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Falsche Hoffnungen

In Bozen wurde eine Frau aus Nigeria – Madame O.H. – verhaftet, die einem Bologneser Zuhälterring angehören soll. Dessen Geschäft: junge Frauen aus Afrika einzuschleusen und auf den Strich zu schicken.

von Thomas Vikoler

Der Fall von O.E., einer heute 24-jährige Nigerianerin, brachte die Ermittlung 2016 der Carabinieri von Bologna ins Rollen. Die Frau war mit lebensgefährlichen Verletzungen auf einer Landstraße aufgefunden worden. Sie war HIV-infiziert und hatte schwere Verletzungen im Genitalbereich.

O.E., die später die Namen ihrer Zuhälter nannte, hatte eine lange Leidensgeschichte zu erzählen.

Ihre Fahrt von Nigeria nach Libyen, um von dort via Boot nach Italien zu gelangen. Insgesamt eine Strecke von 6.500 Kilometern. Die Überfahrt war von Landsleuten finanziert worden, die ihr offenbar falsche Hoffnungen machten. Sie sollte die Kosten für die illegale Einreise – 30.000 Euro – später mit regulärer Arbeit zurückbezahlen.

In Wirklichkeit landete O.E. auf dem Straßenstrich von Bologna.

Die dortige Staatsanwaltschaft hat am gestrigen Dienstag auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse der im August 2016 gestarteten Operation „False Speranze“ präsentiert. Elf Personen aus Afrika, die Mehrzahl davon Frauen, wurden wegen des Vorwurfs der Bandenbildung zum Zwecke der Zuhälterei und der illegalen Einwanderungen verhaftet. Als Kopf der kriminellen Vereinigung gilt eine Nigerianerin mit den Initialen A.P.A.

Offenbar war die Organisation auch in Bozen tätig. Denn dort wurde diese Woche eine der elf Tatverdächtigen verhaftet: Eine Nigerianerin namens O.H., von den Ermittlern Madame O.H. genannt. Sie soll vor allem logistische Hilfe geleistet haben, indem sie Prostituierte an Standplätze in der Landeshauptstadt brachte.

EINEN AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL DAZU LESEN SIE IN DER MITTWOCH-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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