Die Pestizid-Demo

Rund 30 Personen beteiligten sich an der spontanen Demo mit Schutzkleidung.
Am Sonntag mobilisierten Umweltschützer vorbeifahrende Radfahrer am Etschtalradweg über die Gefahren der Pestizidausbringung für Mensch und Natur – und verteilten Schutzkleidung.
Am Sonntag informierten eine Handvoll Umweltschützer vorbeifahrende Radfahrer am Etschtalradweg über die Gefahren der Pestizidausbringung für Mensch und Natur.
Auf einem Schild war zu lesen: „Sie verlassen jetzt die pestizidfreie Zone.“ An Gäste und Einheimische wurden Atemschutzmasken ausgegeben. Wer wollte konnte auch in einen weißen Schutzanzug schlüpfen.
Rund 30 Radfahrer kamen dieser Aufforderung nach und demonstrierten damit spontan für einen rücksichtsvolleren Umgang mit den gefährlichen Giften.
„Die dabei entstandenen Bilder sagen tatsächlich mehr als 1.000 Worte“, sagt Urban Gluderer vom Kräuterschlössl in Godrain, der sich ebenfalls unter die anonymen Pestizidgegner in Weiß gemischte hatte. „Im Hintergrund endlose Monokulturen. Im Vordergrund Radfahrer, die sich eigentlich vor jenem Giftcocktail schützen sollten, der hier im Laufe der Vegetationsperiode über 30 Mal ausgebracht wird.“
Das Ziel der Umweltschützer bestand darin auf humorvolle Weise auf ein sehr ernstes Problem hinzuweisen: „Von den in Südtirol eingesetzten 68 Wirkstoffen befinden sich 55 auf der schwarzen Liste der gefährlichsten und schädlichsten Pestizide. Ausgebracht wird davon rund 7 Mal soviel wie in jeder anderen Region Italiens“, erklärt der Filmemacher und Autor Alexander Schiebel, der sich ebenfalls dem Fahrrad-Korso angeschlossen hatte.
Die Forderungen, die von den Pestizidgegnern erhoben werden, sind allerdings weit weniger radikal, als es der Ernst der Lage vermuten ließe: „Eine unabhängige Institution soll mit einem südtirolweiten Monitoring beauftragt werden. Denn wer mit extrem gefährlichen Stoffen hantiert“, sagt Beatrice Raas, Naturfrisörin in Laatsch, „der sollte wenigsten sorgfältig überwachen, dass diese nicht auf Spielplätzen, in Schulhöfen und in anderen sensiblen Zonen landen.“
„Bürgermeister müssen explizit ermächtigt werden im Problemfall einzuschreiten, so wie dies in Mals geschehen ist“, lautet ein weiterer Vorschlag der Aktivsten. Und schließlich: „Die Modellregion Mals soll als Experimentierfeld für ganz Südtirol unterstützt und nicht länger behindert werden.“
Das allerdings würde ein radikales Umdenken in Bauernbund und Landesregierung nötig machen, „da diese Institutionen in den letzten 10 Jahren nicht ein einziges Zugeständnis an den Willen der Malser Bevölkerung gemacht haben.“
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Kommentare (27)
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Leider schaut die Politik weg,da der Landesrat Schuler selbst Ostbauer ist und der nicht nur ein paar ha. . Obstbau betreibt.
Es kommen jedes Jahr neue Mittel auf den Markt, sobald bekannt wird, dass eines Krebserregend sein kann,wird es vom Markt genommen, und kommt mit einem anderen Namen wieder durch die Hintertür auf den Markt zurück
einereiner
Lieber Herrgott schmeiss Hirn vom Himmel für diese Leute.
besserwisser
Koan tau hosch!
franz
“LR Arnold Schuler erinnerte daran, dass bis vor hundert Jahren auch in Europa noch da und dort Hungersnot herrschte, in Irland z.B. aufgrund einer Krankheit der Kartoffel.“[..]
http://www.tageszeitung.it/2016/04/09/die-nase-voll-2/
Gegen den Willen der Mittgliedstaaten hat die EU Kommission die Verwendung von Glyphosat beschlossen.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/glyphosat-eu-kommission-verlaengert-zulassung-um-18-monate-a-1100467.html
brutus
…also ich würde mich nicht für eine private PR Kampagne des Herrn Schiebel einspannen lassen. Zufälligerweise erscheint in Kürze seine „Pestizidbibel“.
meintag
Danach kommt noch der Film. Da wirst sicher auch du am Rande vorkommen. Danach wird das Eis schon brechen oder?
realist
Seriosität eines Umweltaktiwisten (Schiebel) schaut anders aus.
