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„Ich sperre das Klo jetzt zu“

bahnhof lana burgstall SchmiererenDie Bar seit über einem Jahr geschlossen, beschmierte Wände und ein total verdrecktes Klo: Der Bahnhof Lana-Burgstall sorgt für Naserümpfen.

von Karin Gamper

Sonntagvormittag am Bahnhof Lana-Burgstall: eine lange Blutspur zieht sich vom Eingangsbereich bis zu den Geleisen, zwei Müllsäcke stehen säuberlich zusammengepackt neben dem Abfallkübel und warten auf Abtransport, sämtliche Wände sind beschmiert, das Klo ist total verdreckt und das Plexiglas im Abfahrtsbereich zum x-ten Mal kaputt geschlagen. Kurzum: der Bahnhof präsentiert sich zur Hauptreisezeit in gewohnt desolatem Zustand.

Burgstalls Bürgermeister Othmar Unterkofler hat endgültig genug von den Klagen: „Ich sperre das Klo jetzt zu“, kündigte er gestern nach einem Lokalaugenschein vor Ort an, „ich sehe keine andere Möglichkeit mehr“.

Unterkofler, in dessen Einzugsgebiet der Bahnhof liegt, betont: „Ich müsste rund um die Uhr eine Reinigungskraft abkommandieren, um die Sauberkeit zu gewährleisten und so viel Personal hat Burgstall nicht“.

Für das beschädigte Plexiglas am Bahngleis kann die Gemeinde laut Unterkofler nichts: „Das ist Kompetenz der Eisenbahngesellschaft“.

Die vom Regen mittlerweile weggespülte Blutspur war laut dem Bürgermeister eine Ausnahme. „Schlägerei wurde keine gemeldet, also ist vermutlich jemand hingefallen“, so der Bürgermeister.

Der Abfall wurde laut Unterkofler wegen der Feiertage nicht weggebracht: „Das Personal war nicht im Dienst“.

Dennoch gibt der Bürgermeister zu: Es besteht Handlungsbedarf. Othmar Unterkofler: „Die Gemeinde hat bereits einen Plan ausgearbeitet, um der Verwahrlosung des Bahnhofs vorzubeugen“. Demnach gebe es Investoren für die Bar, die seit über einem Jahr geschlossen ist. „Die neuen Betreiber würden auch für die Reinigung des Klos aufkommen und dessen Benutzung überwachen“. Doch für die Umsetzung fehlt noch das Einverständnis der Eisenbahnverwaltung.

Bis es soweit ist, möchte Unterkofler die Nachbargemeinde Lana in die Reinigung des Bahnhofs mit einbeziehen. „Lana beteiligte sich bisher an den Stromspesen, aber ansonsten blieb alles uns Burgstallern überlassen“, so Unterkofler. Dies soll sich nun ändern: Lana habe zugesagt, aber kommender Woche Personal zur Instandhaltung des gemeinsamen Bahnhofs nach Burgstall abzukommandieren.

 

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