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Im Sinne der Patienten

Das Strafverfahren gegen Ärzte des Sanitätsbetriebs, die trotz fehlender onkologischer Zertifizierungen operierten, soll eingestellt werden.

von Thomas Vikoler

Robert Pfitscher, Onkologe am Krankenhaus Sterzing, wollte im Mai 2014 gegenüber der TAGESZEITUNG nicht lange herumreden: „Wir halten uns vorerst noch nicht an diese Richtlinie. Das tun wir aus Überzeugung“.

Onkologe Robert Pfitscher

Onkologe Robert Pfitscher

Die Rede war von onkologischen Eingriffen entgegen den Vorgaben des Sanitätsbetriebs. Dieser hatte am 24. Dezember 2013 die peripheren Krankenhäuser aufgefordert, Tumor-Operationen zu unterlassen. Der Grund: Die fehlenden onkologischen Zertifizierungen wegen Nicht-Erreichung der Mindestanzahl an Eingriffen.

In mehreren Spitälern – Sterzing, Bruneck und Meran – ignorierten mehrere Onkologen die Weisung des Sanitätsbetriebs und führten weiter Eingriffe durch. Es folgte, wohl auf Anzeige des Sanitätsbetriebs, eine staatsanwaltschaftliche Ermittlung zum Verdacht des Amtsmissbrauchs. Diese ist nun abgeschlossen – mit einem für die betroffenen Ärzte positiven Ergebnis.

Die Staatsanwaltschaft kam zum Schluss, dass kein Amtsmissbrauch vorliegt, und hat nun die Archivierung des Faszikels beantragt. Mit einer einfachen Begründung: Die Ärzte hätten im Sinne der Patienten gehandelt und eine jahrelange Praxis fortgeführt. Ihnen sei dadurch kein finanzieller Vorteil entstanden.

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