Einiges was hier gesagt wird ist auch richtig.
Vor allem was Glyphosat u. einige andere Mittel anbelangt.
Eines muss aber auch klar gesagt werden:
Südtirol u. vor allem der Vinschgau sind in der Bioprodution führend in ganz Europa.
Vielleicht sogar weltweit.
Bevor irgend eine vergleichbare Region daran gedacht hat, bemühen sich alle betroffenen Organisationen inkl. die Bauern selber schon viele Jahre lang, schonender zu produzieren u.
von sich aus auf bestimmte Mittel zu verzichten.
Natürlich immer noch zu wenig.
Denn in diese Richtung kann man nie genug tun.
Allerdings braucht das alles seine Zeit.
cif
Dass der Vinschgau als Bioproduktion führend in Europa ist, wird von Schiebel nie erwähnt, wenn es dann soweit ist, wird er es als seinen Erfolg verbuchen.
meintag
Hatte kürzlich ein Gespräch mit einer Vinschger Bäuerin bezüglich Spritzmittel. Nachdem ich angemerkt habe dass immer mehr, besonders im Raum Schlanders auf Bio umgestellt wird, entgegnete sie mir den üblichen Spruch dass auch Bio Landwirte spritzen. Als ich sie darauf ansprach ob es dabei in erster Linie nur um den höheren Auszahlungspreis gehe meinte die Dame auch deshalb weil viele Bauern nur einige Hektar bebauen und deshalb das Geld sehen. Sollte der gesamte Vinschgau Bio machen wäre der Preis sicher ein Anderer. Als ich Sie auf die Zuschusspolitik von EU Staat und Land ansprach war das Gespräch bald beendet. Deshalb meine Schlussfolgerung, Angesicht der ganzen Spritzproblematik muss nicht nur der Vinschgau sondern auch der Rest der Obstbauern endlich zu Kenntnis nehmen dass Volk und Konsument aufgeklärt werden will.
realist
Die Umstellung der Produktions-Art (Konventionell auf Bio od andere Produktionsmetoden) muss zuerst im Kopf vollzogen werden.
Nur wegen dem Geld alleine umzustellen wird früher od. später für den Bauer u. somit für den Verbraucher problematisch.
Jeder Bürger u. auch jeder Gast kann über alle möglichen Organisationen Infos über alle Möglichen Themen u. somit auch über die Pflanzenschutz-Problematik einholen.
In einigen Orten werden sogar Führungen zu diesen Themen angeboten.
Man muss sie einfach nur wahrnehmen.
Weiß allerdings aus eigener Erfahrung, dass nur ein mäßiges Interesse vorhanden ist.
Die Bauern selber sind dafür sehr offen.
Man muss sie aber ansprechen, sonst sind sie eher verhalten.
Wie halt viele Bauern so sind.
meintag
Kenne einen Landwirt im Mittelvinschgau welcher bereits vor fast dreissig Jahren biologisch Äpfel anbaut und sie in der Genossenschaft abliefert. Dieser Landwirt war damals bei seinen Berufskollegen im Dorf als Müslifresser bzw.Müslibauer verspottet. Heute drei Jahrzehnte später haben viele der sogenannte Profis selbst auf Bio umgestellt wenn sie auch murren dass es einige Jahre dauert bis sie ihre Äpfel als voll biologisch liefern dürfen und hierfür den höheren Preis einstreichen.
morgenstern
Veith renn…!!!
der_brottler
Super, die gonzn Radlfohrer gian mir eh schon auf die Nervn
erich
Höchste Zeit einen Planeten bewohnbar zu machen, so kann man diese Typen dort hin verbrachten. Es ist genau das selbe wie in Hamburg, es geht nicht um Politik oder Gesundheit, es gibt immer mehr frustrierte Leute denen es nur darum geht alles in Zweifel zu ziehen und ihre Aggressionen los zu lassen.
markusgufler
Korrekt.
