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Ende der Unsicherheit

13-Rotes-Kreuz-RettungswageDer Südtiroler Sanitätsbetrieb übernimmt die verbliebenen Mitarbeiter des Roten Kreuzes. Die Hintergründe.

von Heinrich Schwarz

Beim Italienischen Roten Kreuz ging es in den letzten Jahren drunter und drüber. Viele Südtiroler bekamen dies direkt zu spüren: Ende 2011, Anfang 2012 wurden rund 30 Mitarbeiter in Südtirol wegen Sparmaßnahmen der italienischen Regierung entlassen.

Es betraf Mitarbeiter, die zum Teil mehr als zehn Jahre prekär beschäftigt waren: Ihnen war der Arbeitsvertrag immer nur für sechs bis zwölf Monate erneuert worden. Viele Betroffene zogen wegen dieser Ungleichbehandlung gegenüber Angestellten mit unbefristetem Vertrag vor Gericht – und bekamen in zwei Instanzen Recht. Den befristeten Mitarbeitern seien unter anderem Dienstalterszulagen und Prämien entgangen. Dabei verrichteten sie dieselbe Arbeit wie die Fix-Angestellten. Teilweise übernahmen sie zusätzlich sogar Freiwilligendienste.

Den prekären Mitarbeitern wurden vom Arbeitsgericht Summen von bis zu 150.000 Euro pro Kopf zugesprochen. Pro Jahr sind vielen Betroffenen im Schnitt 10.000 Euro entgangen.

Das Problem: Das Rote Kreuz überweist das Geld auch nach mehreren Jahren nicht. Der Grund liegt beim Umstand, dass Pfändungen politisch gestoppt wurden, um den Sanierungsplan für das Rote Kreuz zuerst abschließen zu können.

Das wiederum hängt mit der Privatisierung des Roten Kreuzes zusammen:

Seit dem 19. Jahrhundert war das Rote Kreuz eine öffentliche Einrichtung, ehe im Jahr 2012 ein Dekret zur Umwandlung in eine private Einrichtung erlassen wurde. Mit dem 1. Januar 2016 erfolgte die Privatisierung. Gleichzeitig gibt es nun die „Hilfskörperschaft Italienisches Rotes Kreuz“, die direkt dem Gesundheitsministerium untersteht und für die Sanierung des angeschlagenen Roten Kreuzes zuständig ist.

Es ist nicht nur für die ehemaligen Mitarbeiter, die auf ihr Geld warten, eine äußerst ungute Situation, sondern auch für das bestehende Personal. Niemand wusste in den letzten Jahren so recht, was die berufliche Zukunft bringen wird.

Die Fix-Angestellten in Südtirol können jetzt aufatmen: Das Land – genauer gesagt der Südtiroler Sanitätsbetrieb – wird das Personal übernehmen. Heute wird die Landesregierung dazu einen Vereinbarungsentwurf mit der Hilfskörperschaft Rotes Kreuz genehmigen.

„Es sind in Südtirol 15 Mitarbeiter geblieben, die nicht für das privatisierte Rote Kreuz optiert haben. Allerdings besitzen nur elf der 15 Personen die Zweisprachigkeit. Wir können nur diese definitiv aufnehmen. Jetzt ist noch zu schauen, wo genau die Mitarbeiter beschäftigt werden können“, erklärt Sanitätslandesrätin Martha Stocker. Die Finanzierung übernehme das Finanzministerium.

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