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Stinkige Debatte

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Das Land will umweltschonende Gülletechniken fördern. Warum der Grüne Hans Heiss Bedenken äußert.

Von Matthias Kofler

Der Landtag spricht sich für die Förderung einer umweltschonenden Gülleausbringung aus. Ein entsprechender Beschlussantrag der SVP-Abgeordneten Maria Hochgruber Kuenzer wurde am Donnerstag mit breiter Mehrheit gutgeheißen.

Nun wird Brüssel aufgefordert, ab 2020 EU-Gelder für umweltschonende Gülletechniken lockerzumachen. Die Verhandlungen zum Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum 2020 sind bereits in vollem Gange. Die Europäische Union wünscht sich eine nachhaltige Landwirtschaft und einen ökologisch ausgewogeneren, klimafreundlicheren, wettbewerbsfähigeren und innovativeren Agrarsektor.

Die Landesregierung hat für den Ankauf von emissionsmindernden Geräten und Maschinen zur Ausbringung von Gülle bereits Förderungen für das laufende Jahr vorgesehen. „Mein Beschlussantrag hat nun gesetzlich verankert, dass dies auch weiterhin, sprich für die kommenden Jahre so bleiben soll“, freut sich Maria Hochgruber Kuenzer.

Nun jedoch sei es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und weiter zu denken. Die Gülleausbringung an sich müsse als umweltschonende Maßnahme in die laufenden Verhandlungen zum Förderprogramm mit aufgenommen und als Bewertungskriterium für nachhaltige Landwirtschaft festgelegt werden, so die SVP-Politikerin.

Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit) unterstützt den Antrag und fordert, dass auch die Umrüstung der alten Geräte gefördert werden soll. Zustimmung kommt auch von Pius Leitner (Freiheitliche). Bei einer Vorführung habe er bemerkt, dass die Geruchsbelästigung minimal sei. Solche Maschinen seien aber teuer, daher empfehle er den Ankauf über Genossenschaften. Eine Förderung sei gerechtfertigt, weil auch die Anrainer etwas davon hätten.

Bedenken äußert Hans Heiss von den Grünen. Zwar sei der Antrag „gut begründet“, allerdings sollte das Hauptziel die Vermeidung von Gülle sein. Die Leistungssteigerung bei den Tieren habe auch zu mehr Gülle geführt. Deshalb enthielt sich seine Fraktion bei der Abstimmung der Stimme.

Es sei sicher besser, Gülle zu vermeiden als nachträglich einzugreifen, meint der zuständige Landesrat Arnold Schuler. Es sei auch das Ziel der Landesregierung, eine nachhaltige Produktion zu fördern, daher gebe es für die Überschreitung gewisser Grenzwerte Abzüge bei der Förderung. Die Biogasanlage im Wipptal sei ein gutes Beispiel, wie man aus der Situation auch Gewinn erzielen könne.

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