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Der Geld-Regen

Tania Cagnotto holt Gold vom 1-Meter-Brett (Fotos: Twitter)

Tania Cagnotto in Aktion (Foto: Twitter)

Tania Cagnotto bekommt für ihre zwei Medaillen bei Olympia eine Prämie in Höhe von 125.000 Euro. Wie viel die anderen Nationen den Siegern bezahlen.

von Artur Oberhofer

Für Tania Cagnotto ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Nach den beiden Blechmedaillen von London hat die Bozner Wasserspringerin vier Jahre später in Rio endlich ihre ersten Olympiamedaillen geholt und damit ihre beispiellose Karriere gekrönt.

Silber im Synchronspringen mit Francesca Dallapé, Bronze vom 3-Meter-Brett.

Tania Cagnotto darf sich jetzt auch noch über eine Prämie freuen, die das Nationale Olympische Komitee (CONI) den Medaillengewinnern ausbezahlt. Für die Silbermedaille bekommt Tania Cagnotto vom CONI eine Prämie in Höhe von 75.000 Euro, für die Bronzemedaille immerhin noch 50.000 Euro.

Macht insgesamt 125.000 Euro.

Italien ist die europäische Nation, die den Medaillengewinnern die höchsten Prämien ausbezahlt. Vor vier Jahre in London war dem CONI ein Goldmedaille 140.000 Euro wert. In Rio sind es 150.000 Euro.

Ein konkretes Beispiel: Der Doppel-Olympiasieger von Rio im Schießen, Niccolò Campriani, bekommt für seine beiden Goldmedaillen eine Prämie in Höhe von insgesamt 300.000 Euro. Viel Geld für den Lebensgefährten der Eppanerin Petra Zublasing.

In Randsportarten wie dem Schießen sind Olympische Spiele de facto die einzige Möglichkeit, Geld zu lukrieren.

Nur in Russland sind die Geldprämien ähnlich hoch wie in Italien.

Das Deutsche Olympische Komitee zahlt den Goldmedaillengewinnern von Rio eine Prämie von „nur“ 15.000 Euro. Die Franzosen zahlen für Gold 50.000 Euro.

Nicht sehr hoch sind auch die Prämien, die das Olympiakomitee der USA ausbezahlt: Für eine Goldmedaille rund 25.000 Dollar. Die „mickrigen“ Prämien sind nachvollziehbar. Denn der amerikanische Verband – der sich in Rio bereits über 26 Goldmedaillen freuen darf – wäre ansonsten bald pleite.

Michael Phelps kassiert für seine fünf Goldenen 100.000 Dollar. Für den Schwimm-Superstar und Multi-Millionär sind dies Peanuts.

Interessant: Per Schoolings, der 21-jährige Athlet aus Singapur, der Michael Phelps bezwungen hat, bekommt eine Gold-Prämie in Höhe von 700.000 US-Dollar von seinem Verband. Auch in Malaysia wird geklotzt: Das Nationale Olympische Komitee von Malaysia schenkt seinen Goldmedaillen-Gewinnern einen Goldbarren im Gegenwert von rund 650.000 Dollar.

Auch Taiwan hat hohe Prämien ausgelobt: Die Goldmedaille ist dem dortigen Nationalen Olympischen Komitee 640.000 Dollar wert, Azerbeidschan zahlt seinen Goldmedaillen-Gewinnern eine Prämie von 500.000 Dollar aus, Kasachstan, die Philippinen und Thailand zahlen 240.000 Dollar pro Goldmedaille. Indien hat eine Prämie von 150.000 Dollar ausgelobt.

Noch jemand freut sich – zumindest in Italien – auf die Prämien der Athleten: Der Fiskus!

Die Prämien werden von den Steuerbehörden als Einkommen bewertet – und müssen versteuert werden.

Von den 125.000 Euro an Prämie, die beispielsweise Tania Cagnotto einstreicht, kassiert rund 40 Prozent der Fiskus.

Übrigens:

Die Goldmedaillen von Rio bestehen nur zu 6 Prozent aus Gold. Der reelle Wert einer Goldmedaille: rund 570 Dollar.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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