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„Kein geschenktes Geld“

„Kein geschenktes Geld“

Neruda-Präsident Rudy Favretto führt die Diskussionen der letzten Tage auf ein Missverständnis in der Kommunikation zurück und fordert, dass Neruda genauso respektiert wird, wie der HC Bozen oder der FC Südtirol.

Tageszeitung: Herr Favretto, letzte Woche hat die Landesregierung dem Verein Neruda Volley finanzielle Unterstützung zugesagt. Wie sieht es jetzt aus?

Rudy Favretto: Es hat in den letzten Tagen viele negative Reaktionen gegeben. Ich glaube aber, dass viele davon einem Missverständnis verschuldet sind. Ich hatte einen kommerziellen Vertrag mit der Südtiroler Dachmarke. Volleyball ist die zweitwichtigste Sportart in Italien, bei einigen Spielen sind mehr als 5.000 Personen anwesend und viele Spiele werden über die Rai live übertragen. Es ist aber so angekommen, als würde Neruda Volley mit einem Geldsegen überschüttet würden.

Also ist es falsch von einem Beitrag zu sprechen?

Ja. Ich habe nur eingefordert, dass man dem Damenvolley gleich viel Beachtung schenkt, wie andern Sportarten. Herr Gutweniger hat verstanden, dass uns das Land einfach so eine halbe Million Euro gewährt und seine Schlüsse daraus gezogen. Es ist aber nicht so, dass wir Geld für nichts bekommen – wir leisten einen großen Dienst für das Land. Landesräten Stocker hat sich gegen uns gestellt und gesagt, dass das Amt für Sport maximal 30.000 Euro bereitstellt.

Was heißt dies für den Verein?

Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, was momentan vorgeht. Mir wurde nur mitgeteilt, dass die Situation sehr schwierig und delikat ist und dass man momentan nicht weiß, wie man weitermachen wird, da der Beitrag vom Landesamt für Sport eigentlich höher hätte ausfallen müssen.

Also wissen Sie momentan nicht, ob und in welcher Höhe man mit finanziellen Hilfen rechnen kann…

Genau. Ich weiß momentan nichts. Ich bedanke mich sehr bei Tommasini und Kompatscher, dass sie sich so für unsere Zukunft eingesetzt haben und ich wünsche mir, dass sie eine Lösung finden. Ich kann nur Danke sagen. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass es um einen Handelsvertrag geht und nicht um geschenktes Geld.

Haben Sie inzwischen begonnen ein Team zusammenzustellen oder können Sie dies nicht, bis es finanzielle Sicherheit gibt?

Ich mache zurzeit Salti mortali, weil wir mehr als nur spät dran sind. Ich habe es aber geschafft, in den letzten Tagen gut zu arbeiten und ein schönes Team beisammen.

Was passiert, sollte jetzt doch alles abgeblasen werden?

Das weiß ich nicht, dann werde ich selbst auch andere Entscheidungen treffen müssen. Es ist nicht so, dass mit diesen Geldern das Budget gedeckt ist – man kann mit 400.000 Euro keine A1 Mannschaft zusammenstellen. Wir sprechen sicher nicht von einer Top-Mannschaft, die 2,5 Millionen Euro kostet, aber von einem Team, welches sich im Mittelfeld positionieren kann.

Wie sieht das Team aus?

Wir hätten jetzt ein Team zusammen, welches ein Budget von 1,2 Millionen Euro fordert. Es ist mit Sicherheit ein besseres Team als im Vorjahr, da ich damals auch allein gelassen wurde. Ich habe vom Südtirol Marketing im Vorjahr 110.000 Euro erhalten und von der Alperia 50.000.

 

 

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