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Die gefährliche Felswand

Um das Gelände des Versuchszentrums Laimburg vor Felsstürzen zu schützen, hat die Landesregierung Sicherungsarbeiten um 1,6 Millionen Euro genehmigt.

Wenn man sich den Gefahrenzonenplan von Pfatten ansieht, der derzeit die Genehmigungsphase durchläuft, so befinden sich die Gebäude unmittelbar am Fuße der Felswände in der roten beziehungsweise blauen Zone. Sie sind also einem hohen Risiko ausgesetzt.

Im Zusammenhang mit dieser Einstufung wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt: Eine geotechnische Untersuchung zeigt neben der Steinschlaggefahr auch eine Überschwemmungsgefahr auf. Eine Detailuntersuchung hat nachgewiesen, dass sich die gesamte Felswand nördlich der Hauptgebäude in einem prekären Zustand befindet. Als besonders absturzgefährdet wird in der Untersuchung ein 125-Kubikmeter großer Felsblock ausgewiesen, der dringend zu sichern oder zu entfernen sei, da er „das Hofareal und die Gebäude in seiner Sturzweite direkt bedroht“, wie eine dreidimensionale Steinschlagsimulation ergeben hat.

„Laut Gesetz müssen Gebäude, die sich in Risikozonen befinden, nicht evakuiert oder abgebrochen werden, jedoch sind Sicherungsmaßnahmen zu treffen, um das Gelände, vor allem aber die Menschen, die sich dort aufhalten, nicht zu gefährden“, erklärt der zuständige Landesrat Christian Tommasini. „Nachdem bereits in der Vergangenheit verschiedene Sicherungsarbeiten durchgeführt worden sind, geht es nun vorrangig um einen 330 Tonnen schweren Felsblock“, führt Landesrat Tommasini aus. Da dieser nicht gesichert werden könne, müsse er aus der Wand entfernt werden.

Das Arbeitsprogramm für diese Entfernung, die Vorbereitungs- und Sicherungsarbeiten für die Sprengungen und die Sprengungsarbeiten selbst, hat die Landesregierung am Dienstag genehmigt und dafür 1,6 Millionen Euro zweckgebunden. Die Arbeiten werden von einer Task Force begleitet, in der neben dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung auch weitere Geologen und Ingenieure zusammenarbeiten. Sie dürften fünf Monate in Anspruch nehmen. Sobald der Felsblock entfernt und die Sicherungsarbeiten abgeschlossen sind, sollen auch die Bereiche des Versuchszentrums, die vorsorglich und vorübergehend geräumt worden waren, wieder in Betrieb genommen werden.

„Das Versuchszentrum Laimburg ist eine wichtige und zukunftsorientierte Forschungseinrichtung des Landes. Die heute beschlossenen Sicherungsmaßnahmen sind Voraussetzung für die geplante Weiterentwicklung und den Ausbau der Forschungsstätte“, betonte nach der Regierungssitzung Landeshauptmann Arno Kompatscher und ergänzte, dass – im Gegensatz zu jüngsten Spekulationen – das geologische Problem mit der Entfernung des Felsblocks behoben sein dürfte.

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