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Die Fragebogen-Flut

AktenDie Betriebe klagen zunehmend über die hohe Anzahl an verpflichtenden Umfragen. Viele Fragebögen seien unverständlich oder wenig sinnvoll – und sorgen für eine ausufernde Bürokratie. Ein Beispiel.

von Heinrich Schwarz

Ganze 31 Seiten lang ist ein Fragebogen von ISFOL, einem öffentlichen Forschungsinstitut zur Förderung der Berufsausbildung der Arbeitnehmer. Insgesamt 30.000 italienische Unternehmen wurden ausgewählt, um an der heurigen Umfrage zum Thema „Unternehmen und Beschäftigung“ teilzunehmen.

Für die Unternehmen besteht Auskunftspflicht. Denn es handelt sich um eine Umfrage im öffentlichen Interesse. Bei Unterlassung werden laut Gesetz Verwaltungsstrafen fällig.

Den IFSOL-Fragebogen haben mehrere Südtiroler Betriebe erhalten. Der Ärger für die Betroffenen ist groß. Zwar wurden die Fragen auf Deutsch übersetzt – doch eine große Hilfe ist das nicht. Im Gegenteil: Liest man etwa „Wie sie aufgeteilt sind die Inhaber und Mitarbeiter von Mitgliedern, ohne jede andere Form der Klassifizierung?“, schießen einem eher Fragen als Antworten in den Kopf (siehe unten).

Eine Bozner Rechtsanwältin sagt gegenüber der TAGESZEITUNG: „Da die Teilnahme an der Umfrage Pflicht ist, hat eine von mir betreute Firma die verständlichen Fragen so gut wie möglich beantwortet. Danach wurde sie von einer italienischsprachigen Mitarbeiterin der Firma Scenari srl kontaktiert, die auf Anfrage zugesichert hat, eine bessere Übersetzung des Fragebogens zu senden. Bis heute hat die Firma keine weiteren Mitteilungen erhalten.“

Die Probleme mit Fragebögen sind den Südtiroler Wirtschaftsverbänden bestens bekannt. „Die Anzahl der verpflichtenden Umfragen von allen möglichen Stellen hat in den letzten Jahren zugenommen. Das ist ohne Wenn und Aber belastend“, sagt etwa Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV).

Walter Amort, Präsident des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds), kann nur zustimmen: „Die Betriebe beklagen sich über die zusätzliche bürokratische Belastung, da die Umfragen mit sehr viel Zeitaufwand und damit mit Kosten verbunden sind. Besonders die wiederkehrenden Umfragen bringen das Fass zum Überlaufen.“ Aufgrund der Klagen hält sich der hds mit verbandsinternen Umfragen möglichst zurück.

Die Verbände sind zum einen froh über aussagekräftige statistische Daten – doch vielfach fällt es schwer, zwischen sinnvollen und weniger sinnvollen Umfragen zu unterscheiden.

„Auf jeden Fall wäre weniger oftmals mehr“, meint Manfred Pinzger. „Konsequente und gut durchdachte Fragen muss man zulassen. Aber es artet aus. Manchmal scheint es so, als würden bestimmte Abteilungen auf staatlicher Ebene durch Umfragen mit Arbeit ausgestattet. Und das kann es nicht sein“, so der Präsident.

Walter Amort fordert, dass die Methode der Umfragen überarbeitet wird: „Durch Online-Formate könnte man sie schlank gestalten und schnell ausführbar machen. Ich habe den Eindruck, dass viele Antworten abgefragt werden, die eigentlich schon vorliegen.“

Der HGV hat bereits versucht zu intervenieren. Der Erfolg hält sich in Grenzen.

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Best of ISFOL-Umfrage

  • Was war die Gesamtzahl der Stunden während der 2014 Streik und Arbeitskampf in der Regel nicht funktioniert?
  • Wie sie aufgeteilt sind die Inhaber und Mitarbeiter von Mitgliedern, ohne jede andere Form der Klassifizierung?
  • Im Jahr 2014 sie aus Beendigungen von Arbeitsverträgen auf dem Unternehmen durchgeführt wurden?
  • Wie gleicht die Leistungen aus der öffentlichen Arbeitsstellen erhalten?
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