern und Bäuerinnen zufriedenstellende Auszahlungspreise gewährleisten können. Über ein Viertel der Genossenschaften gehen sogar von „guten“ Auszahlungen aus. Das Geschäftsklima in der Landwirtschaft ist somit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Investitionen der Genossenschaften sind steigend, vor allem was Bauten und Maschinen betrifft. Zwischen den verschiedenen Branchen der Landwirtschaft bestehen aber weiterhin deutliche Unterschiede.
In der Weinwirtschaft haben alle Genossenschaften weitgehend positive Erwartungen.

Die Weinlese 2016 war von ausgezeichneter Qualität und ertragreich: Die Produktion von DOC- und Landweinen erreichte 341.500 Hektoliter. Die Verkaufspreise sind heuer angestiegen und fast alle Kellereien werden ein Umsatzplus erzielen. Sowohl der italienische Markt als auch die Exporte entwickeln sich positiv. Die Auszahlungen an die Winzer/innen werden von allen Kellereien als „befriedigend“ bewertet, in einem Drittel der Fälle als „gut“.

Das Geschäftsklima ist auch in der Milchwirtschaft positiv. Nach einem schwierigen Jahr 2016 hat sich die Lage auf dem europäischen Milchmarkt entspannt und der Rohmilchpreis ist derzeit deutlich höher als im Sommer des Vorjahres. Auch die Südtiroler Milchhöfe und Sennereien melden steigende Verkaufspreise und ein wachsendes Geschäftsvolumen. Die Erzeugerpreise werden in zwei Drittel der Fälle als „gut“ bezeichnet.

In der Obstwirtschaft hingegen ist die Stimmung weiterhin verhalten. Zwar sind die Umsätze steigend, vor allem auf dem italienischen Markt, und die Apfelpreise sind im Vergleich zu 2016 etwas höher. Die Genossenschaften gehen somit davon aus, dass sie heuer „zufriedenstellende“ Erzeugerpreise gewährleisten können. Für „gute“ Auszahlungen wird dies aber nicht reichen – unter anderem auch, weil die letzte Apfelernte in Südtirol um fast sechs Prozent geringer war als im Vorjahr.

Handelskammerpräsident Michl Ebner freut sich über das positive Geschäftsklima bei den landwirtschaftlichen Genossenschaften und unterstreicht die Wichtigkeit der Agrarpolitik auf EU-Ebene: „Die letzten Jahre waren für die Landwirtschaft in ganz Europa schwierig. Die gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union kann wesentlich zur Sicherung der Einkommen der Landwirte beitragen und soll dementsprechend gestärkt werden.“

Nachfolgend die Stellungnahme des Vertreters des Wirtschaftsverbandes
Leo Tiefenthaler, Bauernbund-Obmann:

„Die positiven Aussichten sind der hohen Qualität und Professionalität der Bäuerinnen und Bauern, aber auch der hervorragenden Arbeit der Genossenschaften zu verdanken. Leider ist die Obstwirtschaft weniger optimistisch, was vor allem mit der großen Ernte im Ausland im letzten Jahr und Absatzschwierigkeiten in einigen wichtigen Märkten zu tun hat. Für das nächste Jahr sieht es besser aus – zumindest für jene Betriebe, die nicht von Frost oder Hagel betroffen sind.“

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