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Schwere Sprache

Ausgerechnet bei einem Antrag zur Mehrsprachigkeit im Kindergarten patzt das Übersetzungsamt des Landtags.

von Matthias Kofler

Christian Tommasini versuchte die Panne kleinzureden: „Das Problem wurde beseitigt – der Antrag mit breiter Mehrheit angenommen“, so der Landesrat nach der Abstimmung.

Ausgerechnet bei einem Beschlussantrag zum Thema Mehrsprachigkeit leistete sich das Übersetzungsamt des Landtags am Mittwoch einen Schnitzer.

Gemeinsam mit der Oppositionellen Elena Artioli hatte PD-Landesrat Christian Tommasini einen Beschlussantrag eingereicht, der einen Ausbau des mehrsprachigen Angebots in den italienischen Kindergärten (Deutsch und Englisch) vorsieht. Die beiden Einbringer wollen vor allem den spielerischen Umgang mit Sprachen fördern, weil dieser die Lust am Lernen steigere. Dazu brauche es auch die Einbindung der Eltern, denn das „Spiel” sollte zu Hause weiter gehen, erklärten Christian Tommasini und Elena Artioli. Daneben gebe es auch Kurse für Eltern, um das Verständnis für das Sprachenlernen zu steigern. Die bisherigen Ergebnisse gäben zu Hoffnung Anlass. Der Landesrat betonte, dass er Verständnis für die Situation in den deutschen Kindergärten habe, wo man vor allem die Muttersprache betone. Da solle jede Sprachgruppe selber entscheiden, ebenso wie den Eltern die Entscheidungsfreiheit belassen werden müsse.

Für Aufregung sorgte eine Passage im Beschlussantrag. Wie die Abgeordneten Sven Knoll und Dieter Steger erklärten, ist die deutsche Übersetzung nicht deckungsgleich mit dem italienischen Ursprungstext. Während es im deutschen Text heißt, dass das mehrsprachige Angebot in den italienischen Kindergärten „in Einvernehmen und Zusammenarbeit mit den Familien“ ausgebaut werden soll, fehlt im italienischen Text der Bezug auf das Einvernehmen mit den Familien.

Um diese Panne zu beheben, musste die Verabschiedung des Beschlussantrags für ein paar Stunden verschoben werden. Der ausgebesserte Antrag erhielt schließlich 21 Jastimmen bei zehn Gegenstimmen.

 

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