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Abgeblitzt

Abgeblitzt

Einen unangemeldeten „Blitzbesuch“ starteten die Brunecker Freiheitlichen im Asylzentrum Josefsheim. Statt „ungeschminkten Tatsachen“ sahen sie eine „professionelle Führung.“

Sich selbst ein Bild von Flüchtlingen machen: Das war das Ziel eines Besuchs, den die Brunecker Freiheitlichen Bernd Ausserhofer und Roland Niederhofer im Josefsheim Bruneck absolvierten. Hofften die Blauen bei ihrer Visite auf veritable „Skandälchen“? Das legt die Wortwahl einer am Dienstag verschickten Pressemitteilung nahe.

Darin heißt es:

Die Freiheitlichen haben bewusst eine unangemeldete „Kontrollvisite“ im Flüchtlingsheim Bruneck gemacht, um ungeschminkte Tatsachen zu sehen. Als Gemeinderat sah sich Bernd Ausserhofer in der Pflicht sich ein Bild über die Situation vor Ort zu machen.

Das Ergebnis der freiheitlichen „Kontrollvisite“? Ein vorwiegend positives Zeugnis:

Das Flüchtlingsheim wird von den Caritas-Mitarbeitern professionell geführt. Neben den täglich anfallenden Aufgaben werden Integrations- und Sprachkurse angeboten. Die Mitarbeiter bestätigten – genau wie der Bürgermeister – dass es vonseiten der Bevölkerung eine große Hilfsbereitschaft gibt. Es bleibt aber anzumerken, dass auch viele Einheimische einer solchen Solidarität bedürften. In unserer heimischen Bevölkerung gibt es auch traumatisierte Kinder, Kinder mit Lernschwächen und Langzeitarbeitslose. Doch, wo bleibt hier die große Hilfsbereitschaft?

Ein Fazit ziehen die blauen Funktionäre dann in Bezug auf die Flüchtlingssituation insgesamt. Sie schreiben:

Nur wenige dieser Flüchtlinge werden Asyl erhalten. Dennoch haben auch diejenigen, die einen negativen Asylbescheid bekommen, keine Absicht in ihre Heimat zurückzukehren. Sie tauchen unter und verschwinden in der Illegalität. Die einzigen Möglichkeiten sich durchzuschlagen sind in der Folge Schwarzarbeit, Betteln oder kriminelle Handlungen.

Gemäß einer Aussage eines Sozialbetreuers und absoluten Kenners der Flüchtlingsszene, sind aufgrund mehrerer Faktoren, nur etwa 10 Prozent der Flüchtlinge in unserer Arbeitswelt überhaupt integrierbar. Das bedeutet, dass alle anderen (90 Prozent) von unserer Gesellschaft langfristig erhalten werden müssen. Dabei steht die Thematik der Familienzusammenführung noch im Raum.

Unseren Bürgern muss klar sein, dass es zu einer Umverteilung der Steuergelder kommen wird. Unsere Gesellschaft muss sich die Frage stellen, ob sie neben vieler anderer Probleme wie Gleichberechtigung der Frau, kulturelle und religiöse Unterschiede, bereit ist solche Opfer zu bringen.

 

 

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