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„Schwule Sau“

„Schwule Sau“

Centaurus-Präsident Andreas Unterkircher wehrt sich gegen die Vorwürfe von Ulli Mair: Jugendliche seien täglich mit homosexuellen Vorurteilen konfrontiert.

Von Matthias Kofler

In der TAGESZEITUNG übte die Freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair Kritik an der Sensibilisierungskampagne von Centaurus: Die schwul-lesbische Initiative startete zum Coming-Out-Tag eine landesweite Plakatkampagne.“ An rund 100 Bushaltestellen wurden Plakate mit der Botschaft „Voll mein Leben – Ganz gleich wen du liebst, lebe wie es dir gefällt.“ hängen.

Ulli Mair will wissen, ob die Kampagne vom Land mitfinanziert wird – und kritisiert, dass die Plakate in der Nähe von Schulen und Kindergärten hängen. Dort werde vor allem die Zielgruppe der Kinder, Schüler und Jugendlichen mit den Plakaten konfrontiert. „Anscheinend scheint dies so gewollt zu sein und es steckt eine Strategie dahinter“, sagt Ulli Mair.

Centaurus-Präsident Andreas Unterkircher reagiert auf die Vorwürfe der Freiheitlichen. Er stellt klar, dass die schwul-lesbische Initiative „für diese Kampagne noch keinen Euro vom Land erhalten“ habe. Eine entsprechende Anfrage um Finanzierung an das Amt für Krankenhäuser sei bislang noch unbeantwortet geblieben. Die Plakataktion kostet laut Unterkircher fast 10.000 Euro und wurde großteils über Spendengelder mittels der 5-Promille-Regelung finanziert. „Wir bedanken uns bei den vielen Unterstützern“, so der Präsident.

Was Ulli Mairs Kritik an der jugendlichen Zielgruppe der Sensibilisierungskampagne betrifft, sagt Andreas Unterkircher: „Gerade junge Menschen und Kinder sind täglich mit Hass konfrontiert. Auf den Schulhöfen fallen Schimpfwörter wie ,schwule Sau’. Unsere Kampagne soll auch ein Ansporn für Eltern und Lehrer sein, das Thema Homosexualität aktiv anzusprechen. Dazu braucht es aber gute und sachliche Information. Centaurus kann hier Hilfestellungen anbieten.“

Die Jugend sei „sehr wohl in Gefahr“, betont der Centaurus-Präsident. Vorurteile gegenüber homosexuellen Menschen müssten nicht nur bekämpft, sondern auch vorgebeugt werden. Wenn man das Thema verschweige, sei dies bereits eine Form von Homophobie.

Die Bilder auf den Plakaten zeigen unter anderem junge Menschen, die sich küssen. Andreas Unterkircher findet daran „nichts Anstößiges oder Vulgäres“.

Schließlich verweist Unterkircher auf die Tagung zum Thema „Sexuelle Vielfalt“, die am 20. Jänner nächsten Jahres in Brixen für die Arbeiter in den Jugendeinrichtungen stattfinden wird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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