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Grund und Boden

Die Landesregierung und der Landtag haben einen Tagesordnungsantrag der BürgerUnion genehmigt, mit dem zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der natürlichen Böden in Südtirols Gemeinden gefordert und unterstützt werden. Damit soll die Klimaschutzfunktion der Böden erhalten bleiben.

Die Versiegelung des Bodens mit Bauten und Beton führt dazu, dass die natürliche Klimaschutzfunktion der Böden zurückgeht.

Im Antrag des Landtagsabgeordneten Andreas Pöder wird die Landesregierung verpflichtet, Maßnahmen und Regelungen zu entwickeln, mit denen der sparsame Umgang der einzelnen Gemeinden mit Grund und Boden, die Reduzierung sowie Vermeidung der Bodenversiegelung und auch Rückbau des Bodens in einen unversiegelten Zustand bei den finanziellen Zuwendungen aus dem Landeshaushalt in geeigneter Form gefördert wird.

Die verbaute Fläche hat sich in Südtirol in den vergangenen Jahrzehnten mehr als verdreifacht. Zwei Drittel der verbauten Fläche entfällt auf Wohnsiedlungen, Produktionszonen und sonstige Flächen (Sportanlagen, Militär usw.), ein Drittel auf Verkehrsinfrastrukturen.
Die noch bebaubare Fläche ist fast ausschließlich landwirtschaftliche Nutzfläche.

Laut Expertenmeinung wird die Entwicklung der Bautätigkeit in Südtirol seit etlichen Jahren nicht mehr durch den Bedarf an Wohnraum, Produktionsstätten und Verkehrswegen angetrieben (nachfrageorientiert), sondern durch die Immobilien- und Baubranche (angebotsorientiert).
Nichtwohngebäude haben (vom Volumen her) den Wohnungsbau ab Ende der 80er Jahre überholt. 25 °/o der Bautätigkeit in den letzten 15 Jahren fand im landwirtschaftlichen Grün statt.

Natürliche Böden nehmen Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid, dem zur Erderwärmung beitragenden Treibhausgas, auf und speichern es. Bei verantwortungsvoller Bodenbewirtschaftung können Böden somit als Kohlenstoffsenke dem Klimawandel entgegenwirken.

„Der Boden ist Grundlage des Lebens und Wirtschaftens. In Südtirol leben auf rund 6 Prozent der Gesamtfläche rund 85 Prozent der Bevölkerung, die Knappheit bewohnbaren Bodens ist evident“, so der Landtagsabgeordnete. Pöder betont, dass der fortschreitende Flächenverbrauch für Wohn-, Gewerbe- und Infrastrukturprojekte in Südtirol enorm viel Grund beansprucht. Pöder stellt ein nachvollziehbares Beispiel vor.

„Jeden Tag wird in Südtirol die Fläche eines Fußballfeldes bebaut und damit größtenteils versiegelt“, so Pöder.

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