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Der Kredit-Rückgang

07_Bank-Kredit.46Trotz Wirtschaftsaufschwung ist das Kreditvolumen in Südtirol seit Monaten rückläufig. Die Hintergründe.

von Heinrich Schwarz

Gibt es vonseiten der Südtiroler Banken eine Kreditklemme? Tatsache ist, dass das Kreditvolumen in Südtirol seit Monaten rückläufig ist, wie die Daten der Banca d’Italia zeigen. Dabei würden der wirtschaftliche Aufschwung und die europäische Niedrigzinspolitik eigentlich für eine Zunahme der Kredite sprechen.

Eine Zunahme gibt es lediglich bei den Ausleihungen durch Privatpersonen, was wohl auf den Kauf und die Sanierung von Erstwohnungen zurückzuführen ist. Es sind die Unternehmen, die weniger Kredite aufnehmen. So gab es im Juni und Juli jeweils einen Rückgang des Kreditvolumens um fast zwei Prozent gegenüber den jeweiligen Vorjahresmonaten.

Quelle: Arbeitsförderungsinstitut

Quelle: Arbeitsförderungsinstitut

Trotz des plötzlichen rückläufigen Trends könne keine Rede von einer Kreditklemme sein, erklärte bereits im Spätsommer Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Abteilung Bankwirtschaft im Raiffeisenverband, im Gespräch mit der TAGESZEITUNG. Die Bereitschaft zur Kreditvergabe sei da, jedoch würden die Banken selektiver vorgehen. Zudem habe sich bei den Unternehmen Unsicherheit breit gemacht. Bei den Investitionen werde gebremst.

Jetzt meldet sich der Wirtschafsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) zu diesem Thema zu Wort. Es sind nämlich vor allem die Kleinbetriebe mit weniger als 20 Mitarbeitern, bei denen der Rückgang des Kreditvolumens groß ist. „Der Investitionsmut von Südtirols Kleinbetrieben nimmt ab, während Großunternehmen ihre Investitionen steigern“, so lvh-Präsident Gert Lanz.

Er glaubt den Grund zu kennen: „Der Rückgang der Investitionen könnte auf die Abschaffung der Kapitalbeiträge zurückzuführen sein, zumal der Zugang zum Rotationsfonds für kleine Betriebe so gut wie unmöglich ist und nur von Großunternehmen genutzt wird.“

Das sieht der lvh als äußerst problematisch an: Gerade die Kleinen würden wesentlich zur Wirtschaftsentwicklung und zum Wirtschaftswachstum in Südtirol beitragen.

EINEN AUSFÜHRLICHEN ARTIKEL LESEN SIE IN DER DONNERSTAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG.

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