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Verfolgte Täufer

bildschirmfoto-2016-11-08-um-10-19-49Am 11. November spricht Astrid von Schlachta auf Einladung des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte in der Uni Bozen über die Täufer im 16. Jahrhundert.

Es ist viel zu modern gedacht, wenn der Reformation eineFreiheit zugeordnet wird, die von einer Gleichheit aller Menschen ausgeht, wie sie erst seit dem frühen 19. Jahrhundert mit der Festschreibung der Bürgerrechte annähernd konzipiert wurde. Ein tragisches Beispiel dafür sind die Täufer.

Am 11. November spricht Astrid von Schlachta auf Einladung des Kompetenzzentrums für Regionalgeschichte über die Täufer im 16. Jahrhundert.

Die Täufer fanden im Alten Reich des 16. Jahrhunderts eine rasche Ausbreitung; sie lebten in vielen Regionen und bildeten unterschiedliche Gruppen aus – im Südwesten und in der Schweiz die Schweizer Brüder, im Nordosten die Mennoniten, in Tirol, in Mähren und in Niederösterreich die Hutterer.

Sie propagierten die Erwachsenentaufe als bewussten Glaubensschritt, sie radikalisierten die Lehre des allgemeinen Priestertums, sie weigerten sich Eide sowie Wehr- und Waffendienste zu leisten, strebten also ein Leben in Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit an, und sie gingen zu einer größtmöglichen Distanz zur Obrigkeit, bis hin zu den Hutterern, die eine vollständige Gütergemeinschaft lebten.

Allen Täufern gemeinsam war, dass sie mit Verfolgung, Vertreibung und Tod konfrontiert waren. Und allen Täufern gemeinsam war auch, dass sie als „Wiedertäufer“ durch verschiedene Mandate, vor allem durch das reichsweit gültige Mandat von Speyer (1529), mit der Todesstrafe bedroht waren.

Den Täufern wurde vorgeworfen, die Obrigkeiten nicht zu respektieren und eine Rebellion oder einen Aufstand anzetteln zu wollen. Aufgrund dieser meist unberechtigten Vorwürfe stellten die Täufer den eigentlichen Blutzoll der reformatorischen Bewegung.

Im Rahmen der vom Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen ausgerichteten Vortragsreihe „Die Reformation. Eine 500- jährige Geschichte“ spricht Astrid von Schlachta, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Regensburg, zum Thema „Von ‚linken‘ und ‚radikalen‘ Reformatoren. Die Täufer im 16. Jahrhundert“, am Freitag, 11. November 2016 um 17.30 Uhr am Campus Bozen im Hörsaal C4.01.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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