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„Italien hat mit Drohung recht“

Herbert Dorfmann

EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann unterstützt Italien im Vorhaben, Schiffe von Hilfsorganisationen mit Flüchtlingen an Bord nicht mehr anlanden zu lassen.

„Die Ankündigung Italiens, Schiffe von Hilfsorganisationen, die Migranten nach Italien bringen, nicht mehr in Italien anlanden zu lassen, geht in die richtige Richtung“, sagt der Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann.

Diese Nachricht, so Dorfmann weiter, habe für viel Aufmerksamkeit in Brüssel gesorgt. Allein in den letzten zwei Tagen sind rund 12.000 Flüchtlinge nach Italien gebracht worden. Trotz Beschlüssen im Europäischen Parlament und im Rat zeigen sich die europäischen Staaten wenig solidarisch bei der Bewältigung dieses Ansturms und lassen Italien ziemlich allein.

„Wenn Italien nun Druck aufbaut, ist das nur folgerichtig und auch dringend notwendig“, meint Dorfmann.

Er betont: „Es ist an der Zeit, dass europäische Behörden, allen voran die Grenzschutzbehörde Frontex, die Kontrolle über die Vorgänge im Mittelmeer zurückgewinnen. Ein erster Schritt dorthin ist eine Koordination der Küstenwache. Diese ist aber nicht möglich, wenn internationale Hilfsorganisationen sich jeder Kontrolle entziehen und die Überfahrt von Menschen von Libyen nach Italien organisieren, ohne sich dann zu kümmern, was mit diesen Menschen in Italien und in Europa passiert.“

Es sei offensichtlich, dass die derzeitige Situation die Migration anheizt und die Schlepper begünstigt, die mit der Organisation der Überfahrt Millionen auf dem Rücken bitterarmer Flüchtlinge verdienen.

„Ich hoffe daher, dass diese Ankündigung der italienischen Regierung ein wirklicher Weckruf in Brüssel wird, damit nach Monaten der Ankündigung nun endlich Taten folgen, um die Situation im Mittelmeer wieder unter Kontrolle zu bringen. Migration ist eine große Herausforderung unserer Zeit, der man sicher nicht gerecht wird, indem man Illegalität akzeptiert. Vielmehr braucht es einen gemeinsamen europäischen Einsatz, um Migrationsströme einzubremsen und legale Wege und damit sichere Migration für jene Menschen zu gewährleisten, die aus wirtschaftlichen Gründen in die EU kommen möchten“, so Herbert Dorfmann.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • criticus

    Herr Dorfmann,
    Weckruf in Brüssel, so sieht es also aus. Haben bislang alle gut geschlafen die Damen und Herren! Wir leben in einer Union, wo vorgeschrieben wird, dass man Führerschein und Ausweis bei sich haben muss (ansonsten gibt’s Strafe). Und was macht man mit hunderttausenden von Flüchtlingen? Die brauchen nichts, alle rein!! Und solche Politiker/Innen die leider das Sagen haben, werden noch gut bezahlt. Herr Dorfmann, ihr habt in dieser Angelegenheit ALLE versagt!!
    Wir finanzieren mit unseren Steuergeldern die Arbeit der Menschenschlepper und Mafia die für jeden Flüchtling gut kassieren. Wenn die Politiker in Rom die Flüchtlingsspesen aus ihren Taschen zahlen müssten, wäre Ihnen diese Idee längst schon eingefallen.

  • brutus

    …angesichts solcher Flüchtlingszahlen geht selbst der SVP der Arsch auf Grundeis!

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