Man könnte auch sagen, dass es vornehmlich darum geht etwas oder jemanden zu finden, den man in irgend einer Form beschuldigen kann. Damit fühlt man sich gleich relativ gut – Mensch!
Dabei trifft es natürlich nicht nur Bauern. Die Auswahl ist groß: Flüchtlinge, Reiche, Schwarze, Frauen, (früher)Juden, Walsche, Muslime, …
franz
markusgufler
Es geht nicht vornehmlich etwas zu finden den man in irgend einer Form beschuldigen kann.
Wenn man jemand beschuldigen kann, sind es in diesen Fall Lobbyisten von Glyphosat und anderen Pestiziden, links grüne naive Gutmenschen die durch deren Politik, Chaos, Masseninvasion von “Flüchtlingen “ ( 96 % Clandestini lau Kassationsgericht 2016 ) politischen Stillstand, zum Anstieg der Kriminalität sowie zu einen demographischen Wandel durch die Zuwanderung bzw. bevorteilen von Muslimen gegenüber italienischen Staatsbürgern verursacht haben.
Und zu Autismus bei Kindern durch die Impfpflicht mit einen verfassungsrechtlich bedenklichen Dekret.
petersageraeugstamalbis
Pestizide und Mehrfachimpfungen führen zu Autismus.
yannis
https://www.welt.de/gesundheit/article129394429/Naehe-zu-Pestiziden-erhoeht-Risiko-fuer-Autismus.html
http://www.zeit.de/news/2014-06/23/usa-studie-naehe-zu-pestiziden-erhoeht-autismus-risiko-beim-foetus-23122204
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-03/glyphosat-zulassung-verbot-entscheidung-eu
tiroler
Totale volltrottel de protesheinis.
Sicher welche de a stelle obm wos mit steuergelder bezahlt werd
meintag
So wie die ganze Obstwirtschaft nur von Subventionen lebt. Allein Die ist Fakt. Gehörst du dazu?
waldi
Dia Deppn, hobn si suscht koa Orbat, oder wos?
franz
qwaldi
Wirst wohl auch von der Pharma-Lobby bezahlt !
meintag
Die Frage ist eher was du am Sonntag leistest.
Übrigens lasse es dir das Nächste Mal ins Schriftdeutsche übersetzen, sonst kann es der Deutsche nicht lesen und meint du bist ein typischer Älpler.
sigmundkripp
@waldi: Sie gehen also davon aus, dass wer eine Arbeit hat, keine Zeit hätte, sich mit Umweltproblematiken zu beschäftigen? Oder gar nicht dazu berechtigt wäre, sich über die Produktionsweise jener Lebensmittel zu informieren, die er nachher kaufen soll?
sigmundkripp
@waldi: p.s. Und Sie meinen offensichtlich, dass ein nachfragender Kunde ein Depp ist? Verstehe ich Sie richtig?
franz
@tiroler
Nicht die Prostestler sind Volltrottel, ein Volltrottel ist wer nicht versteht, ( wie z. B der User tiroler ) dass es Lobbyisten wie die EU Kommission Brüssel und dementsprechende Richtlinien erlassen ( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/glyphosat-eu-kommission-verlaengert-zulassung-um-18-monate-a-1100467.html )
und Politiker in Südtirol gibt die für den Einsatz von Glyphosat usw. Werben. Obwohl Glyphosat nachweislich Krebserregend ist und die Agrarwirtschaft in Afrika und Europa durch Saatgut & Glyphosat von Monsanto- Bayr Konzern abhängig macht und schließlich ruiniert. indem Monsanto nicht nur aggressive Pflanzenschutzmittel Glyphosat herstellt, sondern auch spezielles Saatgut, dass gegen Glyphosat resistent ist.
http://www.fluchtgrund.de/2016/10/bayer-uebernimmt-monsanto-afrikanische-bauern-kaempfen-um-ihre-existenz/
yannis
@franz,
absolut korrekt beschrieben !